"Heiß darauf, sich im Wettkampf messen zu können"

Fakt ist aber: Tennis im Freien als kontaktlose Sportart mit dem fast schon natürlich gegebenen Abstand ist unter Einhaltung der Hygienemaßnahmen in Baden-Württemberg erlaubt. Und so gehen sowohl der Badische Tennisverband als auch die Verantwortlichen des TC Blau Weiss Villingen davon aus, dass es in diesem Jahr wieder eine Verbandsspiel-Saison geben wird. Allerdings zu einem späteren Zeitpunkt, denn der Start wurde bereits offiziell von Anfang Mai auf Mitte Juni verschoben (wir berichteten).

Diese Zeit will der Verein aber nicht unverrichteter Dinge verstreichen lassen, wird sowohl seinen Mitgliedern, als auch allen Tennisspielern der Region Angebote machen, auch wenn die ursprünglichen Planungen nicht umgesetzt werden können. "Unser Camp, das wir seit vielen Jahren an Ostern auf der italienischen Insel Albarella abhalten und welches sowohl von unseren Akteuren der verschiedenen Mannschaften als auch von Freizeitspielern zur Saisonvorbereitung auf Sand genutzt wurde, mussten wir zum zweiten Mal in Folge absagen", berichtet Villingens Vizepräsident und Sportwart Jürgen Müller.

Camp an der Klosterhalde

Also wird der TC Blau Weiss aus der Not eine Tugend machen und in dieser Zeit auf der eigenen Anlage an der Klosterhalde diverse Alternativen an Trainingsmöglichkeiten anbieten. Natürlich immer unter Einhaltung der zu diesem Zeitpunkt bestehenden Vorschriften für Sport unter freiem Himmel.

Damit aber nicht genug. "Da wir sechs Wochen mehr Zeit vor dem Saisonstart haben, soll natürlich auch der Wettkampf-Charakter nicht zu kurz kommen", wie Müller betont. Und hier kommt Markus Dufner ins Spiel. Bereits als Jugendlicher machte der die ersten Gehversuche im Tennis hier, spielte später in der ersten Herren-Mannschaft des TC Blau Weiss in der Regionalliga. Obwohl der inzwischen 53-Jährige seit Jahren mit seiner Familie am Bodensee lebt, ist er seinem Heimatklub stets verbunden geblieben. Sei es als Spieler bei den Herren 30, 40 und 50, oder als Organisator von sogenannten LK-Turnieren. Allein rund zehn solcher Veranstaltungen finden unter normalen Umständen Jahr für Jahr in Villingen statt. Entweder an der Klosterhalde oder im Winter in der Halle im Friedengrund.

"Es geht um Matchpraxis"

Dufner erklärt: "Die Spielerinnen und Spieler sind heiß darauf, sich im Wettkampf zu messen. Im Gegensatz zu den Verbandsspielen, bei denen aber neben dem sportlichen Ehrgeiz auch das Zwischenmenschliche mit den Kollegen im eigenen Team und mit den Gegnern nicht zu kurz kommt, geht es bei diesen Turnieren hauptsächlich um Matchpraxis und dem Wunsch nach sportlichem Kräftemessen."

Und weiter: "Jeder Teilnehmer hat auf jeden Fall zwei Spiele. Da wir die Ansetzungen und damit die Zeitpläne machen, können wir den Teilnehmern ihre genauen Spieltermine nennen und somit die Kontakte auf den jeweiligen Anlagen gerade auch zu Corona-Zeiten auf ein Minimum beschränken." Aus all diesen Gründen waren die Veranstaltungen im vergangenen Jahr trotz Beschränkungen und Sorgen durch die Pandemie nahezu ausgebucht.

Wenn alles glatt läuft, soll es nun Anfang Mai damit wieder losgehen. Selbst bei der momentan unübersichtlichen Lage sind die Veranstalter zuversichtlich. Denn es gibt noch einen weiteren großen Vorteil: "Wenn es die Situation erfordert, können die Turniere im Unterschied zur Mannschaftsrunde kurzfristig abgesagt oder auf einen anderen Zeitpunkt verschoben werden", betont Dufner.

Auf den Spuren des Vaters

Übrigens schließt sich in dieser Saison ein weiterer Kreis. Sein mittlerweile 16-jähriger Sohn Nick, der seit einiger Zeit unter anderem in der Villinger Tennisgate Tennisschule trainiert und mehrfach bereits Bezirksmeister seiner Altersklasse wurde, wechselt endlich auch zum TC Blau Weiss. Ein Wunsch, den Nick Dufner schon lange hegt, um dort vielleicht in die sportlichen Fußstapfen seines Vaters zu treten und den Sprung in die erste Herren-Mannschaft zu schaffen.