Eine Deutschlehrerin bei der Arbeit mit Flüchtlingen. Foto: Frank Gärtner – stock.adobe.com

Im Gemeinderats-Ausschuss für Tourismus, Kultur, Bildung, Jugend und Soziales berichteten die Integrationsbeauftragte Badia Abdel Moumen und der Integrationsmanager Sven Sebening über ihre Arbeit.

Königsfeld - Badia Abdel Moumen ist Sozialarbeiterin und hat selbst einen Migrationshintergrund. Ihre Aufgabe beschrieb Bürgermeister Fritz Link als "Mittlerfunktion zwischen verschiedenen Hilfs- und Kontaktstellen", auch hilft sie bei Kontakten mit Behörden. Zur Zeit betreut Moumen etwa 30 Personen. Die Integrationsbeauftragte ist auch Ansprechpartnerin für die ehrenamtlich Aktiven. Interessierte Bürger können sich an sie wenden.

Frauen weniger gut integriert

In der Hauptsache beschäftige sie sich mit Frauen, da diese nicht so gut integriert seien wie Männer, so Moumen. Der Grund dafür sei, dass Frauen sich oft um Kinder und Haushalt kümmern müssten und dann keine Sprachkurse besuchen könnten. Es seien eben zwei verschiedene Kulturen. Link sprach von einem "traditionellen Gesellschaftsbild, was Erwerbstätigkeit angeht".

Sven Sebening ist für die "aufsuchende Integrationsarbeit" zuständig. In seinem Büro bei "Bürger aktiv" konnte er während der Pandemie Leute nur einzeln betreuen, bot Unterstützung zum Beispiel beim Stellen oder Verstehen von Anträgen. Er schaue, was in Familien nötig ist, ermutige die Leute aber auch, Dinge selbst zu erledigen, so Sebening. Mit manchen sei er zu Bewerbungsgesprächen gegangen.

Pandemie bringt Schwierigkeiten

Er betreue etwa 50 Personen und führe pro Woche etwa zwölf Gespräche. Das Klientel an sich habe sich nicht stark verändert. Die Leute fühlten sich hier sehr wohl. Die Pandemie habe aber Schwierigkeiten gebracht. Manche seien in ihren Deutschkenntnissen zurückgefallen. Einige, vor allem Jüngere, hätten aber eine Ausbildung begonnen. Einer sei gerade dabei, seine Einbürgerung zu beantragen, damit sehe es sehr gut aus. Viele seien sehr motiviert, in Deutschland zu bleiben, da sich die Lage in ihrem Heimatland nicht verbessere.

Gemeinschaftsunterkunft im Haus Benigna

Das Haus Benigna diene als Gemeinschaftsunterkunft vor allem für Flüchtlinge mit besonderem Betreuungsbedarf, so Link auf Nachfrage von Marielle Lupfer.

Mit den Ehrenamtlichen gebe es regelmäßig Treffen, so Sebening auf Nachfrage von Birgit Helms. Diese hätten zum Beispiel durch Patenschaften eine ganz zentrale Funktion. Alles habe sich sehr familiär entwickelt, Freundschaften seien entstanden.