Als zweifacher Deutscher Meister der Doppelsitzerklasse spielte Christof Geißler in Runde 11 einmal mehr seine ganze Erfahrung aus. Foto: Schwark Foto: Schwarzwälder Bote

Segelfliegen: FG rutscht auf Platz 16 in der zweiten Bundesliga / Christof Geißler ist als Schnellster unterwegs

Hitze, nur wenige Kumuluswolken und teils unrunde Aufwinde forderten die Aufwindjäger der Fliegergruppe Freudenstadt in Runde elf der zweiten Segelflugbundesliga heraus. Im Endeffekt blieb den Freudenstädter Piloten nur Rundenplatz 26 mit 269, 72 Speed/1 Punkt, was jedoch nicht am fliegerischen Leistungsvermögen lag.

Während nördlich der Mainlinie gut strukturierte Kumuluswolken einen schnellen Weg vorgaben, mussten sich die in Musbach beheimateten Piloten anfangs vorsichtig bei Blauthermik (keine sichtbaren Aufwinde) vorantasten. Besser ging es über der Schwäbischen Alb, wo zumindest einige Thermikbojen in Form von Kumuluswolken vorhanden waren. Während der schnellste Pilot in der zweiten Liga 127,98 Punkte/141,42 km/h (Speed) zwischen Saarland und dem Thüringer Wald vorlegte, flog Christof Geißler als schnellster Freudenstädter 95,82 Punkte/108,76 km/h (2:30 Stunden) heraus. Gegenüber dem Vortag verbesserte Geißler seinen Schnitt um rund 10 km/h. Gesamt erflog er am ersten Ligatag 491 Kilometer, während der Folgetag mit der HPH 304/S Shark 516 Kilometer erbrachten. Geißler schilderte seine Eindrücke vom ersten Flug: "Es war durchaus spannend. Die in St Blasien erreichten 2800 Meter unter der einzigen Kumuluswolke im Südschwarzwald reichten laut Rechner bei starkem Gegenwind nur bis Winzeln (Flugplatz). So nutzte ich weitere kleine Wolke im Simonswälder Tal. Über den Kandel kreiste ich ganz nach oben. Aus 2800 Meter NN reichte es nun sicher nach Hause. Entspannt kam ich in 500 Metern über dem Musbacher Flugplatz an."

Als zweitschnellster Freudenstädter Pilot empfahl sich Timo Lehrke (Discus 2b) mit 88,40 Punkte/93,7 km/h. Beim Hitzerennen legte er insgesamt 534,6 Kilometer zurück. Packende Lehrstunden, wie man sicher und schnell Überlandfliegen kann, erlebte Jann Heritier. Er war mit seinem Fluglehrer Constantin Wiegert im Duo Discus WL ebenfalls über dem Schwarzwald und der Schwäbischen Alb unterwegs. Es sprang ein Ligaschnitt von 85,5 Punkte/92, 56 km/h heraus. Gesamt war man 546,8 Kilometer unterwegs. Weitere Ligaflüge schafften Reiner Haist (Kestrel 17m/88,33 Punkte/86,35 km/h) sowie Tilman Fuchs (Discus 2/18m/ 79,73 Punkte/ 88, 1 km/h). Beide Ligapiloten legten Strecken von je 450 Kilometern zurück.

Das Hitzehoch forderte den Thermikstürmern einiges ab. Selbst in bis zu 2500 Meter NN war die Hitze deutlich zu spüren. Wichtig ist bei solchen Flügen, genügend Wasservorrat an Bord zu haben. Blauthermik fordert die Piloten zudem. Je tiefer man kommt, muss man sich die Aufwinde Geländebezogen suchen. Waldkanten, Getreidefelder oder von der Sonne angestrahlte Bergrücken bringen oft den rettenden Aufwind. Bussarde, Störche oder die schnittigen Mauersegler sind ebenso verlässliche Thermikbojen für die Segelflieger.

  Rundenwertung elf der zweiten Bundesliga:

1. LSV Hofgeismar (HE) 375,54 Speed/20 Punkte

2. SFZ Aachen (NW) 355,62 Speed/19 Punkte

3. SFC Schwäbisch Hall (BW) 351,75 Speed/18 (...)

26. FG Freudenstadt (BW) 269,72 Speed/1 Punkt

  Laufende Gesamtwertung: 1. FLG Blaubeuren (BW) 150 Punkte

2. LSV Hofgeismar (HE) 142 Punkte

3. FSV Laichingen (BW) 127 Punkte (...)

16. FG Freudenstadt (BW) 79 Punkte.