Wir haben uns bei der Hartz-IV-Debatte auch dann noch um einen tragfähigen Kompromiss bemüht, als CDU und FDP die Verhandlungen schon haben platzen lassen. Wir haben nicht um den letzten Euro beim Regelsatz gestritten, sondern über die Frage: Was müssen die verdienen, die jeden Tag hart arbeiten? Einen gesetzlichen Mindestlohn konnten wir gegen die Bundesregierung nicht durchsetzen. Aber immerhin gibt es jetzt einen Mindestlohn für 1,2 Millionen Menschen zusätzlich.
Steht bei der SPD die Wirtschaft nach dem Wahltriumph von Olaf Scholz in Hamburg wieder an erster Stelle?
Dass die SPD mehr von Wirtschaftspolitik versteht als die anderen, haben wir doch in der Großen Koalition gezeigt. Wer hat denn die Rahmenbedingungen geschaffen, dass die deutsche Wirtschaft gut durch die Krise gekommen ist? Das waren Frank Steinmeier und Peer Steinbrück mit den Konjunkturprogrammen und der Abwrackprämie und Olaf Scholz mit der Kurzarbeiterregelung. Das haben Sozialdemokraten gegen die Stimmen der FDP und gegen massiven Widerstand in der Union durchgesetzt. Und ich selbst konnte als Bundesumweltminister mit dazu beitragen, dass wir im Bereich der erneuerbaren Energien eine neue große Leitindustrie entwickelt haben. Wirtschaftspolitik ist klassische SPD-Politik.
Wann wollen Sie mit der Union auf Bundesebene wieder auf Augenhöhe sein?
Die absolute Mehrheit für die SPD in Hamburg hat natürlich auch mit der katastrophalen Leistung des schwarz-grünen Senats zu tun. Die SPD wird Schritt für Schritt über die Länder, Städte und Gemeinden stärker. Wenn wir zurzeit bundesweit bei um die 30 Prozent liegen, ist das anderthalb Jahre nach der Bundestagswahl und in einem Fünfparteiensystem ein großer Erfolg.
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