Die „Speedweek“ gipfelt an diesem Mittwoch im sogenannten „Blitzermarathon“. Auch im Nordschwarzwald sind mehrere Dutzend Polizisten unterwegs, um Tempo zu messen. Doch es geht an diesem Tag nicht nur darum, Raser zu ertappen. Sondern auch darum, ein Bewusstsein zu schaffen.
Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben, heißt es. Doch wer zu schnell fährt, den kostet das unter Umständen das Leben.
Dieses traurige Fazit ziehen Statistiker Jahr für Jahr beim Blick auf die Hintergründe tödlicher Verkehrsunfälle. Denn die häufigste Ursache ist, mindestens in Baden-Württemberg: überhöhte Geschwindigkeit. Dabei stellt auch der Nordschwarzwald keine Ausnahme dar.
19 Menschen starben auf den Straßen
Vor rund vier Wochen veröffentlichte das Polizeipräsidium Pforzheim die Unfallzahlen für 2024. Demnach starben im vergangenen Jahr 19 Menschen auf den Straßen in den Landkreisen Calw und Freudenstadt, im Enzkreis und in der Stadt Pforzheim. Bei fast 40 Prozent davon, in sieben Fällen, war überhöhte Geschwindigkeit der Grund – die Hauptunfallursache in diesem Bereich der Statistik.
Um die Menschen für diese Gefahren zu sensibilisieren, organisieren die Behörden seit Jahren besondere Aktionstage und -wochen, in denen besonders intensive Kontrollen anstehen – so genannte „Speedweeks“.
Seit Montag und noch bis Freitag läuft aktuell wieder eine solche Woche, die am Mittwoch, 9. April, im „Blitzermarathon“ gipfelt.
„Wir sind an diesem Mittwoch über den gesamten Tag mit mehreren Dutzend Kolleginnen und Kollegen im Einsatz, insbesondere an neuralgischen Unfallschwerpunkten und auch gerade da, wo schwächere Verkehrsteilnehmer wie Kinder und Jugendliche, Fußgänger und Radfahrer gefährdet sind“, erklärt Benjamin Koch, Leiter der Stabsstelle Öffentlichkeitsarbeit beim Polizeipräsidium Pforzheim, auf Anfrage unserer Redaktion.
Auswahl für Blitzer-Standorte treffen Experten
Geblitzt werden kann grundsätzlich überall. Wo genau, das verrät die Polizei üblicherweise nicht vorab. Die Auswahl treffen dabei Experten, Spezialisten der Verkehrspolizeiinspektion und der Reviere. Diese wissen im Zweifelsfall am besten, wo häufig schnell gefahren wird und mit welchen Gefahren das verbunden sein kann.
Fest steht zudem: Im Zuständigkeitsbereich des Präsidiums hat die Verkehrspolizei alle mobilen und stationären Messgeräte im Einsatz. Darüber hinaus sind Kollegen der Polizeireviere und Verkehrsgruppen mit Lasergeschwindigkeitshandmessgeräten und anderen mobilen Messsystemen unterwegs (wie Dashcam-Fahrzeugen, die während der Fahrt aufzeichnen).
Laut Koch beteiligen sich auch die unteren Verwaltungsbehörden, etwa die Landratsämter.
Gesund ans Ziel
„Wir beabsichtigen mit den Kontrollmaßnahmen einen möglichst flächendeckenden Effekt zur Einhaltung der vorgegebenen Geschwindigkeitsbegrenzungen beziehungsweise der Verkehrsregeln“, unterstreicht der Leiter der Stabsstelle Öffentlichkeitsarbeit.
Und: „Neben den Kontrollen ist es uns ebenso wichtig, nachhaltig auf das Thema aufmerksam zu machen und auch dank der Medienunterstützung im Gespräch zu bleiben. Wenn die Bürgerinnen und Bürger am Kaffeetisch, im Vereinsheim oder bei Familientreffen die Thematik aufgreifen (gerne auch lebhaft diskutieren), haben wir sehr viel erreicht. Das Motto lautet: Sicher und vor allem gesund ans Ziel!“, bekräftigt Koch.