Michael Haas, Lars Fleißner und Kevin Keller (von links) sorgten bei den US Open für Aufsehen. Foto: Taekwon-Do-Team Koryo

Kampfsport: Wildbader siegt als erster Europäer bei US Open. Gold für Michael Haas.

Riesen-Erfolg in den USA für das Taekwon-Do-Team Koryo aus Bad Wildbad: In Orlando (Florida) fanden in diesem Jahr wieder die US Open World Martial Arts Championships statt. Sie sind das größte Kickboxturnier der Welt, das in den USA sogar live im Fernseher übertragen wird. Mehr als 6000 Starter waren angemeldet. Michael Haas, Kevin Keller und Lars Fleißner vom Taekwon-Do-Team Koryo aus Bad Wildbad nahmen als Teil des German Power Teams teil.

Das German Power Team wurde von Winfried Raihtel gegründet und wird jedes Jahr zusammengestellt mit den besten Kickboxer- und Sportkaratekämpfer aus Deutschland. Auf sie warten im Vorfeld sechs Monate Vorbereitung mit fünf- bis sechsmal Training in der Woche.

Für Michael Haas war es die erste Teilnahme bei diesem Turnier. Er kämpfte in der Kategorie der Farbgute bis zum rot-schwarzen Gürtel. Haas, Träger des roten Gurtes, kämpfte sich unter anderem gegen Gegner aus Südafrika und Argentinien bis ins Finale. Dort traf er auf einen Gegner aus den USA. Haas machte von Anfang an Druck, so dass sein Gegner sich nicht entfalten konnte. Immer wieder kam er mit seinen schnellen Handtechniken durch und konnte somit das Finale für sich entscheiden.

Kevin Keller startete in der Schwarzgurt-Klasse A und konnte sich in zwei Vorrundenkämpfen gut behaupten und besiegte hier Gegner aus Argentinien und Neuseeland. Im Viertelfinale musste sich Keller geschlagen geben. Er kämpfte hier auch gegen einen Gegner aus Argentinien. Der Kampf war sehr ausgeglichen, kurz vor dem Ende bekam der Wildbader einen Tritt in den Unterleib und musste kurz behandelt werden. Danach kam er nicht mehr in den Kampf und verlor denkbar knapp mit nur einem Punkt. Am Ende wurde es dann der vierte Platz.

Gegner kämpft teilweise sehr unfair

Lars Fleißner startete in der Schwarzgurt-Klasse AA. Das ist die Profiklasse. Fleißner startete zum vierten Mal bei den US Open. Seine Ausbeute konnte sich sehen lassen: Zweimal Dritter im Einzel und einmal Dritter im Teamfight lautete seine Erfolgsbilanz. Dieses Mal sollte der Sieg her, im Halbfinale hatte er es mit einem Gegner aus Argentinien zu tun. Sein Gegner kämpfte teileweise sehr unfair, doch Fleißner ließ sich nicht aus der Ruhe bringen und konnte das Duell letztendlich für sich entscheiden. Im Finale trag er auf einen Kämpfer aus Venezuela, es war ein Duell auf Augenhöhe und beide Kämpfer schenkten sich nichts. Am Ende der regulären Kampfzeit stand es unentschieden und so würde der nächste klare Treffer den Sieg bedeuten. Der Wildbader konterte einen Handangriff mit einem schnellen Sidekick, traf seinen Gegner am Körper und machte damit den entscheidenden Punkt. Im vierten Anlauf hatte es Fleißner damit geschafft und wurde US-Open-Sieger in der Profiklasse.

Ein weiteres Highlight war der Teamfight. Lars Fleißner startete zusammen mit Ralf Kleff im Zweierteam. Pro Match wurden zwei Kämpfe absolviert, wobei die Punkte immer addiert werden. Im Finale trafen die beiden auf ein Team aus Jamaika. Ralf Kleff machte den Anfang und konnte einen guten Vorsprung erkämpfen. Nun lag es an Lars Fleißner, den Kampf zu entscheiden. Sein Gegner war Olympiateilnehmer im Vollkontakt-Taekwon-Do und somit ein echtes Kaliber. Am Ende der regulären Kampfzeit war es wieder ein Unentschieden. Anders als im Einzel gab es hier eine Verlängerung von einer Minute. Der Wildbader nutzte diese Zeit und am Ende konnte er seinen Kampf gewinnen.

Somit wurde Lars Fleißner mit Ralf Kleff auch US-Open-Gewinner im Team. Das ist ein kleine Sensation, denn zum ersten Mal überhaupt konnte ein europäisches Team den Teamfight gewinnen.