Mit Talent und Können um die enge Kurvenkombinationen. Auf der Rennpiste fühlt sich der Göllsdorfer Lion Düker richtig wohl. Foto: Schwarzwälder Bote

Motorsport: Rennfahrer-Gen im Blut. 17-Jähriger von der Indoor-Kartbahn auf die Piste.

Der 17-jährige Lion Düker startet durch. Das Rennsporttalent aus Rottweil-Göllsdorf feierte in der Kartserie schon viele Erfolge und schickt sich an in naher Zukunft auch in Formel- oder Tourenwagen auf sich aufmerksam zu machen.

Vor rund vier Jahren begann Lion Düker mit dem Kartsport, als er auf der Indykart-Bahn in Rottweil los legte und gleich den Kart-Führerschein machte. "Dabei werden die Regeln für den Kartsport, wie die Flaggenkunde und natürlich das Fahren mit dem Kart gelernt", erklärt der junge Rennsportler. Nach den ersten Indoor-Rennen 2015 ging es für Lion Düker rasend schnell. Er schloss sich dem Automobilclub Tuttlingen und dem Motorsport-Club Stuttgart (die beide im ADAC sind) an und Ende 2015 zog es Lion Düker erstmals nach draußen, um dort Rennen zu fahren. "Indoor-Fahren ist Hobby und draußen wird es dann professionell", bringt der heute 17-jährige den wesentlichen Unterschied auf den Punkt.

Ein Jahr später schaffte er in seinem Verein, dem Automobilclub Tuttlingen auf Anhieb den zweiten Platz bei der Clubmeisterschaft. Im Jahr darauf fuhr der damals 16-jährige bei der Serie um den süddeutschen ADAC Kart-Cup (SAKC) dabei und landete dabei in der Junior Klasse auf dem siebten Platz der Meisterschaft, qualifizierte sich damit für den Bundesendlauf, der in Wackersdorf stattfand.

Nach einem guten Zeittraining mit einem Platz im Mittelfeld für die Startaufstellung musste der junge Göllsdorfer nach einem Unfall das Rennen vorzeitig beenden, aber der junge Rennfahrer hatte sein großes Talent dennoch gezeigt.

Und dies sollte sich dann in diesem Jahr bestätigen. Bei allen sechs Rennen der SAKC-Serie war Lion Düker dabei, erreichte dabei in Gerolzhofen (Zweiter) und in Straubing (Dritter) jeweils Topplatzierungen in der X30-Senior-Klasse und nach weiteren guten Platzierungen unter den Top Ten in Ampfing, Liedolsheim, Bopfingen und Wackersdorf wurde er Vierter in der Meisterschaft. Somit startete Düker auch im Bundesendlauf, der im Oktober in Wittgenborn ausgetragen wurde, wo er unter 31 Startern einen beachtlichen neunten Platz in der Gesamtwertung erreichte.

Neben der SAKC-Serie war Lion, um mehr Erfahrungen zu sammeln, auch in der ADAC-Kart-Masters-Serie dabei, wo er in Ampfing, Wackersdorf und Kerpen startete. Hierbei reichte es in der Gesamtwertung aufgrund vieler technischer Probleme lediglich für einen Platz im hinteren Mittelfeld.

Bei jedem Rennen an der Seite des jungen Rennfahrers dabei ist Vater Michael, der sein Rennfahrer-Gen schon früh in die Wiege gelegt bekam durch dessen Vater Joachim und damit dem Opa von Lion. In den 70-er-Jahren fuhr Joachim Düker Rennen gegen einen gewissen Niki Lauda, der Rennfahrerlegende aus Österreich.

Vater fungiert als Servicemann

Michael Düker fungiert bei seinem Sohn Lion als Servicemann und Mechaniker, der dafür verantwortlich ist, dass Woche für Woche das Kart in Schuss ist, was gar nicht so einfach ist. Fuhr Lion in der vergangenen Saison auf dem 30-PS-Kart doch rund 4500 Trainings- und Renn-Kilometer. Insgesamt ist das Kartfahren eine sehr kostspielige Angelegenheit. "So zwischen 15.000 und 20.000 Euro pro Saison kommen da an Kosten schon zusammen. Dabei sind wir noch ganz kleine Lichter", rechnet Michael Düker vor. Allein ein Satz Reifen kostet 200 Euro, dazu die teuren Ersatzteile und das Kart selbst.

Auf einen kleinen Sponsorenpool kann sich der 17-Jährige schon als Unterstützer verlassen, aber für die kommende Saison sollten noch einige hinzukommen, denn für 2019 hat sich Lion Düker einiges vorgenommen, wird er bei der ADAC-Kart-Masters-Serie (die stärkste Kartserie Deutschlands) mitfahren, wo zwischen April und Oktober deutschlandweit fünf Rennwochenenden auf dem Programm stehen. "Parallel zur Kartserie plane ich den Aufstieg ins Rennauto mit verschiedenen Testfahrten in Formel-Rennwagen und Tourenwagen", sieht Lion dem neuen Jahr voller Spannung entgegen, denn sein Ehrgeiz ist riesengroß und nebenbei absolviert der 17-Jährige auch noch eine Ausbildung zum Werkzeugmechaniker.

Dabei ist das junge Renntalent sehr froh, dass er einen sehr kulanten Ausbildungsbetrieb gefunden hat, der es ihm ermöglicht jedes Wochenende bei den Rennen dabei zu sein, wo oftmals schon freitags die Qualifikationsrennen auf dem Programm stehen. Aber der ehrgeizige Lion wird mit seinem Talent, großem Ehrgeiz und seiner Zielstrebigkeit diese Doppelbelastung erfolgreich absolvieren, dass hat er in diesem Jahr schon gezeigt.

Und Lion Düker hat natürlich einen Traum, dass er nicht nur im Kart durchstartet, sondern in naher Zukunft auch in den großen Rennwagen auf sich aufmerksam machen kann. "Denn mein großes Ziel ist als Rennfahrer auf der Rundstrecke dabei zu sein", stellt Lion Düker klar.