So oft es geht, bereitet sich Katja Schweier mit Heimtrainer Ferat Morina in Freudenstadt auf die Karate-Studenten-Weltmeisterschaft in Kobe (Japan) vor. Foto: Schwark Foto: Schwarzwälder Bote

Karate: Katja Schweier gelingt der Spagat zwischen Studium, Beruf und Sport

Mit der Studenten-Weltmeisterschaft vom 17. bis 22. Juli in Kobe (Japan) steht Katja Schweier von der Karateschule Morina Freudenstadt in diesem Jahr eine weitere sportliche Herausforderung bevor.

Ihren Bachelor-Abschluss im Fach BWL International Business hat die 21-Jährige bei der Dualen Hochschule Baden Württemberg in Kooperation mit der Robert Bosch GmbH im September 2017 abgelegt. Sportlich musste sich die Freudenstädterin in diesem Zeitraum etwas zurückhalten, den es stand klar das Studium im Vordergrund.

Ein Masterstudium beginnen, oder direkt im Anschluss der Berufseinstieg. Das war die auch für die sportliche Weiterentwicklung danach ebenfalls zentrale Frage. Es hat sich dann eine gute Lösung gefunden. Katja Schweier hat Bosch in Feuerbach eine Teilzeitstelle in der Personalabteilung angenommen. Dazu startete sie ein berufsbegleitendes Masterstudium. Bei diesem Fernstudium können Lernzeiten und Klausurtermine flexibel und individuell gestaltet werden. So bleibt die Möglichkeit den Karatesport auf hohem Niveau weiter zu betreiben. "Möglich ist das aber nur, weil meine Chefin das Ganze unterstützt", dankt Katja Schweier auch ihrem Arbeitgeber. Ein großes Lob geht zudem an die Eltern. So fährt sie ihr Vater zum Beispiel an Wochenenden zu Wettkämpfen, damit seine Tochter im Auto in Ruhe fürs Studium lernen kann.

Zur kommenden Studenten-WM in Japan hat sich Schweier durch ihre Erfolge in den letzten drei Jahren qualifiziert. So holte sie sich dreimal die Goldmedaille bei den deutschen; d. Die letzte am 28. April in Darmstadt. Bronze gewann sie 2015 bei der Studenten-Karate-WM in Montenegro. Auch nahm sie 2016 an den European University Games in Kroatien teil. Durch den Sieg in Darmstadt steht auch die Teilnahme bei den Hochschulmeisterschaften 2019 in Kroatien an.

In Kobe rechnet Katja Schweier mit einer starken Konkurrenz. Dabei treffen die Elitekämpfer aus zahlreichen Ländern aufeinander, was Wettkämpfe auf sehr hohem Niveau erwarten lässt. "Die Platzierten der letzten Studenten-WM bereiten sich derzeit auf die kommenden Olympischen Spiele 2020 in Tokyo vor", berichtet die Freudenstädterin.

In Kobe wird sie nicht nur bei den Einzelwettkämpfen antreten. Sie ist auch für das deutsche Frauenteam nominiert. Die 21-jährige freut sich neben den Wettkämpfen auch auf Begegnungen mit internationalen Freunden. So erhielt sie zum Beispiel im vergangenen Winter Besuch von der ägyptische Weltmeisterin Israa Abdelkader, die dabei zum ersten Mal echten Schnee in Händen halten konnte.

In Japan wird sie von ihrem Vater begleitet, mit dem sie nach der Weltmeisterschaft noch eine Rundreise in Japan absolvieren wird. Im Vorfeld der WM steht aber erst noch ein intensives Training bevor. Neben dem wöchentlichen Kraft- und Ausdauertraining sind lockere Trainingseinheiten eingeplant, die zur Stabilität und Beweglichkeit beitragen. Von Donnerstag bis Sonntag steht regelmäßig das Training in der Karateschule Morina an. Wenn machbar, kommt Katja Schweier aber auch noch dienstags nach Freudenstadt.

Beruf, Studium und Sport erfordern viel Selbstdisziplin. Neben dem Sport sucht sie zudem den Ausgleich im Klavierspiel, und aktuell nimmt sie Geigenunterricht. Auch sozial ist die Karate- Sportlerin engagiert. So kümmert sie sich in einem Sozialen Verein um in der Bildung benachteiligte Schüler.