Ein längst schon gewohntes Bild in dieser Saison: Jochen Hahn steht mit dem großen Pokal auf dem Siegerpodest. Foto: Hahn-Racing Foto: Schwarzwälder Bote

Motorsport: Sechster Titelgewinn der Truck-Europameisterschaft ist dem Altensteiger nach Rennen in Zolder kaum noch zu nehmen

Jochen Hahn steht kurz vor dem sechsten Titelgewinn der Truck-Racing-Europameisterschaft. Der Altensteiger kann den Triumph bereits am letzten September-Wochenende im französischen Le Mans perfekt machen.

Nachdem Jochen Hahn zuletzt schon zu den Rennen im belgischen Zolder einen komfortablen Vorsprung mitgebracht hatte, konnte er diesen mit zwei Siegen in vier Rennen noch weiter ausbauen.

Wenn Jochen Hahn mit seinem rund 1150 PS starken Iveco auftaucht, steht er immer im Blickpunkt. In Zolder galt dies einmal mehr nicht nur für die beiden Renntage, sondern auch für den Abend zuvor, denn da war die Parade der Renntrucks mit Autogrammstunde und Fan-Fest angesagt.

Für Jochen Hahn ist eine solche Veranstaltung kein lästiges Muss, sondern eine durchaus willkommene Möglichkeit, sich den Fans und den Sponsoren zu zeigen und sich schon mal heiß zu machen, auf das was da auf der Piste auf ihn zukommt.

Richtig ernst wurde es dann am Samstag im Qualifying. Jochen Hahn sicherte sich mit Minimalvorsprung die Pole-Position vor dem spanischen MAN-Pilot Antonio Albacete.

Beim Start wurde es erneut richtig eng: Der Altensteiger hatte mit leicht durchdrehenden Rädern zu kämpfen. So konnte sich Albacete schon in der ersten Kurve vor den Hahn-Iveco setzen. Runde um Runde hing Jochen Hahn anschließend an der Stoßstange des Spaniers und konnte drei Runden vor Schluss an dessen MAN vorbeiziehen.

Im zweiten Samstagsrennen musste Jochen Hahn aufgrund der Umkehrregelung von Platz acht aus ins Rennen gehen. Dieses Rennen sollte es in sich haben. Nach einem Startgerangel im Mittelfeld, blieb zunächst der Mercedes von Fabio Citignola im Kiesbett stecken. Es folgte der direkte Rennabbruch. Als der Mercedes geborgen war, erfolgte der Neustart in der ursprünglichen Reihenfolge.

Doch auch der zweite Versuch dauerte nur zwei Runden. Dann blieb der Franzose Dominique Orsini mit einem Defekt auf der Start-Ziel-Geraden stehen. Nach einer Runde unter Full-Course-Yellow entschied man sich erneut zu einem Rennabbruch.

Beim zweiten Neustart setzte sich René Reinert auf einem weiteren Hahn-Iveco an die Spitze, gefolgt von Steffi Halm, Teamkollegin von Jochen Hahn. Der Altensteiger selbst kämpfte sich auf den sechsten Rang vor und ging anschließend kein unnötiges Risiko mehr ein.

Auch zum ersten Rennen am Sonntag sicherte sich Jochen Hahn die Pole – diesmal vor dem Freightliner des Tschechen Adam Lacko. Es war bereits das elfte Mal, dass Jochen Hahn von Startplatz eins ins Rennen ging, und er sollte auch diesmal vorne bleiben. Bei seinem Start-Ziel-Sieg lag er am Ende vor Adam Lacko und dem Ungarn Norbert Kiss. Jochen Hahns Teamkollegin Steffi Halm verpasste derweil das Podium mit Rang vier nur ganz knapp, für den erneuten Sieg in der Teamwertung reichte es aber allemal.

Für das Abschlussrennen des Wochenendes bedeutete dies erneut den achten Startplatz für den Altensteiger. Im Startgerangel kam es dabei zu einer Berührung mit dem Briten Oly Janes (Freightliner), bei der Jochen Hahn sich einen schleichenden Plattfuß einfing.

Ohne zu viel zu riskieren, konnte er dennoch den achten Platz ins Ziel bringen. An der Spitze hatte Albacete nach einigen Runden die Führung übernommen. Mit André Kursim und René Reinert fuhren hinter dem Spanier erneut zwei Hahn-Ivecos aufs Podium.

In der Meisterschaftswertung hat Jochen Hahn jetzt 272 Punkte auf dem Konto, sein schärfster Konkurrent, Antonio Albacete, steht bei 187 Zählern.

Das vorletzte Rennwochenende der FIA European Truck Racing Championship 2019 geht am 28./29. September auf dem Circuit Bugatti im französischen Le Mans über die Bühne.