Leichtathletik: Logbuch aus Cervia, Teil 1: Von ersten Tempoläufen und "viel Pasta"

Die Freiluftsaison steht vor der Türe. Um optimal vorbereitet zu sein, befinden sich die Athleten der LG farbtex Nordschwarzwald auch in diesem Jahr im Trainingslager in Cervia (Italien) – und berichten von ihren Eindrücken.

In genau 464 Tagen, am 24. Juli, beginnen die Olympischen Spiele in Tokio. Nach 1964 wird die japanische Metropole zum zweiten Mal Gastgeber des größten Sportereignisses der Welt sein – und auch einige Nordschwarzwälder träumen vom Sprung zu den Spielen. Den Grundstein dafür gilt es dieses Jahr zu legen – die Qualifikation muss her.

Um perfekt auf die neue Freiluftsaison vorbereitet zu sein, weilt das Team der LG farbtex Nordschwarzwald mit Elena Burkard und Timo Benitz derzeit in Cervia, an der italienischen Adria. Für das Team um den Dornstetter Trainer Jörg Müller stehen nach den Monaten der langen Ausdauerläufe nun schnelle, intensive Tempoläufen an.

Seit Sonntag sind die ersten Nordschwarzwälder in Cervia – weitere Läufer des Teams machen sich am Gründonnerstag auf den Weg in Richtung Süden. Nach einem ersten lockeren Auslauf am Sonntagabend und einem morgendlichen Dauerlauf an Cervias nahezu endlosen Sandstrand stand bereits am Montagnachmittag der erste Härtetest an. In Milano Marittima, einem Küstenörtchen direkt neben Cervia, liegt ein typisch italienischer Pinienwald, in den eine 4,5 Kilometer lange Waldrunde eingebettet ist. Jedes Jahr findet auf genau jener sandigen Waldrunde der erste schnelle Tempolauf des Ostertrainingslagers statt, um noch einmal die Ausdauerwerte zu überprüfen und sich gleichzeitig an das höhere Tempo im Hinblick auf die kommenden Aufgaben zu gewöhnen.

Die knapp drei Kilometer vom Hotel bis zum Wald nutzen die Athleten dabei zum Warmlaufen. Die Gruppe mit Moritz Lindenmayer, Fabian Müller, Henri Hansert, Marco Kern, Timo Benitz und Elena Burkard lief diese Runde am vergangenen Montag zwischen 14 und 15 Minuten – und bewies damit, dass die Ausdauer stimmt. Im Anschluss standen zwei schnelle 400-Meter-Läufe an, um einen ersten Vorgeschmack in die Beine zu bekommen. Bereits am Mittwoch ging es nämlich auf die Tartanbahn.

Der Dienstag stand dagegen ganz im Zeichen der Erholung. Morgens ein Zwölf-Kilometer-Dauerlauf in knapp 50 Minuten, danach ein ausgiebiges Dehn-, Kraft- und Koordinationsprogramm mit den obligatorischen drei Steigerungsläufen am Ende des Trainings. Nachmittags stand ein etwas längerer Dauerlauf mit rund 90 Minuten auf dem Plan, ebenfalls mit drei Steigerungen im Anschluss.

Eine wie immer bestens gelaunte Elena Burkard äußerte sich nach den ersten beiden Tagen rundum positiv: "Perfektes Laufwetter und viel, viel Pasta. Der klassische 4,5-km-Tempodauerlauf am Montag war wie immer richtig cool. Da weiß man dann: Ich bin in Cervia", berichtet Burkard. "Die Runde bin ich in 14:48 Minuten gelaufen, was ganz okay war, dafür, dass ich von den acht Stunden Autofahrt über die Alpen immer noch platt war. Mit Timo Benitz, Marco Kern und den anderen Jungs haben wir hier eine superstarke Truppe, in der selbst das härteste Training Spaß macht."

Am Mittwoch stand die erste richtig flotte Einheit mit 7x300 Meter und 6x500 Meter im Wechsel an, alles in einem Tempo von rund 60 Sekunden auf 400 Meter. Wie es den Läufern dabei erging, berichten sie in den nächsten Tagen.