Leichtathletik: Burkard in Pfungstadt

Eigentlich wollte Elena Burkard von der LG farbtex Nordschwarzwald am Donnerstagabend in Südfrankreich beim Meeting de Marseille in die "Late Season" starten, doch erneut machte Corona einen Strich durch die Rechnung. Da die Region als Hochrisikogebiet eingestuft ist, entschied Burkard zusammen mit ihrem Trainer Jörg Müller, kein Risiko einzugehen. Stattdessen startete die Deutsche Meisterin über 3000-Meter-Hindernis beim Abendmeeting in Pfungstadt. Da das Rennen eh nur als letzter Test für die beiden noch ausstehenden Weltklassemeetings in Ostrava und Berlin gedacht war, konnte hier kurzerhand umdisponiert werden.

In Pfungstadt hatte der Deutsche Leichtathletik Verband eigens für die Läufe Tempomacher organisiert, die bei den Rennen für schnelle Endzeiten sorgen sollten. Auch für die 1500 Meter der Frauen hatte man zwei gute Tempomacher im Feld. Geplant war nur ein "Hase", da aber Burkards Zeitvorgaben so viel schneller waren als die der restlichen Starterinnen, brauchte man eben zwei Tempomacher, einen für Burkard und einen für den Rest der Frauenkonkurrenz.

Die Renngestaltung verlief dann auch genau wie erhofft. Mit gleichmäßigem Tempo setzte sich die Nordschwarzwälderin rasch vom Feld ab und zog hinter ihrem persönlichen Tempomacher einsam ihre Runden. 4.09,60 Minuten brauchte sie für die 1500 Meter, die bis dato zweitschnellste Zeit ihrer Karriere und sage und schreibe 14 Sekunden schneller als die zweite Frau im Ziel. Mit diesem improvisierten Pfungstädter-Test zeigte sich Burkard allerdings noch nicht ganz zufrieden: "Das Rennen war top, der Tempomacher machte einen echt guten Job, aber ich hatte gehofft, dass ich vielleicht noch ein zwei Sekündchen schneller bin. Das habe ich mir aber jetzt für Ostrava kommenden Dienstag vorgenommen, denn vom Gefühl her war in Pfungstadt sogar schon mehr drin."

Weltjahresschnellste wartet

Beim "Golden Spike"-Meeting in Ostrava am kommenden Dienstag wartet auf Burkard dann eine ganz andere Hausnummer. Mit der Britin Laura Muir wird unter anderem die Weltjahresschnellste über 1500 Meter am Start sein. Neben Muir werden aber noch eine ganze Reihe der derzeit besten 1500-Meter-Läuferinnen weltweit an der Startlinie neben Burkard stehen, was für ein tolles Rennen spricht. Im Sog der Weltklasse hofft die 28-Jährige daher, dass es für sie in den Bereich ihrer Bestzeit um die 4.06 Minuten gehen könnte.

Abschließend steht am 13.09. noch das ISTAF in Berlin auf der Agenda. Dort wird Burkard zum ersten Mal seit ihrem Sieg bei den Deutschen Meisterschaften über 3000 Meter Hindernis starten. Für die EM-Sechste auf dieser Distanz ein ganz besonderes Ereignis, beim bedeutendsten Leichtathletik-Meeting Deutschlands gegen die versammelte Weltklasse antreten zu dürfen, als Nationale Titelträgerin auf dieser Strecke.