Der Vorstandsvorsitzende Holger Klein (rechts) und die Jubilare der Lebenshilfe Zollernalb Foto: Meene

Bei der Stiftungs- und Mitgliederversammlung ist unter anderem der Arbeitskräftemangel in der Pflege Thema.Der Vorstandvorsitzende Holger Klein sieht Zuwanderung sowie die Verpflichtung von jungen Menschen als Lösung.

Der Personalmangel macht auch vor der Lebenshilfe Zollernalb keinen halt, das macht der Vorstandsvorsitzende Holger Klein jüngst bei einer Stiftungs- und Mitgliederversammlung in Bisingen klar: „Überall fehlen Leute.“ Besonders im Bereich „Wohnen“, wo Menschen mit Behinderung betreut werden. Dort gehen laut Klein viele Menschen in Rente, möchten nicht mehr im Schichtdienst arbeiten oder können beispielsweise keine körperlichen Pflegedienstleistungen mehr verrichten.

 

„Wir können Veränderungen nicht weghoffen“, stellt er klar. Neben der Zuwanderung sieht Klein auch ein „verpflichtendes Jahr für die Gesellschaft“ für junge Menschen als eine mögliche Lösung. „Es ist zumutbar, dass junge Menschen in einem Jahr ihres Lebens unseren Staat unterstützen“, findet er.

Trotz der hohen Veränderungsdichte stünde die Lebenshilfe Zollernalb im Branchenvergleich gut da, das bestätigte auch der Wirtschaftsprüfer Oliver Müller in seinem Bericht. Nach dem schwierigen Krisenjahren sei 2022 ein „überdurchschnittliches Jahr“ gewesen.

Vor dem Hintergrund des Bundesteilhabegesetztes und dem landesweiten Rahmenvertrag sollen die Themen Inklusion und Teilhabe von Menschen mit Behinderungen neu gedacht werden. Klein übt aber auch Kritik an dem Gesetz: „Man versucht hier, völlig neue Leitideen in alte Strukturen zu pressen.“ Seit Jahren setze sich die Lebenshilfe Zollernalb intensiv mit diesen Themen auseinander und sei in Verhandlungen, eine „gesetzeskonforme Regelung zu finden, die finanziell tragbar ist“.

Unternehmen verschmelzen

In der Organisationsetwicklung der Lebenshilfe Zollernalb steht daher nun eine Veränderung bevor: Die zwei Einrichtungen ISBA gGmbH und die ZAW gGmbH verschmelzen zum 17. Juli zu nur noch einer Einrichtung. Das Unternehmen wird unter dem Namen „ZAW Zukunft – Wohnen – Arbeiten“ fortgeführt.

Künftig sei auch eine Verschmelzung mit dem dritten Unternehmen, der AIZ gGmbH, angedacht. Hier stünden laut Klein aber noch einzelne rechtliche Rahmenbedingungen im Wege.

Die Behindertenhilfe sei davon überzeugt, dass die Trennung des allgemeinen Arbeitsmarktes und Werkstätten für behinderte Menschen in einer inklusiven Welt nicht mehr lange halten wird. „Wir wollen die strikte Trennung nach und nach auflösen“ sagt Klein.

Das beste Beispiel für solch eine inklusive Einrichtung sei der neue Standort am Martinshof in Hechingen. Dort wurden unter anderem Angebote an Tagesstätten, Qualifizierungsmöglichkeiten sowie Werkstattarbeitsplätze und Arbeitsplätze des Unternehmens geschaffen.

Die Geehrten:

Die Lebenshilfe Zollernalb ehrte bei der Stiftungs- und Mitgliederversammlung unter anderem die langjährigen Mitglieder:

50 Jahre: Horst-Detlef Conradi, Monika Eger, Manfred Gerstenecker, Ludwig Gulde, Hella Jetter, Kleinzuchtverein Burladingen, Kolpingsfamilie Burladingen, Viktoria Staiger, Wendelin Strobel, Michael Weber.

40 Jahre: Optik Bidlingmaier OHG, Ernst-Dieter Bizer, Cornelia Brock, Anneliese Bumiller, Helga Diez, Rolf Eppler, Ludwig Forstenhäusler, Sieglinde Fröhlich, Georg Gekle, Gudrun Grams, Heinrich Haasis, Otto Härter, Otto Haug, Karl Högner, KBF gemeinnützige GmbH, Siegfried Keck, Susanne Lay, Emma Lengerer, Heinz Milda, Erich Müller, Johannes Ritter, Rose Ruolff, Werner Scharly, Werner Scheer, Hans-Peter Schreijäg, Helma Weber, Klaus Weinmann, Egbert Zäh, Helga Zimmermann-Fütterer.

25 Jahre: Siegrid Fischer, Franz Hess, Klaus-Michael Lorch, Silvia Pfister, Hans-Peter Riedlinger, Hans Seifriz, Rosa Volm, Ewald Walter.