Spirituelle Tänze bei der Klostereinweihung der Missionsbenediktiner in Mosambik: Solch freudige Tage, das war gestern. Inzwischen sind viele infolge von islamischen Terror-Milizen im Norden des ostafrikanischen Landes auf der Flucht. Die Katholiken hoffen, dass bald wieder Normalität in ihren Alltag zurückkommt. Foto: Kolpingsfamilie

Die Kolpingsfamilie fördert vier Salzstetter Missionsprojekte in Indonesien, Kongo, Mosambik und Peru. Die Direkthilfe ist für katholische Gemeinden in Afrika, Asien und Lateinamerika bestimmt, die unter der Corona-Pandemie noch mehr leiden als wir hierzulande.

Waldachtal-Salzstetten - Wie schon 2020 kann die Kolpinggemeinschaft auch dieses Jahr keinen Aktionstag und keine Haussammlung machen. Daher ergeht die Bitte an alle Einwohner in Salzstetten und Umgebung: Spenden können jederzeit überwiesen werden. Hilfe zur Selbsthilfe ist gefragter denn je.

Dramatischere Folgen als in Europa

"In vielen Ländern Afrikas und Lateinamerikas leiden die Menschen unter den dramatischen Folgen der Corona-Pandemie: mehr Hunger, mehr Krankheiten, mehr Todesopfer", berichtet Missionsprokurator Pater Markus Körber von den Comboni-Missionaren in Ellwangen. In den Krankenhäusern spielten sich erschreckende Szenen ab: schlechte Hygieneverhältnisse, kaum Sauerstoff für die Patienten, fehlende Intensivbetten. Obendrein sind viele Mitchristen auch vom Hungertod bedroht. "Durch Ihre Spende können sie den Menschen vor Ort in ihrer Not beistehen. Dafür ein herzliches Vergelt’s Gott", schreibt Pater Körber an die Kolpingsfamilie Salzstetten als Fürsprecher der notleidenden Christen, die von Hilfe abhängig sind. Brückenbauer, so die Kolpinggemeinschaft, seien auch Gebete im Anliegen der Salzstetter Missionsprojekte. "Lebensmittel, Wasser und Medikamente sind das Notwendigste, was Familien, Kinder, Ältere und Kranke in aller Welt brauchen", teilt Steyler-Missions-Geschäftsführer Pater Joseph Alangaram von der Steyler Missionszentrale St. Augustin mit. Soziale Liebe heiße: "Gemeinsam Verantwortung tragen und Brücken bauen."

Steyler-Pater Anton Kappler, der erst Ende Juli seinen 78. Geburtstag feiern konnte, hat auch im Ruhestand seine Hände noch nicht in den Schoß gelegt. Ausgestattet mit schwäbischer Schaffer-Mentalität hilft er in den Plantagen noch mit. Primär liegen ihm die anvertrauten Mitchristen am Herzen, die er in vielfältiger Weise unterstützt und fördert. Er begleitet neben Kindergärten und Schulen auch den Neubau einer katholischen Kirche in Tanameang, die weitgehend fertiggestellt ist.

Bevölkerung vor Terror-Milizen auf der Flucht

Eine Erfolgsgeschichte schreibt das Projekt "Straßenkinder in Kinshasa". In Kongos Hauptstadt kümmert sich die Steyler Mission um Tausende von ihrem Schicksal überlassenen Kindern, von denen sie Hunderte ein Obdach und eine Perspektive bieten kann. In vier Wohnheimen finden die Straßenkinder ein neues Zuhause. Ihnen eröffnen sich dort auch berufliche Perspektiven, vor allem in Handwerksberufen vor allem durch die Werkstätten der Steyler Mission.

Nach Überfällen islamistischer Terror-Milizen mussten die Missionsbenediktiner ihr neu gegründetes Kloster in N’Nango verlassen. Auch die Bevölkerung ist größtenteils auf der Flucht, um das Überleben zu sichern. Die Kolpingsfamilie Salzstetten behält die finanzielle Förderung für den Aufbau des Gesundheitszentrums weiterhin im Auge. Ungewiss ist, bis wann wieder Normalität einkehren wird. Die Missionsbenediktiner unterstützten inzwischen die mosambikanischen Binnen-Flüchtlinge im Norden des ostafrikanischen Landes, das als eines der ärmsten auf der Welt gilt.

Täglich ein warmes Mittagessen bekommen Kinder aus Familien mit geringem Einkommen in der katholischen Pfarrei San Pedro in Huánuco. Da infolge der Corona-Pandemie die Comedores, die Essen-Säle, geschlossen werden mussten, werden seither Essenspakete an die bedürftigen Familien mit Kindern verteilt. Das Peru-Projekt geht auf den aus Salzstetten stammenden Comboni-Pater Anton Dettling (1913-2019) zurück, der als Comboni-Pater von 1949 bis 1972 insgesamt über 20 Jahre lang in verstreuten Dörfern im Andenhochgebirge in der christlichen Mission tätig war.

Clemens Eppelt vom Vorstandsteam der Kolpingsfamilie weist auf die Möglichkeit der Unterstützung für die Salzstetter Projekte hin: "Wer das Bedürfnis hat, kann eine Überweisung tätigen." Spendenkonten der Kolpingsfamilie Salzstetten sind bei den örtlichen Banken eingerichtet. Überweisungsträger liegen in der katholischen St. Agatha-Kirche Salzstetten aus. Auf Wunsch werden Spendenbescheinigungen ausgestellt. Weitere Informationen per E-Mail: kolpingsalzstetten.entwicklungshilfe@gmx.de.