Mit einem feierlichen Gottesdienst beendete der Missionsausschuss Ruanda sein langjähriges Projekt UBUCUTI.
Der Missionsausschuss blickt auf einen Zeitraum zurück von rund 26 Jahren. Anlass war die Besetzung der Pfarrstellen Zimmern, Horgen und Stetten durch Pfarrer Dr. Nyombayiere Faustin als Pfarradministrator. In seinem Heimatland Ruanda hatte zuvor ein entsetzlicher Bürgerkrieg getobt, der große Not in das Land gebracht hat.
Die Kirchengemeinderäte aus allen drei Gemeinden beschlossen mit einem Hilfsprojekt die Menschen im Heimatland des Pfarrers zu unterstützen. So fand am 26. Januar 1999 die konstituierende Sitzung des gemeinsamen Missionsausschusses statt.
Erster Vorsitzenden wurde Edgar Bergner für ein Jahr, später Waltraud Mager. Als Kassiererin fungiert Doris Schneider bis heute. Schriftführerin wurde Doris Weber und später Ingrid Bister. Renate Alber übernahm viele Jahre die Korrespondenz in Französisch mit dem Bureau Social Urbain (BSU) in Byumba/Ruanda. Die Öffentlichkeitsarbeit gestaltete Waltraud Mager und später Gustav Kammerer.
So wurden Gelder gesammelt
Weitere Mitglieder waren Beate Bister, Rosemarie Hentschel, Martin Eberlein und Wolfgang Blässing, der den Chor Laudate gründete. Ein Holzschnitt aus Ruanda wurde als „Logo“ gewählt . Projektpartner war das Bureau Social Urbain, eine Anlaufstelle für Menschen in Not.
Mit Verkaufsständen an den Dorffesten 1999 und 2001 sowie am Weihnachtsmarkt 2005 konnten Spenden erwirtschaftet werden. Ebenso der langjährige Verkauf beim Eintopfessen der Jungen Union von Kaffee und Kuchen und den UBUCUTI-Kerzen und -Karten, die in Ruanda hergestellt wurden. Ein besonderer Höhepunkt war am 4. April 2007 die Vernissage „Gemalte Vielfalt“ mit Bildern von Renate Alber in der Arche in Zimmern. Den Verkaufserlös spendete die Künstlerin an das BSU.
Eine Fahrradaktion im November 2005 sollte dem Aufbau einer Fahrradwerkstatt dienen, um jungen Menschen eine Arbeit anbieten zu können. Edgar Bergner, hat sich hier mit seinen Kenntnissen voll eingebracht, so dass ca. 230 Fahrräder in einen Container verladen wurden mit dem Ziel Byumba/Ruanda. Allerdings kam dieser dort nicht an. Der Container war gut versichert, so konnten die Gelder der Versicherung dem Projektpartner zur Verfügung gestellt werden.
Besondere Verbundenheit
Mit den Ruanda Gottesdiensten konnten Menschen hier an der spirituellen Form ruandischer Gottesdienste teilhaben. Zudem erhielten sie Informationen zum Missionsprojekt. „Dies war uns ein großes Anliegen“, schreibt der Missionsausschuss.
Gabriela Yzuski Burkard, die damals den Chor Horizonte geleitet hat, engagierte sich sehr zusammen mit den Horizonte Sängerinnen und Sängern, die Gottesdienste mit Trommeln und ruandischen Gesängen zu gestalten, so dass der Bischof Nzakamvita einmal sagte: „Es riecht nach Heimat“.
Außer in Zimmern, Horgen und Stetten wurden auch in Göllsdorf, Spaichingen und Hochmössingen Ruanda Gottesdienste gefeiert. Die Kollekte jeweils erhielt der Missionsausschuss. Der letzte Ruandagottesdienst fand am 3. Mai 2009 in Stetten statt zum zehnjährigen Bestehen des Missionsausschusses.
Gebete für den Frieden
„Wir wollten nicht nur finanziell unser Projekt in Ruanda, unterstützen, sondern auch im Gebet unsere Verbundenheit mit den Menschen dort leben“, schreibt der Ausschuss. Am 11. Oktober 1999 gab es das erste Friedensgebet in Stetten, „Um Frieden in Ruanda und der ganzen Welt“. Seitdem findet das Friedensgebet alle drei Monate statt – in jeder der vier Gemeinden. Das Gebet wird von den Mitgliedern des Missionsausschuss gestaltet, Werner Lang leitet heute den Chor Laudate.
Der Missionsausschuss hat, mit einem Zuschuss von 8 350 Euro des Kindermissionswerks, insgesamt 86 453,72 Euro an das Bureau Social Urbain überwiesen. Der Restbetrag von 5156,17 Euro soll ebenfalls dem BSU zugutekommen.
Bei persönlichen Besuchen in Byumba konnte man sich von der gelungenen Arbeit des BSU und die Verwendung der Gelder für die Menschen vor Ort überzeugen.