Auszubildende ins Boot zu holen, stellt für viele Unternehmen eine Herausforderung dar. Die Sparkasse Schwarzwald-Baar findet jedoch kreative Wege, um Nachwuchs auszubilden.
Villingen-Schwenningen - Das ist etwas Besonderes unter Ausbildungsbetrieben: Die Geschäftsstelle in der Villinger Innenstadt am Latschari-Platz liegt seit dem 20. Juni komplett in den Händen der Auszubildenden. Bereits seit längerem gibt es das Modell – Corona-bedingt fiel es jedoch im Jahr 2020 aus. "Da hat auf jeden Fall etwas gefehlt", äußert sich Jürgen Jauch, stellvertretendes Vorstandsmitglied und Direktor der Sparkasse Schwarzwald-Baar. Umso besser, dass es nun wieder stattfindet.
Der Kampf um Auszubildende werde eher größer statt kleiner, so Jauch, obwohl sich die Sparkasse als Ausbildungsbetrieb laut Jauchs Aussagen auf einer "Insel des Glücks" befinde und damit weniger Probleme habe. "Aber eine Ausbildungsstelle zu besetzen, ist das eine, sie gut zu besetzen, aber das andere", so Jauch.
Aktive Lösungen in der Ausbildung
Mit dem Projekt Azubi-Geschäftsstelle sollen die Auszubildenden Spaß am Umgang mit Kunden entwickeln, lernen, wie mit diesen aktive Lösungen gefunden werden und dabei aber auch sich selbst und die Azubi-Kollegen kennenlernen. Der Kontakt unter den Azubis sei keine einfache Sache, angesichts der Tatsache, dass viele von ihnen ihre Ausbildung inmitten der Corona-Pandemie begonnen haben.
"Eine eigene Geschäftsstelle zu leiten, ist eine große Verantwortung", äußert sich Eren Samcar, selbst noch Azubi im zweiten Lehrjahr und im Projekt verantwortlich für die Öffentlichkeitsarbeit. Die Azubis wechseln sich in der Geschäftsstelle jeweils ab – einmal Beratung und einmal am Schalter.
Kundenreaktion positiv
Bis diesen Freitag läuft die Azubi-Geschäftsstelle nur noch – für Samcar stellt das Projekt jedoch einen gelungenen Abschluss seiner Ausbildung zum Finanzassistenten dar. "Die Reaktion der Kunden war durchweg positiv, mit den anderen Azubis gab es jeden Tag Spaß", so sein Fazit.