Die Sommer werden immer trockener, damit wird auch das Wasser knapp. Mit dieser Tatsache sieht sich auch die Gemeinde Loßburg konfrontiert. Deshalb stimmte der Gemeinderat einem Gutachten durch das „Technologiezentrum Wasser“ zu.
Die bisher zugesicherten Wasserbezugsrechte für Trinkwasser für die Gemeinde Loßburg aus dem Lohmühlebach und die benötigten Restwassermengen für die weiter unten liegende Forellenzucht führen immer häufiger zu Interessenskonflikten.
Das Landratsamt Freudenstadt hat daher den Kontakt zu den beiden betroffenen Gemeinden Alpirsbach und Loßburg gesucht, um mit einer Niedrigwasserkonzeption auf die geänderten Rahmenbedingungen reagieren zu können. Miteingebunden in die Gespräche ist das „Technologiezentrum Wasser“ aus Karlsruhe. In der jüngsten Sitzung des Gemeinderats stellte der Leiter des Amts für Bau, Umwelt und Wasserwirtschaft, Ulrich Hanfstein, das Projekt vor.
Ein Pilotprojekt im Land Baden-Württemberg
Das Angebot des „Technologiezentrums Wasser“ beinhaltet eine wissenschaftliche Analyse der Struktur der öffentlichen Wasserversorgung der Gemeinde Loßburg und der Nutzungssituation am Lohmühlebach. „Das ist ein Pilotprojekt im Land Baden-Württemberg“, sagte Ulrich Hanfstein im Gremium.
Für das erforderliche Gutachten könnten Zuschüsse beantragt werden, die verbleibenden Kosten sollen die Kommunen Alpirsbach und Loßburg je zur Hälfte gemeinsam tragen. Auf Loßburg entfalle ein Anteil von 21 800 Euro in den nächsten beiden Jahren. Bürgermeister Christoph Enderle erklärte, dass die Verwaltung bereits im Haushaltsplan 2023 vorsorglich einen Betrag von 50 000 Euro eingestellt habe.
Auch Enderle machte die Dringlichkeit einer solchen Untersuchung deutlich. Zum 1. Januar dieses Jahres hatte die Gemeinde Loßburg vier weitere Bezugsrechte bei der Wasserversorgung Kleine Kinzig dazugekauft, nachdem sie im Jahr 2017 nicht benötigte Wasserrechte zurückgegeben hatte. Aktuell verfügt sie damit über ein Gesamtbezugsrecht von elf Litern pro Sekunde.
Teils nur noch 16 Liter pro Sekunde gemessen
Die letzten drei Trockenjahre hätten aber zu einer großen Schwankungsbreite bei der Quellschüttung des Lohmühlebachs geführt. Bei starken Niederschlägen seien schon 200 Liter pro Sekunde zu beobachten gewesen, in den letzen beiden Jahren seien in den Sommermonaten nur noch 16 Liter pro Sekunde gemessen worden.
In Anbetracht dieser angespannten Wassersituation habe sich die Gemeinde Loßburg mit der Behörde darauf verständigt, eine Restwassermenge von 20 Litern pro Sekunde im Bach zu belassen. Damit werde der Fischzucht ermöglicht, bis zum endgültigen Abschluss der Untersuchung Wasser vorzuhalten.
Der Gemeinderat von Loßburg sieht die Dringlichkeit, die Wasserversorgung sicherzustellen und stimmte dem Auftrag an das „Technologiezentrum Wasser“ für ein Gutachten geschlossen zu.