Paul Lukianov war nach langer Verletzungspause wieder dabei. Im Reißen stemmte er 125 Kilogramm. Foto: VfL Nagold

Gewichtheben: Nach 20 Jahren steht wieder ein Nagolder im Bundeskader. 3:0-Sieg gegen Donaueschingen.

Die Gewichtheber des VfL Nagold haben den letzten Landesliga-Wettkampf des Jahres 2018 gegen den Dauerrivalen aus Donaueschingen deutlich mit 3:0 gewonnen.

Es ist das Duell der Dauerrivalen in der Landesliga-Süd der Gewichtheber. Der VfL Nagold gegen den GV Donaueschingen. In den letzten beiden Jahren zogen die Nagolder meist denkbar knapp den Kürzeren. Doch dieses Mal gewannen die Nagolder souverän mit 3:0 – und einer deutlichen Gesamtpunktzahl von 345:231. Bereits die Mannschaftsaufstellung von Nagolds Trainer Ralf Schumacher ließ den Gegner erahnen, dass es dieses Mal nur einen Sieger geben kann.

Nach langer Verletzungspause war der ehemalige russische Juniorenmeister Paul Lukianov wieder für die Nagolder am Start. Aufgrund zahlreicher Veranstaltungen und der Verleihung des Fair-Play-Preises der Deutschen Olympischen Gesellschaft und das damit verbundene Medieninteresse war bei Madita Kopp der Fokus auf das Training etwas verloren gegangen, weshalb die Leistungserwartung ein wenig zurückgeschraubt wurde.

Viel vorgenommen hatten sich dagegen Maks Folusz und der amtierende deutsche Schüler-Meister Riccardo Schmitt. Wieder voll im Training steht auch Paul Kirchmaier. Der Ausfall von Marie Röhrle wurde kompensiert durch den Mastersheber Uwe Brettschneider.

Bereits nach dem Reißen führten die Nagolder Heber mit einem beachtlichen Vorsprung. Für die Donaueschinger kam es im anschließenden Stoßen aber noch dicker. Der Masters-Europameister Thorsten Böttcher, ansonsten eine sichere Bank, verzettelte sich total mit seinem Anfangsgewicht und brachte keinen gültigen Versuch zustande.

Die Nagolder funktionierten dagegen wie ein Schweizer Uhrwerk. Mit jeder Hebung vergrößerte sich der Vorsprung der Nagolder. Madita Kopp zeigte eine solide Leistung und bewältigte im Zweikampf 117 Kilogramm. Uwe Brettschneider stellte seine Form mit 200 Kilogramm unter Beweis. Auch bei Paul Kirchmaier war mit 184 Kilogramm eine Leistungssteigerung zu verzeichnen.

Vor Kraft und Selbstbewusstsein strotzend eilten Folusz und Schmitt von Bestleistung zu Bestleistung. Jeder gelungene Versuch wurde lautstark gefeiert. Mit 115 Kilogramm im Stoßen erhöhte Folusz seine Bestmarke um acht Kilogramm. Riccardo Schmitt gelang für Nagolder Verhältnisse eine kleine Sensation. Nach 20 Jahren steht erstmals wieder ein Nagolder Heber im Bundeskader. Mit der geknackten Norm hat Riccardo Schmitt somit auch die Fahrkarten für die Europa- und Weltmeisterschaften, die im nächsten Jahr stattfinden, in der Tasche.

Paul Lukianov hat derzeit zwar noch Trainingsrückstand, dennoch hob er technisch brillant mit 152 Kilogramm im Stoßen an diesem Abend die höchste Last.

In dieser Verfassung dürften sich im nächsten Jahr noch einige Gegner die Zähne am jungen Nagolder Team ausbeißen. Das Endergebnis mit 345:231 Punkten geriet angesichts anderen positiven Ereignisse dabei sogar leicht zur Nebensache.