Nahmen mit Erfolg an der Landessichtung in Mannheim teil, von links: Lucie Heini, Sophia Kaufmann, Aaron Bonath und Stützpunkttrainer Ottmar Heiler. Foto: heiler Foto: Schwarzwälder Bote

Leichtathletik: Zahlreiche Schwarzwälder Athleten in der aktuellen DLV-Kaderliste

(h). Erst vor wenigen Tagen sind die aktuellen Kaderlisten des Deutschen Leichtathletikverbands (DLV) erschienen. Einige Schwarzwälder Athleten haben den Sprung in diese nationale Förderung geschafft.

Und das trotz der hohen Kadernormen, die auch die Folge der in den letzten zwei Jahren durchgesetzten Leistungssportreform sind.

Die höchste Förderung genießt aus regionaler Sicht der Donaueschinger Christoph Kessler. Er gehört zum neu formulierten Perspektivkader über 800 Meter an. Nach einem verheißungsvollen Start ins Wettkampfjahr musste der deutsche Vizemeister über die zwei Runden wegen einer langwierigen Verletzung das Saisonziel eines Starts bei der WM in Doha begraben. Sein nächster Wunsch dürfte die Teilnahme an den Olympischen Spielen 2020 in Tokio sein. Dazu wäre auch die Verbesserung seiner Bestzeit von 1:46,11 min dienlich.

Zwei weitere 800-Meter-Läufer haben sich durch starke Leistungen für den Nachwuchskader 1 der Altersklasse U20 qualifiziert. Adrian Engstler vom TV Villingen kehrte von seinem einjährigen Überseeaufenthalt zurück und will sich im kommenden Jahr weiterentwickeln. Nicht weit von ihm weg wohnt Philipp Kaltenmark von der TG Schwenningen, der sich in den letzten Monaten stark verbessert hat und bei Kaderlehrgängen sein Begleiter sein wird. Tim Assmann vom TV Villingen, der sich mit guten Zeiten (z.B. 1:49,82 min über 800 m) und dem 3. Platz bei den deutschen Meisterschaften für die Jugend-EM in Schweden qualifiziert hatte, wird im Landeskader der U20 aufschlagen.

Standbein Zehnkampf

Im Bundesnachwuchskader 2 taucht der 15-jährige Emmanuel Molleker vom LV Donaueschingen/LG Baar auf. Bisher wurde er im Landeskader Baden-Württemberg im Mehrkampf geführt. Nach seinem 2. Platz im Hochsprung bei den deutschen Meisterschaften mit 1,95 Meter stieg er in dieser für ihn neuen Vorugsdisziplin zur höchsten Förderung auf, wird aber weiterhin sein zweites Standbein, den Zehnkampf, beibehalten.

Yannik Winterhalder vom TB Löffingen/LG Baar verbesserte innerhalb eines Jahres seine Kugelstoßleistung von 11,96 m mit dem drei Kilogramm schweren Gewicht auf 14,43 m mit dem 4-kg-Gerät. Er ist im umbenannten Landeskader 2 des Baden-Württembergischen Kaders registriert und wird auch im Diskuswerfen einen Schwerpunkt setzen, wo er sich auf 39,90 m steigerte. Er trifft dort auf den zwei Jahr älteren Marcel Willmann vom LV Donaueschingen/LG Baar, der mit der für ihn jetzt mit der um die Hälfte schwerere Scheibe Hochs und Tiefs erlebte. Immerhin schaffte er mit 44,78 m beim Diskuswerfen und 14,99 m im Kugelstoßen beachtliche Ergebnisse.

40 Meter übertroffen

In dieser Förderung ist auch die Neustädter 800-Meter-Läuferin Alina Herr vertreten, die bereits im Frühjahr mit einem vorderen Platz im Crosslauf überrascht hat. Sie trifft bei Kadermaßnahmen auf die frühere Donaueschingerin Jolanda Kallabis, die neben einem badischen Rekord von 2:12,07 min über 800 m auch einen Landesrekord über 1500 m Hindernis mit 5:01,90 min erlief. Überraschend konnte sich Nele Hilpert vom TV Villingen einen begehrten Kaderplatz im Speerwerfen erobern. Mit 40,83 m übertraf sie mit dem Fluggerät erstmals die begehrte 40-Meter-Marke.

An der zentralen badischen Talentsichtung im Mannheimer Olympiastützpunkt für die 13-Jährigen nahmen nach Erreichen bestimmter Normen auch drei Nachwuchsathleten aus dem Kreis Schwarzwald-Baar teil. Sophia Kaufmann vom LV Donaueschingen/LG Baar, Aaron Bonath von der DJK Villingen und Lucie Heini stellten sich den umfangreichen Leistungstests, deren Ergebnis über die weitere Förderung durch Zentallehrgänge an den Sportschulen in Tailfingen und Steinbach entschied. Parallel suchten die Partner aus Württemberg mit den gleichen Tests ihre Vertreter für diese Maßnahmen in der Stuttgarter Halle.

Training am Stützpunkt

Unter 47 Teilnehmerinnen belegte Sophia den 14. Platz. Lucie, die wie sie erst zum Saisonende die Norm geschafft hate, beendete die Ausscheidung auf Rang 25. Nach einem längeren Trainingsrückstand konnte Aaron nicht ganz sein Potential abrufen und fand sich in der Endabrechnung auf dem 11. Platz unter 41 Teilnehmern wieder. Alle drei können die nächsten zwölf Monaten im Regionalkader Schwarzwald im Stützpunkttraining bei Ottmar Heiler in der Löffinger halle teilnehmen.