Eltern sollen nach dem Willen der SPD im Landtag künftig nicht mehr für die Betreuung ihrer Kinder bei Tagesmüttern bezahlen müssen als in einer Kita.
Stuttgart - Eltern sollen nach dem Willen der SPD im Landtag künftig nicht mehr für die Betreuung ihrer Kinder bei Tagesmüttern bezahlen müssen als in einer Kita. Dadurch werde Wahlfreiheit für die Eltern erreicht, betonte Fraktionschef Claus Schmiedel am Mittwoch in Stuttgart. Die Kommunen müssten sich noch stärker für die Kindertagespflege ins Zeug legen, damit der Rechtsanspruch auf einen Krippenplatz vom 1. August an erfüllt werden könne. An die Land- und Stadtkreise gingen in diesem Jahr 43,8 Millionen Euro Landesmittel für die Tagespflege der Kleinkinder, das sei eine Verdreifachung seit 2011. „Das Geld ist geflossen, jetzt muss geliefert werden“, sagte Schmiedel.
Dagegen habe sich in der Betreuungsquote in der Kindertagespflege der unter Dreijährigen wenig getan: Sie sei von 2011 noch 2,9 Prozent gemessen an allen betreuten Kinder auf 3,3 Prozent im Jahr 2012 gestiegen. Dies entspricht knapp 9000 Kindern. Die für die Tagespflege vorgesehenen Mittel würden offenbar nicht zu deren Ausbau, sondern für andere Aufgaben der Jugendhilfe verwendet, kritisierte Schmiedel. Stuttgart sei ein gutes Beispiel dafür, wie Mittel für eine Gebührenangleichung die Nachfrage nach Tagespflege sprunghaft ansteigen lassen. In der Landeshauptstadt zahlen die Eltern für das erste Kind 210 Euro im Monat - egal ob sie es in eine Krippe oder zu einer Tagesmutter geben.
Schmiedel regt einen Runden Tisch mit den kommunalen Landesverbänden an, um die „Reserven“ in der Kindertagespflege zu heben. Langfristig sehe er die Chance, dass 20 Prozent aller betreuten Kinder in solchen Kleingruppen gefördert werden.