Eine märchenhafte Gestalt ist derzeit im Schwenninger Moos recht häufig anzutreffen und könnte Abergläubischen sogar Glück bringen: der Fliegenpilz.
Das Schwenninger Moos mit seiner großen Flora und Fauna gleicht auch einem Märchengarten oder einem Zauberwald.
Die zu beobachtenden Stars des großen Biotops sind zumeist die Vögel mit den seit drei Jahren jetzt auch ansässigen Gänsen, den schon mal bettelhaftigen Enten und etwa auch die Reiher, Kormorane sowie auch mal die seltenen Eisvögel.
Aber auch abseits des Wassers im Wald und Todholz locken Eichelhäher und Spechte zur Beobachtung. Jetzt im Frühherbst bieten die Pilze aber der Vogelwelt richtig gehend Paroli.
Eine 3,2-Kilometer-Runde
Am Wegesrand der 3,2 Kilometer langen Moosrunde schießen sie gerade sprichwörtlich aus dem Boden. Nahe dem zweiten, dem kleinen Moosweiher, wo das Wasser nicht den Neckar speist sondern in Richtung Marbach abfließt und schließlich in die Brigach gelangt, sind besonders viele Pilze auszumachen.
Eine besondere Freude sind dabei für die Moosrundgänger die Fliegenpilze, die in der Farbe rot und den kleinen weißen Punkten ein kleiner Augenschmaus sind. Vielleicht sollte man diesen Pilz auf einen anderen Namen umbenennen – den Märchenpilz. Die Pilze sagt man, seien ja auch Wohnraum für Fabelwesen wie Zwerge und Feen und speziell am Neckarursprung womöglich der legendären Dilldappen.
Pilze können verköstigt auch Rauschzustände auslösen, vermeintlich eine Form von Glück – wie das Laufen einer Moosrunde selbst.
Die Fliegenpilze machen auch auf Partnerlook: Im rot-weißen Gewand ähneln sie auch in der Farbgebung den Absperrbarrieren am Moos, die wegen der Parkplatzrückbauarbeiten aktuell aufgestellt sind. Permanente Moosgänger schwören: „Das Moos ist zwar vermeintlich immer gleich, aber dabei immer auch anders und sowieso: Immer schön.“
Der Jahreslauf, das Wetter, die Tageszeit, das Licht und etwa der Wind generieren immer wieder neue Ansichten und Stimmungen.