Trotz all der abgesagten Veranstaltungen darf sich Jens Zimmermann über eine Premiere freuen. Foto: Oliver Lozano

Sportmix: Jens Zimmermann präsentiert ab Freitag ein neues Format bei Regio TV

Normalerweise wäre sein Terminkalender derzeit proppenvoll, ein Termin würde den anderen jagen. Doch normal ist dieser Tage bei Weitem nicht alles, auch nicht für Moderator Jens Zimmermann.

Es dauert nur wenige Augenblicke, bis Jens Zimmermann am vergangenen Donnerstag zurückruft. Er hat gerade Zeit – oder nimmt sie sich zumindest, denn vieles in seinem Alltag, sagt der Moderator und Inhaber einer Sportler-Management-Agentur, laufe auch dieser Tage mehr oder minder normal weiter. Die Wochenenden, an denen er sonst immer auf Achse ist, seien ungewohnt. "Ich weiß tatsächlich nicht genau, wann ich das letzte Mal so viele Wochenenden nacheinander zu Hause war", sagt er.

Zahlreiche Events abgesagt

Zu Hause, das ist für den aus Mitteltal stammenden 47-Jährigen seit einigen Jahren der Stuttgarter Westen. Von dort aus hat er in den vergangenen Wochen den Großteil seiner Arbeit gesteuert. Homeoffice stand auf der Tagesordnung, weil seit dem 9. März alle Veranstaltungen, die er als Moderator begleitet hätte – beispielsweise das Länderspiel der deutschen Handball-Nationalmannschaft gegen die Niederlande, das als Geisterspiel in Magdeburg ausgetragen worden wäre – aufgrund der Covid-19-Pandemie abgesagt sind.

Begonnen hat der Absage-Marathon für ihn jedoch schon früher, vor den Corona-Einschränkungen, sagt Zimmermann: "Mit der Absage des Weltcup-Finales der Nordischen Kombinierer in Schonach ist für mich das erste große Event flachgefallen", erklärt er. Schneemangel war damals der Grund – und das sollte hinterher der glückliche Umstand im Unglück sein, denn für die Schonacher Organisatoren griff damit eine Ausfallbürgschaft.

Zwei Standbeine

Doch Schonach war noch lange nicht alles: der DTB-Pokal, das Final-Four der Handballer, die Heimspiele des Handball-Bundesligisten TVB Stuttgart, Veranstaltungen in Freiburg und Lindau – all diese Events hätte Zimmermann moderiert. Und die liegen nun nicht auf Eis, sagt er, "sie wurden vielmehr komplett gestrichen". Lediglich die Turn-EM 2021 in Basel und die Nordische Ski-WM in Oberstdorf im kommenden Jahr könne er nun schon in Ansätzen vorbereiten. "Ansonsten ist das derzeit komplett auf Null gefahren."

Sich über Dinge aufzuregen, was er ohnehin nicht ändern kann, liegt jedoch nicht Zimmermanns Natur. Zumal er beruflich auf zwei Beinen steht, das ist jetzt sein großes Glück. Neben der Moderation hat er mit seiner Athleten-Management-Agentur, bei der unter anderem der Baiersbronner Kombinierer Manuel Faißt unter Vertrag steht, ein zweites, gleichgewichtiges Standbein.

Optimismus bleibt

Und das laufe derzeit, so der 47-Jährige, weiter. "Wir machen mit den Athleten gerade viele PR-Geschichten, die Medien-Nachfragen waren besonders bei Frank Stäbler (Ringer, Anm. d. Red.), Niko Kappel (paralymp. Kugelstoßer, Anm. d. Red.) und Andreas Toba (Turner, Anm. d. Red.) nach der Verlegung der Olympischen Spiele groß." Natürlich sei die Krise auch in diesem Bereich spürbar, "einige Sponsoren können ihre auslaufenden Verträge im Moment nicht verlängern. Gespräche führen geht auch nicht wirklich. Aber abgesehen von den Apotheken und der Lebensmittelindustrie gibt es zur Zeit wohl kaum Gewinner", sagt Zimmermann. Das zeugt beinahe schon von Optimismus – und den lässt er sich nicht nehmen. "Ich bin dazu übergegangen, mir generell über das ›Was wäre, wenn‹ keinen großen Kopf zu machen", sagt er.

Neues Talk-Format

Zumal er etwas vor Augen hat, worauf er sich freuen kann: Am Freitag startet sein neues Talk-Format bei Regio TV, der "Academy-Talk". Bereits Anfang des Jahres ging es in die Planungen, nun präsentiert Zimmermann in der 30-minütigen Sendung Persönlichkeiten aus Gesellschaft, Politik, Wirtschaft, Sport oder Kultur. Das für ihn Reizvolle an der Aufgabe: "Ich beschäftige mich gerne mit Menschen und es bedarf einer intensiven Vorbereitung, um den Personen möglichst Spannendes zu entlocken", sagt er, "und es ist etwas ganz anderes, als 30000 Leute in einem Skistadion zu begeistern".

Spannende Geschichten

Freuen dürften sich die Zuschauer über "interessante Gesprächspartner, die Geschichten zu erzählen haben, ohne dabei nur in der Vergangenheit zu schwelgen", sagt Zimmermann. Langeweile, das wird schnell offensichtlich, ist nichts für Jens Zimmermann – und wird es so schnell auch nicht werden.

Der Academy-Talk startet am Freitag, 1. Mai, um 18.30 Uhr bei Regio TV und unter www.regio-tv.de. Immer am ersten Freitag im Monat präsentiert Jens Zimmermann spannende Gäste aus Gesellschaft, Politik, Wirtschaft, Sport oder Kultur. Zum Auftakt werden der Kunst-Shootingstar Tim Bengel und der Tanz-Choreographen Eric Gauthier zu Gast sein.