Spargel wächst auch im eigenen Garten – jedoch sehr langsam.  Foto: © emuck – stock.adobe.com

Die Spargelsaison neigt sich dem Ende zu. Wen das traurig stimmt, der kann sich im eigenen Garten schon bald auf die nächste Saison einstimmen. Gartenfreund Gustav Jahn verrät, wie Hobbygärtnern der Anbau von eigenem Spargel gelingt.

Loßburg - Es ist Geduld gefragt. Das schon einmal vorweg. Der Spargelliebhaber wartet nach erfolgreichem Anbau nämlich ganze drei Jahre auf seine erste Ernte. Richtig ergiebig werde diese jedenfalls erst dann, teilt Gustav Jahn, Vorsitzender der Gartenfreunde Loßburg-Rodt, mit. "Wer das berücksichtigt, kann loslegen."

Spargel brauche sonnige Standorte, er wachse am besten auf sandigem, aber auch auf lehmigem Boden. Über die Sommerwochen kann sich der Hobbygärtner noch entspannt zurücklehnen. Im Herbst werde es Zeit, das Spargelbeet vorzubereiten. Der Boden sollte locker und unkrautfrei sein. Gut geeignet seien deshalb Kartoffelbeete. Im Herbst kann die Erde mit Gründünger aufgewertet werden.

"Mist und Kompost untermischen", rät der Chef der Gartenfreunde. Im nächsten April oder Mai ist der Spargel bereit zum Einpflanzen. Die Graben müssen 40 Zentimeter tief sein.

Zehn Zentimeter hohe Lage Kompost

"Den Aushub neben dem Graben ablegen. Dann eine zehn Zentimeter hohe Lage Kompost in den Graben füllen – es eignen sich auch abgelagerter Mist, Humus oder anderes gut verrottetes organisches Material", erklärt Jahn. "Danach muss man diese Schicht mit einer rund fünf Zentimeter dicken Schicht Erde bedecken."

Erst darauf werden die Spargelpflanzen mit ausgebreiteten Wurzeltrieben gelegt. "Der Abstand zwischen den Pflanzen sollte etwa 25 Zentimeter betragen. Der Reihenabstand beträgt 1,20 Meter." Anschließend füllt der Hobbygärtner eine dünne Schicht Erde ein, sodass die Knospen oder ersten Austriebe bedeckt sind. "Im April ist es meistens feucht genug. Wenn später gepflanzt wird, sollte man die Pflanzen angießen", so Jahn. Der Graben bleibe halb offen. Erst wenn die Spargelspitzen austreiben und wachsen, werde der Graben nach und nach verfüllt.

"In unseren Breitengraden sollte man es erst mit grünem Spargel probieren", sagt Jahn. Der sei weniger empfindlich. "Den grünen Spargel muss man auch nicht abdecken."

Weißer Spargel müsse immer mit einer Folie abgedeckt werden. Sonst werde er sehr schnell grün. "Und dann haben wir genau das, was wir nicht wollen. Er würde auch seinen Geschmack verändern."

Grünen Spargel könne man abdecken, wenn man es wolle. Aber das sei ein "Mordsgeschäft", warnt der Gartenfreund. "Man muss die Folie ja am Rand eingraben, damit sie nicht weggeweht wird."

Bisher habe er selbst zwar noch nie Spargel angepflanzt, aber nun wolle er es probieren. "Ich habe jetzt noch Tulpen im Beet", sagt er. "Aber im Herbst bereite ich das Beet für den Spargel vor." Und damit gehöre er zu den Pionieren, scherzt der Gartenfreund.

Im Schwarzwald habe er bis jetzt noch nicht viele Spargelfelder gesehen. "Der meiste Spargel wächst in Baden. Im Schwabenland wird er nur gegessen", witzelt er. In Jahns Garten jedenfalls soll es grüner Spargel werden. Ohne Folie.

Nach sechs Ernten muss der Gärtner neu pflanzen

Und dann heiße es ab kommendem Frühjahr erst einmal warten. "Im Pflanzjahr wird noch kein Spargel gestochen", so Jahn. "Im ersten Jahr sind die Pflanzen noch zu klein. Man würde nur das Wurzelgeflecht zerstören." Sie wachsen sehr langsam. Im Juni und August des ersten Jahres könne gedüngt werden. "Im November wird das Kraut gelb. Man schneidet es bodennah ab."

Die fleischigen Wurzeln sollten genügend Nährstoffe für die nächste Saison gespeichert haben. Ab dem zweiten Jahr könne man es zum ersten Mal mit dem Spargelstechen versuchen. "Die Ernte wird aber nicht sonderlich ergiebig sein." Das dritte Jahr sei das erste Ertragreiche. Zwei weitere Jahre könne der Hobbygärtner sich dann über eigenen Spargel freuen. "Aber nach sechs Jahren nach dem Pflanzen ist er erschöpft. Ähnlich wie bei Erdbeeren." Dann werde es Zeit, erneut anzupflanzen.