Der Lastwagen wurde durch die Wucht des Aufpralls um 90 Grad gedreht. Foto: Kornfeld

Ein Nahverkehrszug stieß in Gutach auf das Fahrzeug. Offenbar gab es keine Verletzten.

Ein Zug der SWEG ist am Dienstagmittag in einen auf dem Bahnübergang Langenbacherweg stehenden Lastwagen gefahren. Der Lkw war offenbar trotz roter Ampel auf den Übergang beim Steinadeshof gefahren. Das berichtete Polizeisprecher Rüdiger Schaupp unserer Redaktion. Dort wurde der Lastwagen von einem Nahverkehrszug der SWEG erfasst und durch den Aufprall um 90 Grad gedreht. Nach derzeitigen polizeilichen Erkenntnissen soll der 49-jährige Fahrer des Lastwagens trotz entsprechender Verbotsschilder zunächst in die dort für längere Fahrzeuge (zehn Meter) gesperrte Straße eingefahren sein.

Danach soll er trotz Rotlichts auf den Bahnübergang gefahren sein. Der 61 Jahre alte Lokführer des herannahenden Nahverkehrszuges, der von Gutach in Richtung Hornberg fuhr, konnte trotz Notbremsung einen Zusammenstoß nicht verhindern. Der Fahrer des Laster wurde zur Untersuchung in eine Klinik gebracht.

Zahlreiche Einsatzkräfte sind am Gutacher Bahnübergang. Foto: Kornfeld

Die Feuerwehr Gutach wurde um 12.27 alarmiert, berichtete Einsatzleiter Björn Welke. Die Wehr war mit vier Fahrzeugen und 18 Mann im Einsatz, hinzu kamen zwei Rettungswagen und ein Notarzteinsatzfahrzeug (NEF) des DRK sowie weitere Einsatzkräfte der Bahn und der Polizei.

Insgesamt 22 Personen seien am Unfall betroffen gewesen: der LKW-Fahrer, der Lokführer ein Zugbegleiter und 17 Fahrgäste, erklärte der stellvertretende Gutacher Feuerwehrkommandant Welke. Die Menschen im Zug mussten warten, bis sie die Bahn verlassen konnten, zunächst mussten nämlich die Hochspannungsleitungen geerdet werden, damit niemand zu Schaden kam. Dazu musste auf Einsatzkräfte der Bahn gewartet werden. Gegen 13.40 Uhr war es soweit, die Fahrgäste konnten hinaus und wurden dann vom DRK-Ortsverein nach Hornberg oder Hausach gefahren.

Die Fahrgäste konnten den Zug nach einer Wartezeit verlassen. Foto: Kornfeld

Aus dem Lastwagen war Kraftstoff ausgelaufen, daher mussten einige Feuerwehrleute länger an der Unfallstelle bleiben, um den Brandschutz zu gewährleisten. Der Laster, der nach dem Unfall parallel auf den Schienen stand, musste von einer Spezialfirma geborgen werden. Am Nachmittag liefen die Bergungsarbeiten noch, man ging davon aus, dass sie sich bis in die Abendstunden hinziehen würden. Wie sehr LKW und Bahn beschädigt sind, war bis dahin ebenso wenig klar wie die Dauer der Sperrung der Bahnstrecke. Der Schaden dürfte Schätzungen nach aber mehr als 100 000 Euro betragen.

Die Strecke

Über die betroffene Strecke führen zwei Zuglinien. Der Zug der mit dem Laster zusammenprallte gehört zur Linie RB20 nach Hornberg. Die Schwarzwaldbahn nach Konstanz (RE2) fährt ebenfalls durch Gutach.