Zoran "Schorle" Radulovic geht optimistisch in die neue Saison der Deutschen Langstreckenmeisterschaft. Foto: Louis Simon Foto: Schwarzwälder Bote

Motorsport: Simmersfelder ist seit inzwischen 20 Jahren auf dem Nürburgring unterwegs / Auftaktrennen am heutigen Samstag

Wenn am Sonntag im fernen Melbourne die Formel 1 in die Saison startet, hat Zoran "Schorle" Radulovic das erste Saisonrennen bereits beendet.

Am Samstag fällt die Flagge zum ersten Lauf der Deutschen Langstreckenmeisterschaft auf der legendären Nordschleife. Für den Simmersfelder ist es ein Jubiläum, das nicht allzu vielen Rennfahrern vorbehalten ist.

Seit nunmehr 20 Jahren fährt der Langstreckenexperte auf der schwierigsten Rennstrecke der Welt. "Es kribbelt noch immer so wie vor dem ersten Rennen", konnte er den Saisonstart kaum abwarten. Bis Mittwoch war unklar, ob am Samstag die Fahrer überhaupt zur Hatz gegen die Uhr durch die grüne Hölle starten können, denn da präsentierte sich die Strecke noch auf einigen Abschnitten als weiße Hölle.

Nicht nur wegen der eisigen Temperaturen ist das erste Rennen für Zoran Radulovic und seine Teampartner Rolf Derscheid und Michael Flehmer ein echter Kaltstart. Die sogenannten Einstellfahrten wurden wegen der Witterungsverhältnisse vergangenes Wochenende abgesagt, weshalb das Team bereits am Donnerstag anreiste, um am Freitag das freie Training für Tests zu nutzen.

"Es hat sich alles recht gut angefühlt, aber wo wir stehen, das wissen wir erst nach dem Zeittraining", wollte "Schorle" Radulovic noch keine Standortbestimmung abgeben.

Genauso unbeständig wie das Wetter präsentierte sich auch das Reglement. Erst wenige Tage vor dem Start der Saison herrschte Klarheit, dann galt es für Teamchef Rolf Derscheid neue Komponenten für das Fahrwerk zu organisieren, einzubauen – und nun erstmals zu testen. Und auch sonst hatte das Team im Winter einige Arbeit.

Das Auto wurde nach der langen Saison komplett in alle Einzelteile zerlegt, Verschleißteile und auch einiges zerbeultes Blech ausgetauscht und auch ein neues Getriebe eingebaut. "Das Auto steht wie neu da", lobt Radulovic das Team.

Er freut sich auf das neue Reglement: "Alle Teams haben Chancengleichheit, fangen bei null an, da werden die Karten neu gemischt." Die Regeländerung lässt nun bei den eigentlich seriennahen Fahrzeugen deutlich mehr Einstellmöglichkeiten beim Fahrwerk zu. "Es bringt Vorteile, da wir damit das Fahrwerk optimal auf den Fahrstil abstimmen können. Da wir einen sehr ähnlichen Fahrstil haben, erwarte ich, dass die Rundenzeiten deutlich schneller werden", meint der Langstreckenexperte.

Sind Team und Fahrzeug in diesem Jahr tatsächlich so vorbereitet, um an die Spitze zu fahren? "Wir sind gut vorbereitet und nach dem enttäuschenden Vorjahr wollen wir es nochmals wissen", wollen die Routiniers möglichst wieder regelmäßig auf dem Podest stehen – und dort am liebsten natürlich ganz oben.