Die Sorge um den liebenswerten Emu Emmanuel ist groß (Symbolfoto). Foto: IMAGO/YAY Images/IMAGO/mariusz_prusaczyk

„Emmanuel don’t do it!“ Mit diesem Satz wurde der Emu zum beliebtesten Laufvogel im Internet. Jetzt kämpft Emmanuel um sein Leben – auf der Farm grassiert eine tödliche Epidemie.

Emmanuel liebt die Kamera. Wenn Halterin Taylor Blake ein Video aufnimmt, nutzt der Emu jede Gelegenheit und drückt sich frech ins Bild. Die 22-jährige Inhaberin der „Knuckle Bump Farm“ im US-Staat Florida teilt regelmäßig Einblicke vom Farmleben auf der Video-Plattform TikTok und wird dabei konstant von Emmanuel unterbrochen. Die Warnung von Blake („Emmanuel don‘t do it!“) hält ihn nicht davon ab – und machte den neugierigen Laufvogel zum Star. Schnell wurde klar: Emmanuel ist kein Statist – er ist der Hauptdarsteller.

Vergangenes Wochenende erschütterte ein trauriger Tweet der Besitzerin die Fans: Emmanuel ist krank. Nach unerwünschtem Besuch von Wildgänsen sind zahlreiche Tiere an der Vogelgrippe erkrankt. Alle Hühner, Gänse, Enten und Schwäne – mehr als 50 Vögel sind innerhalb von drei Tagen gestorben, teilt Halterin Blake via Twitter mit.

Im Gefieder lauert Gefahr

Laut des amerikanischen „Center for Disease Control and Prevention“ haben sich seit Januar mehr als 47 Millionen Vögel der Lebensmittelindustrie und rund 3000 Wildvögel in ganz Amerika mit der Vogelgrippe infiziert. Auch Säugetiere wie Füchse, Otter und Delfine sind an dem Virus erkrankt. Maurice Pitesky ist Epidemiologe an der University of California und zeigt sich in einem Interview mit NBCNews besorgt. Sobald ein derartiges Virus auf Säugetiere übergehe, sei die Übertragung auf den Menschen nicht weit entfernt. Er warnt die Halterin vor zu engem Kontakt mit Emmanuel. Blake schreib, dass die Farm für 150 Tage unter Quarantäne steht und auf strikte Hygieneregeln vor und nach Tierkontakt geachtet wird. Auf eine Maske verzichtet die junge Farmerin, da Emmanuel „ausflippen“ würde und sie ihren Schützling nicht zusätzlichem Stress aussetzen will.

Hoffnung für Emmanuel

Der Virus hat Emmanuel geschwächt – der freche Emu konnte am Samstag weder allein trinken noch essen. Durch Nervenschäden am rechten Bein konnte er auch nicht stehen. „Er ist in der Nacht hingefallen und wir haben es erst am nächsten Morgen gesehen“, schreibt Blake. Die Situation sei „traumatisierend“, aber am Sonntag schimmerte bereits ein Hauch von Hoffnung auf der kleinen Farm in Florida: Emmanuel hat das erste Mal seit seiner Erkrankung selbstständig getrunken. Mit einer selbst installierten Schlinge erhält er außerdem Physiotherapie für das nervengeschädigte Bein und macht bereits Fortschritte. Er kann sich selber in der Schlinge positionieren und das rechte Bein teilbelasten, tweetet Blake am Sonntag. „Er wird jeden Tag stärker“, schreibt Sie.