“Ich bin für Mitt Romney”, sagte “Dubbya” gegenüber einem ABC-Fernsehteam im Vorrübergehen bevor die Aufzugstür vor seiner Nase zuging. Foto: Spang

Nach Bruder Jeb erklärt auch Bush, er wolle den Präsidentschaftskandidaten im Weißen Haus sehen.

Auf diese Unterstützung verzichten sogar die meisten Republikaner. Nach Bruder Jeb erklärte nun auch George W. Bush, dass er den designierten Präsidentschaftskandidat der Republikaner im Weißen Haus sehen will. “Ich bin für Mitt Romney”, sagte “Dubbya” gegenüber einem ABC-Fernsehteam im Vorrübergehen bevor die Aufzugstür vor seiner Nase zuging.

In diesem Fall dürfte dem ehemaligen Gouverneur aus Massachusetts die halbherzige Erklärung des 43-ten Präsidenten ganz recht kommen. Machen die Amerikaner diesen doch immer noch für die anhaltenden Probleme in der Wirtschaft verantwortlich. Schließlich war es die toxische Mischung aus Laissez-Faire-Kapitalismus und ungedeckten Staatsausgaben, die den USA die nachhaltigste Krise seit der Großen Depressioon eingebrockt hatte.

Der eigentlich Verantwortliche im Bild stört

Romney möchte Obama die Verantwortung dafür in die Schuhe schieben. Weshalb der eigentlich Verantwortliche im Bild stört. Könnte er die Wähler doch daran erinnern, wer Präsident Obama die gewaltigen Probleme hinterlassen hat.

Das erklärt übrigens auch, warum Bush öffentlich so gut wie nirgendwo zu sehen ist. Am Dienstag sprach er unweit des Weißen Hauses vor kleinem Kreis bei einer Veranstaltung des nach ihm benannten George W. Bush Instituts über Menschenrechte.

Viele personelle Überschneidungen

So sehr sich Romney von dem anderen privelegierten Sohn aus Neuengland fernhält, so sehr schätzt er jedoch dessen ehemalige Mitarbeiter. Was den Verdacht nahelegt, das Mitt und Dubbya ideologisch gar nicht weit voneinander entfernt sind.

Zum Beispiel übernahm Romney eine Reihe Neocons, die unter Bush für die Außen- und Sicherheitspolitik zu ständig waren. Inklusive dem Abenteuer in Irak und der halbherzigen Strategie für Afghanistan.

In der Wirtschaftspolitik gibt es ebenfalls viele personelle Überschneidungen. R. Glenn Hubbard, Greg Mankiw und Kevin Hassett arbeiteten für Bush als Wirtschaftsberater und stehen nun Romney zur Seite. Damit knüpft der Kandidat an Bushs Rezeptur aus Deregulierung und Steuersenkungen an.

So gesehen bräuchten sich der Ex-Präsident und der Kandidat nicht so distanziert zu geben. Sie haben mehr gemeinsam als die kuriose Unterstützungs-Erklärung vermuten lässt.