Die Wahlen des SGS-Verwaltungsrats bestätigten Bernd Heinzelmann (von rechts), Ursula Buzzi, Brigitte Sum, Ulrich Gebele, Thomas Kipp, Evelyne Schinle und Thomas Haas in ihren Ämtern. Als Nachfolger des verabschiedeten Gerhard Daniels kam Willi Intraschak dazu. Das Gremium wählte ihn (von links) sowie Haas als Vorsitzenden und Schinle zu Mitgliedern des SGS-Vorstands. Foto: Baumgartner

Der gute Ruf eile dem Pflegeunternehmen Sozialgemeinschaft Schiltach/Schenkenzell (SGS) voraus, stellte dessen Vorsitzender und Bürgermeister in Schiltach, Thomas Haas, bei der Mitgliederversammlung des Vereins im Gottlob-Freithaler-Haus fest.

Bernd Heinzelmann, Mitglied des Verwaltungsrats und Bürgermeister in Schenkenzell, sprach sogar von einem Maßstab für andere.

 

Vorstandsmitglied und Rechner Gerhard Daniels bestätigte ein gutes Wirtschaften des Vereins 2023 trotz Wegfall der Coronabeihilfen. Vermehrte Leistungen seien ein Teil des positiven Jahresergebnisses, so Daniels. Zudem habe sich der Schuldenstand auf ein „Das-tut-nicht-mehr-so-weh“ verringert, informierte er.

„Nicht so erfreulich“, sei, dass sich Kostenträger immer länger Zeit ließen, ihre Pflichten zu übernehmen und das Unternehmen oft in Vorleistung gehen müsse, kritisierte er einen Zustand bei Abrechnungen im Pflegebereich.

Preissteigerungen befürchtet

Uli Eßlinger, Geschäftsführende Leitung, berichtete von steigenden Kosten durch tariflich bedingte Lohnerhöhungen und Inflationsausgleiche, Instandhaltungs- und Investitionskosten beim Gebäude sowie Systemumstellung der Informationstechnik im Bereich Verwaltung, die das Unternehmen stemmen musste.

Die Pflegesatz- und Fachkraftquotenverhandlungen sowie neue Personalschlüssel und beantragte Fördergelder brachten Erleichterung bei den Kosten, andererseits aber auch höhere Preise, denen Eßlinger kritisch gegenüberstand. Er befürchtete künftig sogar weitere Preissteigerungen durch gesetzliche Rahmenbedingungen, die allgemeine wirtschaftliche Situation und Änderungen bei der gesundheitlichen Versorgung des Landes.

Letztere mache sich bei einer jüngeren Altersstruktur und kürzerer Verweildauer der Pflegeheim-Kunden bemerkbar: „Immer mehr Menschen nutzen Kurzzeitpflegeplätze zur Schließung der Versorgungslücke zwischen Krankenhaus und freiem Reha-Therapieplatz“, sagte er.

Hohe Auslastung

Das Pflegeheim Gottlob-Freithaler-Haus bietet 83 Bewohnenden ein Zuhause, was einer 99,37 Prozent-Auslastung des Pflegeheims entspricht. Unterm Strich sind 190 Mitarbeitende bei der SGS in unterschiedlichen Arbeitszeitmodellen beschäftigt, davon 47 bei der Nachbarschaftshilfe in den Kommunen Schiltach/Schenkenzell, Wolfach, Oberwolfach und Bad Rippoldsau-Schapbach, 21 im Ambulanten Pflegedienst und neun betreuen 16 Tagespflegekunden.

Die hauseigene Zentralküche versorgt neben den Pflegeheimbewohnenden täglich mehr als 100 Kunden im Bereich Menü für zu Hause. Zudem sind viele ehrenamtlich Mitarbeitende beispielsweise in Hospiz-, Näh- und Gottesdienstgruppen und weiteren Diensten tätig. „Ohne unser engagiertes Team von Mitarbeitenden und ehrenamtlichen Helfern könnten wir viele Leistungen nicht abdecken“, so Eßlinger. Die Kundenanfragen seien in allen Bereichen hoch und teilweise aus Kapazitätsgründen nicht zu bedienen.

Neben regulären Veranstaltungen erwähnte er einen Ausflug der Pflegeheimbewohner in den Karlsruher Zoo und den Tag der offenen Tür, der mit dem „Fest der Kulturen“ der Bürgerbegegnungsstätte Treffpunkt durchgeführt wurde, als besondere Highlights im Alltag des SGS-Pflegebetriebs.

Räume gerne genutzt

Die Leiterin der Bürgerbegegnungsstätte Treffpunkt, Uli Stein, berichtete von einem „lebendigen“ Betrieb in den Bereichen „Kaffeestube“, Reparaturcafé „Kaputt“ und der Leihbücherei, die von ehrenamtlichen Helfern betreut werden. Gut besucht seien auch Angebote wie Stricktreff, Bilderbuchkino, „Singen tut gut“, Floh- und Hobbymarkt im Advent, Kleinkunstveranstaltungsreihe oder Hobbykunstausstellungen. Gerne würden die Treffpunkt-Räume auch für einrichtungsfremde, öffentliche und private Veranstaltungen genutzt, so Stein.

Der Betrieb Sozialgemeinschaft biete „alles in einem Quartier“, was ein nicht selbstverständlicher Beitrag zu einer lebenswerten Kommune ist, so Haas: „Das wünschen sich andere – wir haben es vor Ort.“