Bürgermeister Frank Schroft, Bauamtsleiter Claus Fecker, Planer Jörg Sigmund, Fraktionschefs und Bauleiter beim Spatenstich Foto: Dunja Kuster

Was lange währt, wird endlich gut: Mit dem Spatenstich haben offiziell die Bauarbeiten am Sportzentrum Geißbühl begonnen. Voraussichtlich im September diesen Jahres sollen die Bauarbeiten abgeschlossen sein.

„Und jetzt, Herr Sigmund, sagen Sie bitte – auch vor der Presse –, dass Sie bis September alles fertig bekommen“, schließt Bürgermeister Frank Schroft seine Rede ab – und erntet Lacher. Fertig sein bis September soll das künftige „Sportzentrum Geißbühl“, zu dessen Spatenstich die Stadt am Mittwoch geladen hatte.

Hat gut lachen: Planer Jörg Sigmung Foto: Kuster

Jörg Sigmund – ebenfalls lachend – konterte: „Das sollten wir hinkriegen, die Bauzeit klingt realistisch.“ Beginnen werde man mit Erdarbeiten und der Entsiegelung des Parkplatzes neben der Kampfbahn – an dieser Stelle soll das Werferfeld mit Anlaufbahnen für Speerwerfer entstehen.

Die Baumaßnahmen im Überblick

Zwar sei das eine „unorthodoxe Lösung“, aber eine notwendige, denn: Im Inneren der Kampfbahnen wird der Naturrasen durch Kunstrasen ersetzt. Und auf diesem könnten keine Wurfdisziplinen ausgeübt werden – ob Diskus-, Speer- oder Hammerwerfen. „Dafür lässt der neue Rasen eine wesentlich längere Nutzung zu“, erklärt Sigmund.

Eine neue, stabilere Schicht erhalten die Laufbahnen, damit Läufer auch mit Spikes darauf trainieren können. Vorher sei das nicht möglich gewesen, denn „die Schicht war dafür viel zu weich“, so Sigmund.

Wirtschaftlich und nachhaltig

Die Leichtathletikanlage werde wirtschaftlich und nachhaltig saniert, in dem die bestehenden Kunststoffelemente mit einer neuen, dünnen Schicht überzogen werden. Eine „Sanierung Light“ sozusagen – aber eine, die wesentlich kostengünstiger und umweltschonender sei, als alles einmal umzugraben, ab- und wieder neu aufzubauen.

Anlage schon zu Bundeswehr-Zeiten genutzt

Zuvor ging Bürgermeister Frank Schroft auf die lange Entstehungsgeschichte des Sportzentrums ein. Die Sportanlagen auf dem Gelände der einstigen Zollernalb-Kaserne hätten die Schulen schon zu Bundeswehr-Zeiten mitgenutzt – und nach dem Abzug der Soldaten im Jahr 2014 bis 2017 trainierten die Geflüchteten der Landeserstaufnahmestelle dort.

Ende 2016 wurde eine Sportstätten-Entwicklungsplanung konzipiert, so Schroft. „Eines der Leitziele war, den Bestand an allwettertauglichen Sportplätzen auszubauen.“ Zunächst zogen die Planer ein Gelände nahe der Eichhalde in Betracht – verwarfen die Idee aber wieder in Hinblick auf das nahe liegende Wohngebiet.

Der „weiße Fleck“ gehört jetzt der Stadt

2019 habe dann die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben signalisiert, dass die Stadt die Kasernenfläche mit der Sportanlage darauf kaufen könne. Eine erfreuliche Überraschung, für die jedoch das nötige Baurecht – parallel zur Planung – geschaffen werden musste, denn: „Aus planrechtlicher Sicht war das Gelände noch ein ,weißer Fleck’“, erklärte Schroft. Für die Bundeswehr habe eine Sonderregelung gegolten, die einen klassischen Bebauungsplan nicht nötig machte.

Im April 2021 beschlossen die Gemeinderäte, die Anlagen auf dem Geißbühl zu sanieren. Der Aufstellungsbeschluss für den Bebauungsplan folge im September. Ein Jahr später, im September 2022, wurden die Bauleistungen an die Firma Garten-Moser aus Reutlingen vergeben, zum Angebotspreis von rund 1,9 Millionen Euro.

Ein langer Kraftakt endet erfolgreich

„Es war ein langer Kraftakt bis hierhin“, schloss Frank Schroft seine Rede. Aber nun könne endlich ein lang ersehnter Wunsch von Stadt, Schulen und Vereinen realisiert werden: ein großes, zentrales Sportzentrum mit einem breitgefächerten Angebot.