Nur noch ein Jahr an der Spitze der Arge Horb bleibt Peter Straubinger, dessen Bericht in Grünmettstetten Bürgermeister Ralph Zimmermann (links) aufmerksam verfolgte. Foto: asa Foto: Schwarzwälder Bote

Sportpolitik: Arge Horb muss im nächsten Jahr Spitzenpositionen neu besetzen

Die unangenehme Nachricht kam bei der Mitgliederversammlung der Arge Horb ganz zum Schluss. Nach teilweise "destruktiver Kritik" in den letzten Monaten in seine Richtung habe er sich entschlossen, bei der im kommenden Jahr anstehenden Wahl nicht mehr anzutreten, kündigte der erste Vorsitzende Peter Straubinger an.

Und das sollte es noch nicht gewesen sein, denn neben dem seit 2012 amtierenden ersten Vorsitzenden wollen sich auch der stellvertretende Vorsitzende Mathias Saier und Schriftführer Robert Schwarz aus ihren Ämtern verabschieden. Ende des kommenden Jahres wird sich die Arbeitsgemeinschaft der sporttreibenden Vereine Horb also personell an der Spitze ganz neu aufstellen müssen. Deshalb forderte Peter Straubinger auch die rund 40 anwesenden Vertreter von 23 Vereinen auf, sich schon frühzeitig Gedanken über mögliche Kandidaten zu machen: "Eine kommissarische Führung, wie wir sie schon einmal hatten, sollte unbedingt vermieden werden."

Entwicklung positiv

Die Ankündigung Straubingers kam umso überraschender, hatte er zuvor in seinem Bericht doch überwiegend positive Entwicklungen ansprechen können. Die Abteilungen und verschiedenen Stadtmeisterschaften liefen ohne größere Probleme, allerdings werde man wegen des stark ramponierten Kunstrasens und des angekündigten Rückzugs von Oliver Pollok aus dem Sponsoring bei den Fußballern tätig werden müssen. In diesem Zusammenhang forderte er die Horber Firmen dazu auf, sich angesichts der derzeit "brummenden Wirtschaft" finanziell an der Unterstützung der örtlichen Vereine zu beteiligen.

Im Aufwind befinde sich laut Straubingers Worten "nach einem Rückschlag im Jahr davor" die Jugend-Sportlerehrung der Stadt, für die mit der Bowlingveranstaltung ein passender, sportlich-lockerer Rahmen gefunden worden sei. Er zeigte sich zudem erfreut über die Tatsache, dass die Jugendförderung seitens der Stadt Horb trotz eines Rückgangs von etwa 20 Prozent bei Kindern und Jugendlichen in den Vereinen auf derzeit rund 1850 Mitglieder der Altersstufe bis 18 Jahren auf dem gleichen Niveau gehalten werden konnte.

Als "weiterhin ein heißes Eisen" bezeichnete Peter Straubinger schließlich die Diskussion um die Sportanlagen, auch wenn positiv die frühe Einbeziehung der Arge in Gespräche der Stadt herausgestellt werden könne. Er zeigte sich davon überzeugt, dass durch zurückgehende Mitgliederzahlen und weitere sich anbahnende Vereinskooperationen das Thema Sportstättenkonzept wieder auf die Tagesordnung kommen und nur durch eine frühe Weichenstellung die sich anbahnenden Probleme gelöst werden könnten.

Förderrichtlinien im Zentrum der Arbeit

Dass sich die Arbeit der Arge Horb, wie zuvor auch von Peter Straubinger erwähnt, hauptsächlich auf die Förderrichtlinien der Stadt und deren Umsetzung konzentriert, unterstrich der vorgelegte Kassenbericht von Artur Paplinski, dem die Kassenprüferinnen Maria Hellstern und Herta Hirsch danach eine einwandfreie und transparente Kassenführung attestierten. 2017 seien 1847 gemeldete Kinder und Jugendliche dabei mit jeweils 5 Euro gefördert und an 26 Vereine insgesamt 9235 Euro ausgeschüttet worden, trug der Kassierer vor Drei Vereine erhielten zudem Zuschüsse in Höhe von insgesamt 800 Euro. Paplinski betonte, die eingehenden Fördergelder würden zeitnah an die Vereine weiter gegeben und forderte diese zur rechtzeitigen Mitgliedermeldung an den WLSB und anschließend an die Arge auf.

In der Diskussion zu den Berichten wollte einzig Gerhard Braun (SF Obertalheim) wissen, wie die anderen Vereine die Meldungen von neuen Mitgliedern handhaben würden, da sein Verein erst mit Ausstellung eines Spielerpasses die Kinder offiziell in die Statistik aufnehme. Aus seiner Sicht sollten Kinder und Jugendliche dann auch gemeldet werden, wenn sie regelmäßig Sport im Verein treiben und auch dessen Anlagen nutzen, so Peter Straubinger, zumal sie damit in den Genuss der WLSB-Versicherung kommen.

Vor der letztlich auf seinen Antrag einstimmig erfolgten Entlastung der Arge-Vorstandschaft nutzte Bürgermeister Ralph Zimmermann die Gelegenheit, Grüße des verhinderten OB Peter Rosenberger an die Versammlung zu richten. Zimmermann betonte die integrierende Funktion der Sportvereine über Altersklassen und verschiedene Gruppen hinweg, in denen Jugendlichen zudem entscheidende Grundwerte vermittelt werden, wie Engagement, Kameradschaft, Zusammenhalt und das danach auch im Beruf notwendige Wir-Gefühl. Deshalb sei er den Vereinen für ihre ehrenamtliche Arbeit trotz des gegenläufigen Trends dankbar und sehe die Förderung der Stadt nicht als "Almosen", sondern verdiente Anerkennung dieser Tätigkeiten mit dem Nachwuchs.

In der Folge stellte Peter Straubinger im einzelnen die seit dem 1. Januar diesen Jahres geltenden Förderrichtlinien der Stadt und einige in der nächsten Gemeinderatssitzung am 18. Dezember geplante Änderungen im Detail vor, die im Internet unter www.argesport-horb.de abgerufen werden können. Wichtig sei die Einhaltung der entsprechenden Fristen, so der Vorsitzende, der von einem "großzügigen Angebot" der Stadt Horb sprach und der Verwaltung, namentlich Jürgen Wütz und der anwesenden Julia Schober, für die gute Zusammenarbeit dankte.

Förderbeitrag soll einmalig erhöht werden

Einen bei der Sitzung der fußballtreibenden Vereine formulierten Antrag auf eine zusätzliche Unterstützung seitens der Stadt angesichts der Mehrkosten durch den Hitzesommer 2018 stellte die Vorstandschaft der Arge leicht umformuliert zur Abstimmung, um den Belangen aller Mitgliedsvereine gerecht zu werden. Demnach wird angeregt, den Förderbeitrag für die durch die Trockenheit betroffenen Außenanlagen rückwirkend und einmalig um 25 Prozent zu erhöhen. Nach einer kurzen Diskussion um die Höhe des erhofften Zuschusses und die aus Sicht einiger Anwesender problematische Gleichbehandlung der Vereine beim Wasserbezug mit Privathaushalten stimmte die Versammlung bei zwei Enthaltungen der vorgelegten Formulierung zu. Der Vorstand der Arge erhielt damit den Auftrag mit diesem Vorschlag in Verhandlungen mit der Stadtverwaltung zu treten.