Maks Folusz lässt aufgrund einer Technikumstellung im Wettkampf weniger Gewicht auflegen als gewohnt. Foto: Verein Foto: Schwarzwälder Bote

Gewichtheben: Auch mit "angezogener Handbremse" gewinnt der WFC Nagold in der Landesliga beim SV Laufenburg

(mk). Die Gewichtheber des Weightlifting und Fitness Club Nagold konnte gegen den SV Laufenburg auch den Rückkampf in der Landesliga deutlich für sich entscheiden. Die Nagolder gewannen überlegen mit 3:0.

Gegenüber dem letzten Heimkampf, den die Nagolder mit 492,8 zu 293,6 Punkten gewannen, erzielten die Nagolder aber lediglich 430,6 Punkte. Vor eigenem Publikum konnten sich die "Laufenburger Löwen" als derzeitige Tabellenzweiten auf 334,1 Punkte steigern.

Der Nagolder Trainer Ralf Schumacher ließ zwar im Vorfeld verlauten, dass man an der 500 Punkte "kratzen wolle", gleichfalls wurde aber kurzfristig – nach Rücksprache mit Landestrainer Oliver Caruso- entschieden – die beiden Nachwuchsheber Riccardo Schmitt und Maks Folusz bei diesem Wettkampf etwas zu schonen.

Wie ein Uhrwerk spult in dieser Saison Paul Lukianov seine Leistungen ab, so dass wieder sechs gültige Musterversuche in der Wertung standen. Jeder Versuch wurde vom Publikum mit einem Raunen begleitet. Mit einer Zweikampfleitung von 325 Kilo bewältige er nicht nicht nur das höchste Gewicht an diesem Tag, sondern holte sich mit 130 Punkten auch die höchste Relativwertung.

"Wettkampf-Relaxing"

Wenig begeistert zeigten sich die beiden amtierenden deutschen Jugendmeister Riccardo Schmitt und Maks Folusz von ihrem angeordneten "Schonungsprogramm".

In Zeiten der Technikumstellung ist es aber gerade wichtig, nicht ans Limit zu gehen um nicht in alte Fehler zu verfallen. Der Nagolder Publikumsliebling Folusz bewältigte im Zweikampf 230 Kilo (105 Kilo Reißen und 125 Kilo Stoßen). Die fehlenden Kilo ergaben dieses Mal lediglich 61 Punkte. Das "Wettkampf-Relaxing" war auch für Schmitt eine ungewohnte Situation. Begeisert war aber das Laufenburger Publikum wie der austrainierte Athlet mit den Gewichten spielte. Das Zweikampfergebnis von 235 Kilo bedeuteten in der Umrechnung 87 Punkte.

Eine Wetkampfpause erhielt der ältere Bruder Mario Schmitt. Trainer Schumacher konnte jedoch auf den Routinier Paul Kirchmaier zurückgreifen. Dieser ist bekannt dafür, dass er um jedes Kilo auf der Wettkampfbühne kämpft. Auch in Laufenburg lief der "Motor" von Kirchmaier wieder auf Hochtouren. Der Nagolder bewältigte im Reissen 92 und im Stoßen 117 Kilogramm. Die Frauen der Nagolder Mannschaft, Anastasia Lukianova und Madita Kopp, zeigten wieder kontinuierliche Leistungswerte, auch wenn mancher Versuch nicht in die Wertung gebracht werden konnte. Anastasia Lukianova steigerte sich zum letzen Wettkampf auf 40 Kilo im Reißen. Die 82 Kilogramm im Zweikampf brachten 43 Punkte für das Teamergebnis.

Madita Kopp meisterte im Reißen lediglich 52 Kilo; in ihrer Paradedisziplin dem Stoßen zumindest 66 Kilo. Bei den Laufenburgern holte die deutsche Vizemeisterin Lisa Eble mit 108 Punkten die höchste Wertung.

Ziel bleibt 500er-Marke

Trainer Schumacher war anzusehen, dass er froh war, diesen Pflichttermin mit einem Sieg abgehaken zu können. Das Mannschaftsergebnis über die 500er-Marke zu bringen bleibt weiterhin das Ziel für die kommenden Wettkämpfe. Damit möchte man sich Eindruck bei den anderen Oberligamannschaften verschaffen. Anerkennung kam vom Mannschafssprecher Johannes Böhler aus Laufenburg. Der gelernte Polizeikommissar zeigte sich sportlich fair und meinte, "dass man gegen diese Nagolder auch dann keine Chance hat, wenn diese mit angezogener Handbremse einen Wetkampf bestreiten".

Am Samstag, 25. Januar, empfangen die Nagolder den derzeitgen Tabellenletzten GV Eisenbach in der Iselshausener Sporthalle. Rechnerisch könnte mit einem Sieg bereits der Aufstieg in die Oberliga gesichert werden.

Landesliga Süd 1. WFC Nagold 1879,0 12:0 2. SV Laufenburg 1644,3 8:7 3. GV Donaueschingen 1136,4 5:7 4. SV Fellbach 988,2 4:5 5. GV Eisenbach 813,0 1:11