Segelfliegen: Deutscher Segelflug Grand Prix startet mit ordentlich Furore.
Mit einer Trainingsaufgabe ist am Samstag In Musbach der Deutsche Segelflug Grand Prix (FAI Grand Prix Germany) gestartet. 19 Piloten aus sieben Nationen nehmen an diesem Luftrennen teil, das mit einem Regattastart beginnt.
Schwungvoll begann der Trainingstag vergangenen Samstag, den der Südafrikaner Laurens Goudriaan (JS-1 18m) über die 288,09 Kilometer weite Distanz mit 122,5 km/h absolvierte. Ihm dicht auf den Fersen war der zweifache Weltmeister der Offenen Klasse, Holger Karow (JS 11 m), der 122,0 km/h erflog. Gleich schnell war Matthias Sturm vom LSV Schwarzwald, der jedoch die Ziellinie zu tief überflog und Strafsekunden kassierte. Der Überflug in Musbach muss bei den Luftrennen in mindestens 150 Meter über Grund erfolgen.
Mit einem rasanten Luftrennen startete dann der Grand Prix am gestrigen Sonntag. Als Gewinner des ersten Tages durfte sich Matthias Sturm vom benachbarten LSV Schwarzwald feiern lassen, der die 334,62 Kilometer weite Flugaufgabe um die Wenden St. Blasien- Schelklingen-Plettenberg mit einem Schnitt von 115,3 km/h meisterte. "Ganz so einfach war es auf der Strecke nicht", sagte er danach.
Besonders um Schelklingen herum baute die Thermik etwas ab. Ab dem Plettenberg hieß es dann gleiten. Den ASG-29 Piloten fand dann nochmals einen Aufwind von einem Meter pro Sekunde, der ihn 4,22 Minuten vor dem Zweitplatzierten Mario Kießling ins Ziel trug.
Auch er durfte sich über einen Tagesplatz freuen, denn mit dem Ventus 3 von Schempp-Hirth absolvierte er seinen ersten Wettbewerbsflug. Das Flugzeug wurde erst eine Woche zuvor ausgeliefert. In Deutschland war es der erste Wettbewerbseinsatz.
Bei idealem Flugwetter begann in Musbach die Startphase um 12.20 Uhr. Um 13.20 Uhr gab Sportleiter Axel Reich mit einem Go den Start frei. Fläche an Fläche und dicht beieinander flog das Feld nahezu geschlossen ab. Für die Zuschauer am Boden packend mit anzusehen, wie die Segelflugzeuge in Richtung Freudenstadt und kleine Kinzig mit hoher Fahrt die ersten Thermikwolken auf Kurs anflogen.
Nach und nach verschwinden die Kumuluswolken
Bei zunehmendem Warmlufteinfluss war es gut im hohen Relief zu bleiben, da bei dieser Wetterlage oft stabile Luft rund um Winzeln die Aufwinde abschwächt. Auch rund um Musbach verschwanden die Kumuluswolken nach und nach am Himmel, die die Aufwinde zu einem schnellen Flug markieren.
Auf Rang 3 flog der Tscheche Petre Svoboda, er war mit 110,8 km/h dabei. Karow verfehlte mit 110,7 km/h knapp das Tagespodest. Bei seiner ersten Grand Prix-Teilnahme lieferte auch Michael Schlaich vom LSV Schwarzwald mit Rang 6 und 102,3 km/h eine klasse Leistung ab. Alle Teilnehmer schafften die Aufgabe und zur Siegerehrung freute sich Sportleiter Axel Reich über einen guten Flugtag. Festlich mit der Nationalhymne wurde Matthias Sturm als Tageserster unter großem Beifall der Anwesenden geehrt.
Wertungsflug 1 des FAI Grand Prix Germany (334,62 Kilometer):
1. Matthias Sturm ASG 29-18m Deutschland (LSV Schwarzwald), 10 Punkte. 2. Mario Kießling Ventus 3 Deutschland Fliegergruppe Wolf Hirth, 8 Punkte. 3. Petre Svoboda ASG 29-18m 7 Punkte. 4. Holger Karow JS-1-18m Deutschland Fliegergruppe Wolf- Hirth, 6 Punkte. (...).
8. Michael Schlaich Ventus 2cT 18m, 2 Punkte.