Auch beim Protest am Montagabend trugen die Teilnehmer Grabkerzen – so wie hier bei einem Corona-"Spaziergang" im Dezember in Villingen. Foto: Jundt

In den Gemeinden Donaueschingen und Bräunlingen protestierten am Montagabend rund 160 Personen gegen die Corona-Maßnahmen. Das bestätigte die Pressestelle des Polizeipräsidiums Konstanz auf Nachfrage dieser Redaktion.

Donaueschingen/Bräunlingen – Laut Darstellung der Polizei seien beide Protestveranstaltungen nicht angemeldet gewesen. Dennoch hätten Polizeibeamte vor Ort die "Spaziergänge" begleitet. Eine genaue Zahl der Einsatzkräfte konnte Jörg Kluge, Pressesprecher des Polizeipräsidiums Konstanz, auf Anfrage nicht nennen. Laut Kluge haben sich in der Quellstadt am Montag rund 150 Menschen durch die Käferstraße, vorbei am Rathaus, zur Karlstraße bewegt. Die Kundgebung habe schließlich am Hanselbrunnen vor dem Café Hengstler geendet. Dabei hätten vereinzelte Teilnehmer gegen die Corona-Regeln verstoßen. Diese Personen seien identifiziert worden. "Einzelne Anzeigen durch den Gemeindevollzugsdienst werden folgen", so Kluge.

Bürgermeister Micha Bächle sucht Gespräch

Bei der Protestveranstaltung in Bräunlingen hätten dagegen nur zwölf Personen demonstriert. Anders als in der Quellstadt ist der "Spaziergang" dort ohne Zwischenfälle geblieben. Die Teilnehmer hätten laut Augenzeugenberichten Grabkerzen vor dem Rathaus abgestellt. Bräunlingens Bürgermeister Micha Bächle hat laut Polizei das Gespräch mit den Protestierenden gesucht.

Die Polizei beobachtet Lage in Abstimmung mit den zuständigen Behörden

Auf die Frage, wie sich die Polizei auf eventuelle kommende Montagsspaziergänge im Städtedreieck von Gegnern der Corona-Vorschriften vorbereitet, sagte Pressesprecher Kluge: "Nicht nur im Städtedreieck wird eine weitere Entwicklung erwartet – diese Spaziergänge sind ja mittlerweile ein Landkreis-übergreifendes Phänomen. Die Polizei bereitete sich natürlich entsprechend vor und beobachte die Lage in Abstimmung mit den zuständigen Behörden. "Eine generelle Handhabe gibt es aber nicht", so Kluge. "Maßnahmen werden Lage-orientiert und von den Beamten der jeweiligen Polizeireviere getroffen."