Am Freitag ist es so weit: Dann werden die Paarungen für den vorletzten Wettkampftag der Baden-Württembergischen Meisterschaften bekannt gegeben. Dieser findet am Samstag in der Schloßberghalle in Ebingen statt.

Die ASV Ebingen schickt beim Heimwettkampf drei Boxer in den Ring. Simone Fröhling (bis 69-Kilogramm/Weltergewicht) startet bei den Frauen, Jana Jehle (bis 64-Kilogramm/Halbweltergewicht) bei den Juniorinnen. Mit ihnen hat ASV-Trainer Thomas Fritschi zwei heiße Eisen im Feuer, die sich Hoffnungen auf den BW-Cup machen können. "Simone Fröhling ist trainingsfleißig und hat eine gute Linie", sagt er. Jana Jehle ist extra eine Gewichtsklasse nach unten gewechselt, weil es ihr im Weltergewicht oft an Konkurrenz fehlte.

Gegen wen die beiden am Samstag (Beginn ist um 17 Uhr) boxen werden, steht allerdings noch nicht fest. Die Paarungen werden erst am morgigen Freitag bekannt gegeben. Doch Fritschi ist sich sicher, dass es beide mit einem schwierigen Gegner zu tun bekommen werden. "Beim BW-Cup sind immer Spitzenleute dabei", sagt er. Doch, wer letztendlich in der Schloßberghalle antritt, weiß auch er noch nicht.

Die gleichen Voraussetzungen gelten auch für den Balinger Rongrot Phimphabut. Der Thailänder tritt für den ASV im Leichtgewicht (bis 61-Kilogramm) an.

Bevor es allerdings in den Ring geht, steht für die Athleten am Samstag eine ganze Reihe an Formalitäten auf dem Programm. Zwischen 15 und 15.30 Uhr steht das Wiegen mit der anschließenden ärztlichen Untersuchung durch den Ringarzt Peter Baur an. Ist das Gewicht im vorgeschriebenen Limit und es liegen keine gesundheitlichen Probleme vor, dürfen die Boxerinnen und Boxer zum Kampf antreten. Um 16 Uhr wird dann die Halle für die Zuschauer geöffnet, bevor um 17 Uhr der erste Kampf über die Bühne geht.

2012 wurde der ASV Ebingen Baden-Württembergischer Mannschaftsmeister. Doch seither hat sich Vieles verändert. Zahlreiche Boxer haben dem Verein den Rücken gekehrt oder sich andere Kampfsportarten gesucht. Eine mögliche Erklärung für Fritschi ist: "Heute will sich keiner mehr in seiner Freizeit quälen, doch das gehört beim Training dazu." Denn Kämpfen ist nur ein Teil im Leben eines Boxers. Fritschi ist sich auch bewusst, dass viele den Boxsport "nur" als Kampfsport sehen, und nicht begeistert sind, wenn sich zwei Jugendliche die Boxhandschuhe überstreifen und versuchen, sich gegenseitig auf die Matte zu schicken. Doch er gibt zu bedenken, dass dies unter fairen Wettkampfbedingungen abläuft und strengen Regeln unterliegt.

Info: Olympisches Boxen

Der "Olympische Boxsport" oder früher "Amateurboxen" unterscheidet sich von den Kämpfen im Profiboxen. Amateur- und Profiboxsport haben unterschiedliche Regeln und sind von Technik, Ausführung und Taktik her nur begrenzt vergleichbar. Die Regeln für den Amateurboxsport werden von der AIBA, dem Weltverband des Amateurboxsports festgelegt. Beim BW-Cup gelten die Regeln und Wettkampfbestimmungen des Deutschen Boxverbandes (DBV) in den festgelegten Gewichts- und Altersklassen.

Ein Kampf wird in drei Runden von je drei Minuten Länge ausgetragen, zwischen den Runden jeweils eine Minute Pause. Es entscheidet die Anzahl der Treffer. Ein Treffer wird anerkannt, wenn mindestens drei der fünf Punktrichter einen Schlag innerhalb einer Sekunde als Treffer anerkennen. Dies geschieht durch Eingabe in einen Computer. Das Tragen eines Kopfschutzes, Zahnschutzes, Tiefschutzes (Männer), Brustschutzes (Frauen) ist bei Amateurboxkämpfen Pflicht.

Um das Kampfgericht und das Publikum bei der Unterscheidung der Athleten zu unterstützen, trägt einer eine rote und einer eine blaue Ausrüstung. Die Teilnahme an den olympischen Spielen war bis zu diesem Jahr nur Amateurboxern gestattet. Um die Attraktivität der Disziplin zu erhöhen, wurden zu den Spielen in Rio de Janeiro erstmals auch Profiboxer eingeladen. Dieser kamen aber nur wenige nach.