Für den Bau ist alles vorbereitet. Foto: Reimer

Der 3S-Neubau auf dem Kastell rückt immer näher. Für den Bau des gemeinsamen Gebäudes der Sozialstation, Stadtwerke und Stromversorgung wurden nun weitere Gewerke vergeben.

Die Bagger haben bereits ganze Arbeit geleistet. Auf dem Grundstück an der Hartensteinstraße auf dem Kastell werden derzeit noch die letzten vorbereitenden Erdarbeiten erledigt, erklärte Tina Nagel, Geschäftsführerin der Sozialstation, am Montagabend im Gemeinderat. Die Zufahrt zum späteren Gelände wurde auch bereits asphaltiert. Am kommenden Mittwoch erfolgt der symbolische Spatenstich. Dann kann mit dem Rohbau des Gebäudes werden.

1,3 Millionen Euro

Doch zuvor wurden am Montagabend noch einige Bauleistungen im Sulzer Gemeinderat vergeben. Insgesamt 1,3 Millionen Euro lässt die Stadt hierfür springen.

Nagel stellte die zu vergebenden Gewerke vor. Den größten Brocken machen die Elektroarbeiten aus. Die Firma Elektro Klaus-Dieter Ofzky aus Freudenstadt hatte als einzige ein Angebot eingereicht. Die Kosten belaufen sich auf rund 572 000 Euro.

Zu den weiteren Kostenpunkten zählen die Dachabdichtungsarbeiten (222 000 Euro), Sanitär und Lüftung (158 000 Euro), Verglasungsarbeiten (141 000 Euro), Heizung (112 000 Euro) und die Trockenbauarbeiten (98 000 Euro).

Im Vergleich zu den ursprünglichen Planungen weichen die tatsächlichen Kosten teils deutlich ab. Die Kosten für Elektroarbeiten übersteigen die Planung um rund 72 000 Euro, was laut Beratungsvorlage insbesondere auf die Einbruchmeldeanlage, EDV und Brandschutz zurückzuführen sei.

Mehrkosten in Höhe von 17 Prozent bisher

Auf der anderen Seite sind insbesondere bei der Dachabdichtung (63 000), bei den Trockenbauarbeiten (52 000 Euro) und den Verglasungsarbeiten (360 00 Euro) die tatsächlichen Kosten niedriger als ursprünglich angenommen.

„Wir sind froh, dass wir mit den Kalkulationen von vor einem Jahr so gut gelandet sind“, sagte Matthias Pickhardt vom zuständigen Architekturbüro Horst Braun angesichts der Entwicklung auf dem Baugewerbe in den vergangenen Monaten. Laut Tina Nagel belaufen sich die Mehrkosten für die bisher getätigten Vergaben auf insgesamt 302 000 Euro, was einem Anstieg von 17 Prozent entspricht. Laut Nagel seien hierfür aber ausreichend Mittel im Haushaltsplan eingestellt.

Widerstand aus dem Gremium

Etwas Widerstand aus dem Gremium gab es aufgrund der Vergabe der Dachabdichtungsarbeiten. Diese sollten an die Firma AS Dachdeckerbetrieb UG aus Stuttgart vergeben werden. Da es sich um eine Unternehmergesellschaft handelt, wollte Heidi Kuhring (GAL) wissen, ob zu dieser Firma Referenzen eingeholt wurden oder ob das Büro bereits bei früheren Projekten mit der Firma zusammengearbeitet hatte. Beides verneinte Matthias Pickhardt. Da ihr der Betrieb „nicht ganz vertrauenserweckend“ vorkam, wollte Heidi Kuhring, dass über die sechs Vergaben einzeln abgestimmt wird.

Rat nicht ganz einig

Mit Ausnahme der Dachabdichtungsarbeiten wurden alle Gewerke einstimmig an den jeweils vorgeschlagenen Bieter vergeben. Doch auch die Vergabe an die Firma AS Dachdeckerbetrieb UG wurde bei vier Gegenstimmen mehrheitlich beschlossen.

Die vergebenen Bauleistungen werden zwischen Mai 2023 und Februar 2024 ausgeführt, heißt es in der Beratungsvorlage zum Zeitplan. Die Sozialstation stößt in ihrem bisherigen Gebäude am Marktplatz an ihre Kapazitätsgrenzen, weswegen sie in das neue Domizil zusammen mit den Stadtwerken und der Stromversorgung ziehen wird.