Sarah Matzat ist voller Vorfreude: Vom 17. bis 25. Juni vertritt sie Deutschland bei den Special Olympics Sommerspielen mit dem Rollerskating Team. Foto: Lena Straub

Ein aufregendes Erlebnis wartet auf die Sportlerin Sarah Matzat aus Dornstetten bei den Special Olympics.

Sarah Matzat aus Dornstetten vertritt den Landkreis als einzige Athletin bei den Sommerspielen der Special Olympics, die in diesem Jahr vom 17. bis 25. Juni in Berlin stattfinden. Die 34-Jährige ist zudem die einzige Rollerskaterin aus Baden-Württemberg, die im elfköpfigen Team Deutschland mit dabei ist.

 

Die Special Olympics sind eine weltweite, vom IOC offiziell anerkannte, Sportbewegung für Menschen mit geistiger Behinderung. Neben regionalen und nationalen Spielen gibt es auch internationale Wettbewerbe, wie die Sommerspiele, die nun zum ersten Mal in Deutschland stattfinden. Dabei werden rund 7000 Sportlerinnen und Sportler aus der ganzen Welt erwartet.

Größte Delegation

Die deutsche Delegation besteht dieses Mal aus 415 Sportlerinnen und Sportler aus ganz Deutschland. Denn das Gastgeberland darf die größte Delegation stellen. Eine dieser Sportlerinnen ist Sarah Matzat von der Schwarzwaldwerkstatt Dornstetten.

Sarah Matzat hat bereits Wettbewerbserfahrung – hier auf ihren Rollerskates bei nationalen Special Olympics in Kiel Foto: Petra Schausen

Für das große Event hat Matzat viel trainiert. Zum einen hat ihre sportliche Betreuerin Petra Schausen von der Schwarzwaldwerkstatt ihr dafür einen Trainingsplan erstellt, der verschiedene Sportarten umfasst. Neben Schwimmen, Zumba, Kraft- und Ausdauertraining fährt Matzat natürlich auch regelmäßig mit den Rollerskates. Für das Training darf die Schwarzwaldwerkstatt die Halle der Stadt Dornstetten benutzen. Zusätzlich dazu war Matzat auch bei offiziellen Trainingswochenenden mit dem Rollerskating Team. Viele der Mannschaftskollegen und -kolleginnen kannte sie schon, aber hauptsächlich nur durch Wettbewerbe, wo diese ihre Gegnerinnen und Gegner waren. Unterstützt werden die Sportler von drei Trainern, die neue Techniken zeigen und dabei helfen, noch schneller auf den Rollerskates unterwegs zu sein.

„Ich freue mich schon, bin aber auch aufgeregt, weil es immer näher kommt“, sagt Sarah Matzat mit Blick auf die Sommerspiele. Rückendeckung bekommt sie dabei auch immer von ihrem Mann Marcel Matzat, der ganz genau weiß, was seine Frau in Kürze erwartet. Denn Marcel Matzat war vor vier Jahren ebenfalls bei den Sommerspielen im Rollerskating aktiv. Damals fanden die Spiele in Abu Dhabi (Vereinigten Arabischen Emirate) statt. Bereits damals hatte sich Sarah Matzat beworben.

Start in drei Disziplinen

Nun ist es am 17. Juni, wenn die große Eröffnungsfeier im Olympiastadion ansteht, soweit. Starten wird Matzat über 300 Meter, 100 Meter und in der Zweierstaffel über zweimal 200 Meter. Das Ziel ist für sie klar: „Dabei sein ist alles“, sagt die 34-Jährige getreu dem olympischen Motto. Aber trotzdem will sie es auch schaffen, gute Platzierungen zu erreichen. „Ich freue mich, dass ich es geschafft habe, dabei zu sein, und freue mich auf alles, was kommt.“

Am 14. Juni geht es für die 34-Jährige los. Dann steht die Anreise nach Berlin bevor. Mit dabei ist auch ihr Mann Marcel, der im offiziellen Rollerskating-Organisationsteam für die Sommerspiele ist. Und auch Petra Schausen wird dabei sein, denn sie ist im Organisationsteam für die Sportart Boccia.

So laufen die Special Olympics ab

„Die Special Olympics machen Menschen mit Behinderung sichtbar“, freut sich Petra Schausen, pädagogische Leiterin der Schwarzwaldwerkstatt, über das Event. Besonders ist in diesem Jahr, dass auch das Fernsehen über Spiele berichten wird. Die Sichtbarkeit durch den Sport also eine breite Masse erreichen kann.

Zu den Spielen, bei denen nicht der Leistungsgedanke im Vordergrund steht, erklärt Schausen den Ablauf. Zum einen werde in homogene Leistungsgruppen aufgeteilt. Dazu gibt es eine Klassifizierung vor Ort. Die im Falle der Rollerskater beispielsweise über ein Rennen stattfindet, wobei die Zeiten gemessen werden. So werden die Sportlerinnen und Sportler in verschiedene Leistungsgruppen aufgeteilt. Bei 15 Prozent Abweichung im späteren Wettkampf kann es zur Disqualifizierung kommen. „Da muss man unheimlich aufpassen, dass die Einteilung richtig läuft“, sagt Schausen.

Die Gründerin der Special Olympics ist Eunice Kennedy Shriver, Schwester von John F. Kennedy, die sich ihr Leben lang für mehr Rechte und Akzeptanz für Menschen mit geistiger Behinderung einsetzte.