Nach Rücktrittsforderungen aus dem eigenen Wahlkreis stärkt die Führungsspitze der SPD Calw/Freudenstadt der Bundesvorsitzende Saskia Esken nun den Rücken. Man unterstütze die führende Rolle von Esken bei den Sondierungsverhandlungen.
Die Kreisvorsitzenden Marius Thoy und Melanie Nagel für Freudenstadt und Daniela Steinrode und David Mogler für Calw bekräftigen ihre Unterstützung der Parteivorsitzenden und Bundestagsabgeordneten Saskia Esken.
Beide Kreisverbände „weisen die Forderungen nach einer sofortigen personellen Veränderung der Parteispitze zurück“, heißt es in einer gemeinsamen Pressemitteilung. Zunächst hatte Manfred Stehle, SPD-Urgestein aus dem Landkreis Calw, Eskens Rücktritt gefordert. Ein weiteres Urgestein, SPD-Kreisrat Gerhard Gaiser aus Baiersbronn, folgte mit seiner Rücktrittsforderung.
„Jetzt ist Stabilität und Erfahrung gefragt“
In der jetzigen Situation benötige die SPD ein erfahrenes und gut eingespieltes Führungsteam, um die jetzt anstehenden Gespräche mit der Union zu führen. „Jetzt ist Stabilität und Erfahrung in der SPD gefragt, um zu einem bestmöglichen Verhandlungsergebnis zu kommen. Saskia Esken hat vielfach bewiesen, dass sie sich überzeugend für soziale Themen stark macht und ich bin froh, dass sie mit dabei ist“, so Kreisvorsitzende Melanie Nagel.
Die SPD-Spitze des Wahlkreises macht sich auch für konstruktive Sondierungsgespräche stark. Auch wenn es inhaltliche Differenzen mit CDU und CSU gebe, sollte angesichts der geopolitisch sich zuspitzenden Lage gemeinsam nach Lösungen gesucht werden.
Toy: Führende Köpfe auch für Neuaufstellung wichtig
„Auch der Prozess hin zu einer notwendigen Neuaufstellung der Partei nach dieser Wahlniederlage, den der Parteivorstand angekündigt hat, kann nicht ohne verantwortliche führende Köpfe eingeleitet werden“, meint der zweite Vorsitzende Marius Thoy.
Auch die Jusos im Landkreis Freudenstadt würden die anstehenden Sondierungsverhandlungen als prioritär ansehen, bevor über die Erneuerung der Partei diskutiert werden soll, heißt es in der Pressemitteilung weiter.
Juso-Forderung: Jüngere Parteimitglieder miteinbeziehen
Wichtig sei den jungen Genossinnen und Genossen im Landkreis, dass dieser Erneuerungsprozess gemeinsam diskutiert werde und vor allem jüngere Parteimitglieder miteinbezogen werden sollten. „Nur so können wir glaubhaft auch jüngere Wählerinnen und Wähler bei zukünftigen Wahlen gewinnen, wenn wir als Jusos mit unseren Themen auch gehört werden“ betont Miriam Nagel, Juso-Kreisvorsitzende in Freudenstadt.
Vorsitzender der Jusos und Mitglied im Kreisvorstand in Freudenstadt Daniel Schindel fügt hinzu: „Wir sind uns bewusst, welche Kraftanstrengungen gerade notwendig sind bei den Verhandlungen in Berlin. Und wir sind uns sicher, dass Saskia Esken sich für unsere sozialdemokratischen Grundwerte – vor allem bei den Themen Migration, Soziales, Umweltschutz und Gleichstellung - einsetzen wird.“
Esken als wichtiger Gegenpol von Merz?
Burkhard Gräbe, Mitglied im Kreisvorstand und aktiv bei der Organisation von Demonstrationen für Demokratie und gegen Rechts, macht sich auch große Sorgen über den Rechtsruck nach den Bundestagswahlen. Er ist „dankbar, dass die hiesige Bundestagsabgeordnete mit dabei ist und dafür sorgt, dass Solidarität und gesellschaftlicher Zusammenhalt weiterhin gestärkt werden“. Hier eine klare Position zu beziehen und die Diffamierungen von Friedrich Merz gegen die Zivilgesellschaft zu unterbinden, wünscht er sich von Esken.