Nach dem Vorbild Tübingen wollte auch Geislingen Modellstadt für die Erprobung weiterer Öffnungsschritte der Corona-Verordnung werden – wurde aber nicht ausgewählt. (Archvifoto) Foto: Stadt

Geislingen zählt nicht zu jenen Kommunen, die für die Erprobung weiterer Öffnungsschritte bei der Corona-Verordnung ausgewählt wurden.

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Geislingen - Die Stadt Geislingen ist mit ihrem Antrag gescheitert: Sie zählt nicht zu jenen Kommunen in Baden-Württemberg, die als Modellstädte für die Erprobung weiterer Öffnungsschritte bei der Corona-Verordnung ausgewählt wurden.

Die Entscheidung fiel am Samstag: Aus 83 eingereichten Modellanträgen hat das Sozialministerium 19 Projekte ausgesucht. Kriterien waren neben der wissenschaftlichen Begleitung auch die Übertragbarkeit der Projekte auf den jeweiligen Lebens- und Branchenbereich, die Qualität von Test- und Hygienekonzepten sowie die digitale Kontaktpersonennachverfolgung und eine zeitnahe Umsetzung des Geplanten.

Eine wesentliche Voraussetzung war zudem, dass die Sieben-Tage-Inzidenz im jeweiligen Landkreis stabil unter 100 liegt und die Bundesnotbremse nicht in Kraft ist. Letzteres, bedauert Geislingens Bürgermeister Oliver Schmid, hat wesentlich bedingt, dass Geislingen nicht zum Zug gekommen ist: "Angesichts dessen, dass unsere kreisweite Inzidenz zum Zeitpunkt der Antragstellung über der dafür nötigen Schwelle von 100 lag, stand zu erwarten, dass wir nicht in die engere Wahl kommen werden."

Bewerbung sollte auch symbolischen Charakter haben

Die Stadt Geislingen wollte mit dem Modellprojekt vor allem den vom Corona-Lockdown hart getroffenen Einzelhandel, den Verein Kulturscheune H15 Erlaheim und die Sportvereine unterstützen. Man habe den Antrag gestellt, "wohlwissend dass nur sehr wenige Bewerbungen ausgewählt würden", sagt Schmid. "Unsere Bewerbung sollte auch symbolischen Charakter haben: Wir wollten damit aufzeigen, dass wir trotz hoher Inzidenz bereit sind, Verantwortung für eine Öffnungsstrategie zu übernehmen."

Ein Blick auf die genehmigten Modellprojekte zeigt, dass diese fast ausnahmslos in größeren Kommunen angesiedelt sind. Es geht dabei um Institutionen aus den Bereichen Kinder- und Jugendarbeit, Kultur, Sport und Tourismus; Initiativen für den Handel sind nicht darunter.

"Die Auswahl ist uns natürlich nicht leichtgefallen, und ich bitte auch all jene um Verständnis, die mit ihren Vorhaben nicht zum Zug gekommen sind", sagt Gesundheitsminister Manfred Lucha.