Flößer aus Laspuna auf dem Fluss Cinca. pflegen die Tradition. Foto: Schiltacher Flößer

Die Schiltacher Flößer waren beim internationalen Flößertreffen im spanischen Laspuna zu Gast.

Der Flößerort Laspuna, liegt in den spanischen Pyrenäen und in der Region Sobrarbe, das zur Provinz Aragon gehört.

 

Gastgeber und austragender Verein war der „Asociacion de Nabateros de Sobrarbe“ am Fluss Cinca. Aus diesem Gebiet wurde wie auch aus anderen Regionen an den Ausläufern der Pyrenäen, über Jahrhunderte meist Kiefernholz aus den umliegenden Wäldern über die wasserreichen Gebirgsflüsse in die Niederungen geflößt.

Oft gingen die Hölzer weiter über den Fluss Ebro, wo sie für den Schiffsbau an der Mittelmeerküste verwendet wurden.

176 anwesende Flößer

176 Flößer aus 30 Vereinen in ganz Europa haben sich auf den Weg gemacht um sich in dem hoch gelegenen Gebirgsort Laspuna zu versammeln und sich vier Tage lang auszutauschen. Vom Schiltacher Flößerverein nahmen drei Flößer mit Ihren Frauen teil.

Ein solches Treffen mit umfangreichem Programm zu organisieren, ist dem austragenden Verein gelungen. Mit großer Gastfreundschaft wurden regionale Gerichte und Flößerwein aus der Region serviert. Auch in Ainsa, Boltana und Lafortunada wurden die Flößer bei ihren Ausflügen bestens versorgt.

Jüngere ehren Vorfahren

Bereits 2008 gab es ein Treffen in Laspuna wo auch bereits eine Delegation der Schiltacher Flößer angereist war, umso größer war die Freude, manche Flößerfreunde nach 17 Jahren wieder zu sehen und die Völkerverständigung in diesem Rahmen zu pflegen.

Inzwischen haben jüngere Vereinsmitglieder die Führung übernommen, die mit großem Selbstbewusstsein und Hingabe die Tradition ihrer Vorfahren weiterführen, denn die Flößerei hat in der Vergangenheit vielen Familien in der ländlich geprägten Region Brot und Arbeit gegeben. Dessen sind sich die jungen Vereinsmitglieder, die zum Teil direkte Nachfahren sind, heute noch bewusst, das war deutlich zu spüren.

Ein Höhepunkt im Programm war die Ehrung am Denkmal für die Flößer der Region, im Bergdorf Puyarruego, denen feierlich gedacht wurde.

Zum Programmangebot gehörten auch geführte Besuche im viktorianischen Kloster von San, mit Aufführungen des Sobrarbe-Chors, ein Besuch im Elektrizitätsmuseum, sowie eine Führung durch das Musikinstrumenten Museum in Labuerda. Ebenso konnte man einen lokalen Erzeugermarkt in Laspuna besuchen.

Frühstück am Fluss

Für alle Teilnehmer von der circa 12 Kilometer langen und beeindruckenden Floßfahrt mit vier traditionellen Flößen auf dem Fluss Cinca gab es einen Gottesdienst mit anschließendem Frühstück am Fluss.

Zum Pflichtteil gehörte die Teilnahme durch Vereinsvertreter an der Versammlung der „International Association of Timber Rafting“ (IATR), die in einem geeigneten Verwaltungsgebäude im Nachbarort Boltana stattgefunden hat.

Geleitet wurde die Versammlung vom Präsidenten Frank Thiel aus Magdeburg, der alles bestens vorbereitet hatte.

Zwei Vereine wurden in der Versammlung neu aufgenommen, aus Deutschland der Flößer- und Kulturverein München Thalkirchen und aus Spanien ein Verein aus Valencia.

Vom Schiltacher Flößerverein nahmen Hartmut Brückner und Thomas Kipp an der Generalversammlung teil.

2026 geht es nach Lettland

In der Versammlung werden neben den allgemeinen Berichten und Beschlussfassungen auch die Austragungsorte der nächsten Jahre festgelegt. Das nächste internationale Treffen vom 14. bis 17. Mai 2026, wird vom Verein Gaujas-Plostnieki in Lettland ausgetragen werden. 2027 soll es dann in Tschechien nach Prag an die Moldau gehen und 2028 nach Sarajevo in Bosnien und Herzegowina gehen.