So viele Schaufeln sind selten bei einem offiziellen Spatenstich im Einsatz. Foto: Tröger

Jetzt geht’s los! Für das derzeit größte Projekt in Gechingen, den Neubau der Kita Wolfswiesen, fiel am Montag mit dem Spatenstich der Startschuss – ab jetzt können die Jugen und Mädchen in der bisherigen Kita nebenan jeden Tag mitverfolgen, wie ihr künftiges Domizil in die Höhe wächst.

Gechingen - Wolfgang Bräunig, Chef der gleichnamigen Tief- und Rohbaufirma, hat den Bagger so aufgestellt, dass der Arm einen Bogen bildete. Darunter nahm die bunte, erwartungsfrohe Kinderschar mit Schaufeln bewaffnet Aufstellung, um Bürgermeister Häußler und einige Gemeinderäte, die Architekten Fabian Panzer und Stefan Oberdörfer, die Kreisbaumeisterin Dorothea Weißling und ihre Mitarbeiterin Anka König sowie einige interessierte Zaungäste aus der Bevölkerung mit einem fröhlichen Lied zu begrüßen.

"Das Projekt ist in mehrfacher Hinsicht von großer Bedeutung", sagte Bürgermeister Jens Häußler, bevor die Spaten zum Einsatz kamen. Zum einen drängt der Bedarf an Kita-Plätzen, wie die provisorisch in der Sporthalle untergebrachte Gruppe zeige. Zum anderen hat der Standort der neuen Kita, die zwischen dem Friedhof und dem neuen Baugebiet Furth entsteht, eine hohe städtebauliche Relevanz. Und zum dritten wurde in Gechingen bisher noch nicht in dieser finanziellen Dimension von mehr als fünf Millionen Euro gebaut.

Projekt startet 2018

Was alles an Vorarbeit bis zur Einrichtung der Baustelle vor einer Woche und jetzt zum offiziellen Baustart nötig war, führte der Schultes in einer langen Liste auf. Begonnen hat es im Juli 2018 mit dem Auftrag an die Kommunalentwicklung, einen Bedarfsplan zu erstellen. Ein Planungswettbewerb folgte, der schließlich das Büro Schoener und Panzer als Sieger sah. Deren Entwurfsplanung wurde im Februar 2021 vom Gemeinderat gebilligt. Eine Geothermie-Erkundungsbohrung wurde im März 2021 gemacht. "Sie war erfolgreich", sagte der Schultes und so kann die neue Kita "umweltfreundlich beheizt und sogar bei Bedarf gekühlt werden". Die Baugenehmigung kam im November, die acht ersten Gewerke wurden jetzt im Februar vom Gemeinderat vergeben. "Erwähnenswert sind auch die zahlreichen Gespräche und Abstimmungen innerhalb der Verwaltung und mit dem engagierten Leiterinnenteam der Kitas, Nadine Welz, Nicole Vogel und Regina Schüttoff, die sich als studierte Architektin auf besondere Weise eingebracht hat", so Häußler.

Platz für sechs Gruppen

In Gedichtform drückte die Leiterin der bisherigen Kita Wolfswiesen, Nicole Vogel, die Vorfreude auf das neue moderne Haus für sechs Gruppen aus. "Manche unserer Kinder wollten schon die Bücher einpacken, damit wir bereit sind für den Umzug", erzählte sie,. Andere dagegen seien auch etwas traurig, dass sie ihre gewohnten Räumlichkeiten werden verlassen müssen.

"Nach zwei Jahren intensiver Planung freuen wir uns jetzt, dass die Kita realisiert wird", sagte Architekt Fabian Panzer. Er würdigte auch den Entschluss, auf die Geothermie zu setzen und dass mit dem Schritt, Holz aus dem Gemeindewald für die Dachkonstruktion und die Fassade "lokale Stärken mit eingebracht werden". Auch er bedankte sich "explizit bei der sehr engagierten Nutzerschaft" der künftigen Kita, die sich im gesamten bisherigen Prozess konstruktiv eingebracht habe. "Das ist für uns kein Alltag." Viel Spaß wünschte er den versammelten Kindern und ihren Erzieherinnen über die kommende Bauzeit, "ich habe selbst drei Kinder und kann mir gut vorstellen, dass die Arbeit des Kita-Teams die nächste Zeit wohl erleichtert wird, weil die Kinder viel zu beobachten haben".

Lied von den fleißigen Handwerkern

Was durfte nicht fehlen zum Abschluss dieses von Vorfreude geprägten offiziellen Termins? Logisch, das Lied von den fleißigen Handwerkern natürlich. Dann ging es zurück in den jetzigen Kindergarten. Dort gab es, auch für die Erwachsenen, von der Gemeinde gespendete Butterbrezeln und Getränke.