Noah Volkers (rechts) und der RC Rottweil hatten zu kämpfen, bis der Heimerfolg gegen den TSV Nürnberg sicher war. Foto: Rudolf Foto: Schwarzwälder Bote

Rugby: Rottweiler Zweitligist tut sich gegen ambitionierten TSV Nürnberg lange schwer / 44:24-Heimsieg

Beim 44:24 Sieg (22:17) gegen den ambitionierten TSV 1846 Nürnberg hatten die "Schwarz-Gelben" des RC Rottweil mehr Mühe als erwartet. Die Franken konnten die Zweitligapartie vor 180 Zuschauern das Spiel über weite Strecken offen halten.

Das Spiel begann nach dem Anpfiff des Schiedsrichters George Kaloxios auf beiden Seiten druckvoll und war geprägt durch zahlreiche Aktionen beider Sturmreihen. Zwar fanden die Platzherren schnell ins Spiel und gingen nach wenigen Minuten mit einem Versuch durch Außen-Drei-Viertel Lukas Kästner und der verwandelten Erhöhung durch Costi Croitoru mit 7:0 in Führung, verloren durch ungenaue Anspiele immer wieder den Ball und konnten ihre Angriffe nicht wie gewohnt druckvoll nach vorne spielen.

Abwehr des RC Rottweil tut sich anfangs schwer

So kamen die TSV-Stürmer immer wieder in Ballbesitz und konnten nach Öffnung auf die Drei-Viertel-Reihe und mit langen Kicks das Spiel in die Hälfte der RCR’ler verlagern. Die RCR‘ler schafften dann nach mehreren Rucks mit dem Versuch von Verbinder Sio Kapaga und der gelungenen Erhöhung wiederum von Innen-Drei-Viertel Costi Croitoru den Vorsprung auf 14:0 auszubauen. Er verwandelte danach auch noch einen Straftritt zum 17:0. Trotz dieser klaren Führung taten sich die Platzherren weiterhin schwer und ermöglichten den TSV‘lern nach mehreren nur halbherzigen Tackles den Anschlussversuch zum 17:5.

Da in der Defensive die Abstimmung fehlte, kam es bei weiterer Kicks immer wieder zu gefährlichen Durchstößen der schnellen Hintermannschaft der Nürnberger, die durchweg nur mit viel Mühe abgewehrt werden konnten. Erst kurz vor der Halbzeit konnten die RCR-Cracks ihren Vorsprung ausbauen. Nach mehreren Rucks (offene Gedränge) und einem Sololauf von Stephan Holpp konnte der freigespielte Schlussspieler Emmanuel Mora zum 22:5 einlaufen und ablegen. Im Gefühl der sicheren Halbzeitführung mussten die "Schwarz-Gelben" aber noch zwei weitere Versuche der Gäste hinnehmen: Nach einem Ballgewinn einer von mehreren "kampflos" überlassenen Gassen stand es 22:10 und nach einem weiten Überkick nach Passfehler ans RCR-Malfeld legten die TSV’ler zum 22:17- Halbzeitstand ab.

15 Minuten nach Wiederanpfiff baute Verbinder Sio Kapaga nach einem gut gespielten Gedränge auf 27:17 aus. Trotz großem und engagiertem Einsatz der Gäste kamen die RCR’ler nach einer gewonnenen Gasse und mehreren Rucks durch Leonardo Faria ins Malfeld. Costi Croitoru erhöhte den Versuch zum zwischenzeitlichen 34:17.

Schiedsrichter ahndet Regelwidrigkeiten

Vereinzelt brachen TSV-Spieler immer wieder durch die RCR-Reihen, wurden aber immer in sicherem Abstand zur Versuchslinie gestoppt. Doch kam es aber immer wieder auch zu Regelwidrigkeiten (unsauberes Bodenspiel, Nichteinhalten der Abseitslinie), die gegen den RCR mit Strafkicks, auch zwei Gelben Karten geahndet wurden.

So verkürzte der TSV Nürnberg mit einem Versuch und verwandelter Erhöhung zum 34:24 (70.). Die Auswechslungen durch RCR-Trainer Gustavo Lopez erhöhten noch einmal die Spielintensität. Der RCR-Sturm setzte sich immer wieder im Gäste-Viertelfeld fest und so konnten sie durch Außen-Drei-Viertel Bjarne Stern und 3.-Reihe-Stürmer Leonardo Faria noch zweimal punkten, die Führung auf 44:24 ausbauen. Nicht ohne Folgen bleibt wohl eine Aktion in der Nachspielzeit: 3.-Reihe-Stürmer Mo Taufateau wehrte sich nach regelwidrigem Festhalten durch einen TSV-Spieler am Boden mit einem Schlag und wurde des Feldes verwiesen.

Gustavo Lopez (Trainer RC Rottweil): "Das war keine Mannschaftsleistung über die gesamten 80 Minuten, wie ich sie mir vorstelle. So geht es sicher auch einigen Spielern. Im Spiel waren wir anfangs sehr angespannt, auch unsicher, ja sogar nachlässig und ohne den letzten Biss. So fanden wir schwer zu unserem gewohnten Spielniveau. Allen war bewusst, dass die TSV‘ler ihre Chancen suchen werden und es zu einem offenen Spiel kommen würde. So war es dann auch. Wir hatten das Spiel bei den Gassen nicht immer im Griff. Die Gedränge waren gut, auch einen Großteil der gegnerischen Gedränge konnten wir gewinnen. Insgesamt haben aber zu viele vermeidbare Penaltys verursacht. Wir hatten heute eine Auswahl an sehr guten Ersatzspielern, die sich nahtlos einfügten."

RC Rottweil: Markus Brausam, Martin Ross, Swen Engelhardt, Noah Volkers, Filip Turkiewicz, Rui da Silva, Mo Taufeteau, Michael Oswald, Petrica Ababei, Hennrik Weiss und Leonardo Faria (alle Sturm); sowie Daniel Muntean, Sio Kapaga, Lukas Kästner, Costi Croitoru, Stephan Holpp, Bjarne Stern, Emmanuel Mora und Bernard Tsang (alle Verbindung und Drei-Viertel).