Spargelbauern erwarten geringere Erntemengen. Foto: dpa/Uli Deck

Zeit für’s Spargelessen: Noch ist das Edelgemüse zwar relativ teuer. Doch es gibt Wege, es günstig zu bekommen.

Durch den milden Winter und die Sonne im März hatte die Spargelsaison im Südwesten einen Frühstart - der Wetterumschwung mit Kälte bremst sie nun wieder etwas aus. Spargelbauern wie Joachim Huber aus Iffezheim (Kreis Rastatt) erwarten deshalb geringere Erntemengen. Mit der Qualität ist er aber sehr zufrieden. Kopfzerbrechen bereiten ihm wie anderen Bauern höhere Energiekosten sowie steigende Preise für Dünger und Folien. „Wir werden diese Kosten nur sehr beschränkt weitergeben können“, meinte Huber. Ein Teil dürfte aber auf die Verbraucher durchschlagen. Simon Schumacher, Vorstandsvorsitzender des Verbands Süddeutscher Spargel- und Erdbeeranbauer, sagte: „Es wird sehr guten Spargel schon vor Ostern geben, aber zu einem etwas höheren Preis.“

Der frühe Spargel ist ohnehin immer teurer. Für beste Sortierung müssen Spargelliebhaber derzeit mit Preisen um die 15 bis 20 Euro pro Kilo rechnen. Wer sparen will, dem empfiehlt Schumacher den Gang zum Hofladen und den Griff zu nicht ganz so makellosen Stangen: „Die schmecken genauso gut und sind deutlich billiger.“ Er erwartet eine hohe Nachfrage nach Spargel für den heimischen Herd wie in der Gastronomie. Die Lust auf Frühlingsprodukte sei im Markt spürbar. Auch Discounter haben schon Interesse. Dass die Inflation die Spargellaune trübt, glaubt Schumacher nicht. „Eher verzichten die Leute auf das neue Auto oder eine Reise.“ Zum guten Essen zu Hause gehöre ein Spargelgericht dazu.

Grüner Spargel holt auf

Spargel gedeiht besonders gut in sandigen, leichten Böden und brauchtsonnige Standorte. In Baden-Württemberg wird das Gemüse hauptsächlichin der südlichen Rheinebene rund um Freiburg und in Nordbadenzwischen Baden-Baden und Mannheim auf einer Fläche von rund 2200Hektar angebaut. Spargel wächst im Südwesten vor allem unter Folienoder unter Tunneln, in kleinen Mengen auch auf beheizten Feldern.

Gefragt ist hierzulande vor allem der bleiche Spargel, doch der grüne holt auf: „Die Nachfrage nach Grünspargel steigt und mit ihr auch der Grünspargelanbau in Deutschland“, sagt Schumacher. Der Anteil der grünen Stangen beim Einkauf der Privatkunden stieg bundesweit von knapp 6 Prozent im Jahr 2012 auf 17 Prozent im vergangenen Jahr. Für seine Beliebtheit führt Schumacher folgende Gründe an: Grüner Spargel muss gar nicht oder nur unten geschält werden, lässt sich vielseitig zubereiten und hat mehr Vitamine.

Im vergangenen Jahr wurden in Baden-Württemberg rund 10 000 Tonnen Spargel geerntet. 2019 waren es noch etwa 11 000 Tonnen. Ausfälle wegen Corona hielten sich aber in Grenzen. Was bei der Gastronomie wegfiel, wurde durch verstärkte Nachfrage von Privatleuten teils aufgeholt.

Während Spargel Kälte gut abkann, könnte es für Erdbeeren kritisch werden: „Wir zittern um die Blüten“, sagt Schumacher. Unter Tunneln sind diese teils schon offen.