Hattrick: Holger Karow landet in Musbach mit seinem dritten Tagessieg in Folge. Fotos: Schwark Foto: Schwarzwälder-Bote

Segelfliegen: Dritter Tagessieg in Folge / Sturm rettet sich über Mülldeponie

Wiederum ein schnelles Tagesrennen lieferten die Piloten beim fünften Wertungsflug des Deutschen Segelflug Grand Prix am Donnerstag in Musbach ab. Ausgeschrieben war eine 281,71 Kilometer weite Flugaufgabe. Gestern legten die Piloten dann wetterbedingt eine Pause ein.

Als derzeitiger Überflieger präsentierte sich über die fünf Tage ganz klar Holger Karow von der Fliegergruppe Wolf-Hirth in Kirchheim/Teck. Mit 121,00 km/h brachte er es mit dem dritten Tagessieg in Folge zu einem Hattrick auf der Strecke Wenden Mühlacker – Gaildorf – Geislingen – Hohenzollern – Glatten. "Schlüssel zum Erfolg lag heute auf der Schwäbischen Alb", sagte Karow nach dem Rennen. Er fliegt beruflich als Flugkapitän bei Air Berlin einen Airbus A-320.

Für ihn war die Schnittstelle zum Tageserfolg zwischen Geislingen und Münsingen angesiedelt. Der zweifache Weltmeister hat damit am fünften Tag den Mitfavorit Matthias Sturm vom LSV Schwarzwald in der Gesamtwertung überholt. Sturm kam als Tagesvierter (104,0 km/h) ins Ziel. "Bis Gaildorf lief es fantastisch", sagte Sturm. Danach verpasste der ASG 29 18m-Pilot einen Drei-Meter-Aufwind, den die Mitbewerber fanden. Unterhalb vom Farrenberg brachte die Mülldeponie bei Mössingen dem in Winzeln-Schramberg stationierten Sturm mit einem starken Aufwind die Rettung vor der Außenlandung. Auch die Burg Hohenzollern sah Sturm aus dem Tiefparterre.

Am Freitag konnte wetterbedingt nicht geflogen werden

Grund zur Freude hatte Mario Kießling von der Fliegergruppe Wolf-Hirth in Kirchheim/Teck. Er erflog mit dem neuen Ventus 3T Tagesplatz und 113,7 km/h Tagesplatz zwei. Freude zeigte auch Laurens Goudriaan (JS 1 18m) aus Südafrika, der 104,6 km/h schaffte und somit das Siegerpodest erklomm. Alle Teilnehmer lösten die Aufgabe, die ihrer Meinung nach gut gelegt war.

Der gestrige Freitag stand dann zunächst auf der Wetterkippe, bis er wetterbedingt endgültig abgesagt wurde. Meteorologe Walter Hermann meldete eine Warmfront, die mit tiefen Wolkenfeldern über den Schwarzwald zog. Stattdessen machten sich die Piloten am "Ruhetag" auf, um etwas Freudenstadt oder den Nordschwarzwald zu erkunden.

Auf ein Duell um Platz eins oder zwei darf man sich trotzdem freuen. Der letzte Wertungstag wird fliegbar werden und am heutigen Samstagabend wird man sehen, ob Karow weiter die Nasse vorne behalten wird oder ob Matthias Sturm die fehlenden zwei Punkte noch aufholt.

Spannend wird es auf jeden Fall um Platz drei: Mario Kießling wird seine sechs Zähler Vorsprung natürlich ins Ziel bringen wollen. Rein theoretisch könnte aber selbst noch Goudriaan als Sechster und mit aktuell 20 Punkten den Sprung auf Platz drei schaffen. Bei normalen Wetter gleicht dies aber einer schwierigen Aufgabe, denn die vor ihm liegenden Tschechen Roman Mracek (Platz 5/20 Punkte) und Petr Svoboda (Platz 4/22 Punkte) sind nicht minder ambitioniert.

Ziemlich sicher ist sich Walter Hermann aber, dass der heutige Samstag einen Flugtag bringen werden wird. Damit steht in Musbach einem spannenden Kampf zwischen Karow und Sturm nichts im Wege. Das Ticket für Afrika kann sich eventuell auch noch der derzeitige drittplazierte Mario Kießling sichern.

FAI Grand Prix Germany

Wertungsflug 5

1. Holger Karow JS 1 18m Fliegergruppe Wolf- Hirth 121,00 km/h/10 Punkte.

2. Mario Kießling Ventus 3T Fliegergruppe Wolf- Hirth113,7 km/h/8 Punkte.

3. Laurens Goudriaan JS-1 18m 104,6 km/h/7. Punkte.

4. Matthias Sturm ASG 29 18m LSV Schwarzwald 104,0 km/h/6 Punkte. (...)

11. Michael Schlaich Ventus 2cT 18m LSV Schwarzwald 99,5 km/h.

Laufende Gesamtwertung

1. Holger Karow JS 1 18m Fliegergruppe Wolf- Hirth 44 Punkte.

2. Matthias Sturm ASG 29 18m LSV Schwarzwald 42 Punkte.

3. Mario Kießling Ventus 3T Fliegergruppe Wolf- Hirth 28 Punkte. (...)

16. Michael Schlaich Ventus 2cT 18m LSV Schwarzwald.