Am 18. Juli 2022 hat in Triberg das DRK Sozialkaufhaus erstmals seine Pforten geöffnet. Zeit, eine Zwischenbilanz zu ziehen.
Das DRK Sozialkaufhaus ist ein Kaufhaus, das trotz seiner Namensgebung jedermann zum Kauf einlädt: „Wir verkaufen tatsächlich an Jeden, der hier einkaufen will, man braucht keine Bedürftigkeit nachzuweisen“, verdeutlicht Dietmar Wiebel den Unterschied zum Beispiel zur Tafel.
Einkaufen kann jeder, auch wenn er nicht bedürftig ist
Viele tolle Sachen findet man, vor allem bei Bekleidung stößt man oftmals auf Markenartikel zu sehr günstigen Preisen. Trotzdem versucht der eine oder die andere nochmals zu feilschen, ärgert sich Dietmar Wiebel. Dabei stehe doch überall in mehreren Sprachen, dass Handeln wegen der ohnehin schon sehr günstigen Preisen nicht möglich sei. „Beim Discounter nebenan versucht doch auch niemand an der Kasse, den Preis zu drücken“, betonte er.
Gewinnerzielung ist nicht die Absicht
Die Konzeption sieht nach wie vor so aus, dass das Kaufhaus zwar keine Gewinne erwirtschaften darf, sich jedoch aus den Verkaufserlösen selbst finanzieren sollte. Als Starthilfe gab es zu Beginn 10 000 Euro aus Mitteln des DRK-Ortsvereins Triberg-Schonach. „Wir haben monatliche Kosten in Höhe von etwas mehr als 1200 Euro – die haben wir bisher ohne Probleme erwirtschaftet. Was allerdings daher rührt, dass hier jeder rein ehrenamtlich arbeitet“, betont der Geschäftsführer. Er ist immer da, dazu kommen im Kaufhaus drei bis vier Frauen, die sich abwechseln. Derzeit habe man sogar das Startkapital weitgehend zurückbezahlt und bilde eine kleine Reserve für Zeiten, in denen das Kaufhaus geschlossen ist. „Jeder braucht manchmal eine Auszeit, also Urlaub, sogar wir“, erzählt er schmunzelnd.
Möbel werden nicht mehr angenommen
Möbel werden nicht mehr angenommen, das habe sich mittlerweile als unpraktikabel erwiesen. Dazu komme, dass zunächst für Möbel der komplette ehemalige Verkaufsraum der Firma KiK zur Verfügung gestanden habe. Nun allerdings habe die Stadt einen Großteil der Fläche anderweitig vermietet, was Wiebel verstehen kann. Und nachdem zu Beginn vor allem die Raumschaftsgemeinden auch häufig Möbel zur Einrichtung von Wohnungen für Kriegsflüchtlinge erworben haben, sei hier der Trend extrem rückläufig gewesen, daher habe er entschieden, diese Sparte abzuschaffen. „Gebrauchte Möbel werden normalerweise eher selten gekauft“, stellte er fest.
Ein großer Erfolg sei der Rausverkauf im April gewesen, wo alles gegen eine Spende zu holen war. „Wir haben viele Dinge, die man im Kaufhaus nicht anbieten kann, die gingen bestens beim „Hausflohmarkt“. Und noch etwas liegt ihm auf dem Herzen – „wir würden uns freuen, weitere Ehrenamtliche für den Verkauf im Sozialkaufhaus, vor allem aber zum Vorsortieren gewinnen zu können“, so sein Aufruf.
DRK sucht weitere Freiwillige
Mittlerweile ist das Kaufhaus sogar telefonisch (während der Öffnungszeiten) zu erreichen, die Nummer lautet 07722 9299718. Dies gelte aber nicht für die Zeit vom 31. Juli bis zum 17. August, denn in diesen drei Wochen ist Urlaub – „der Arbeitgeber meiner Frau macht „Handwerkerferien“ in den ersten drei Wochen der Schulferien, da wollen wir uns gemeinsam einen Urlaub gönnen“, erzählte Wiebel abschließend.
Geöffnet zum Verkauf hat das Kaufhaus immer dienstags bis donnerstags von 9.30 bis 12.30 und 15 bis 18 Uhr, Warenannahme ist immer am Montagnachmittag von 14 bis 17 Uhr.