Außen-Drei-Viertel und Kapitän Tobias Oswald kam mit Zweitligist RC Rottweil zu einem letztlich souveränen Sieg beim TSV Handschuhsheim. Foto: Rudolf Foto: Schwarzwälder-Bote

Rugby: RC Rottweil gewinnt zum Zweitligaauftakt in Heidelberg.

Nach der Niederlage im Finale um den Liga-Pokal des Deutschen Rugbyverbandes zum Ende der vergangenen Saison gelang dem RC Rottweil mit dem 22:7 (12:0) beim TSV Handschuhsheim II der erhoffte Befreiungsschlag und Revanche gegen die Heidelberger.

Bei hochsommerlicher Hitze im ersten Saisonspiel in der 2. Bundesliga Süd begannen die Kurpfälzer offensiv, kamen in der Anfangsphase durch Abstimmungsfehler in der RCR-Hintermannschaft immer wieder in Ballbesitz und konnten so den RCR ins eigene Viertelfeld zurückdrängen. Den defensiven Riegel vor der Mallinie konnten sie jedoch nicht knacken. Es dauerte einige Zeit, bis sich die "Schwarz-Gelben" gefangen hatten.

In der 17. Minute war es Innen-Drei-Viertel Ilie Tatarciuk, der drei gegnerische Spieler stehen ließ und mit seinem Versuch zum 5:0 den Grundstock zum späteren Sieg legen konnte. Danach drängten die Kurpfälzer wieder mit aller Macht und die RCR’ler mussten deutlich mehr verteidigen als ihnen lieb war.

Doch den Angriffen der "Hendsemer" fehlte häufig die letzte Genauigkeit und so kamen die RCR’ler immer wieder in Ballbesitz und konnten ihre Konter ansetzen. So baute 3.-Reihe-Stürmer Michael Oswald nach einem weiten Gassenkick und anschließenden offenen Gedrängen in der 30. Minute die Führung zum 10:0 aus und nach der verwandelten Erhöhung durch Costinel Croituru stand es 12:0.

Kurz vor der Halbzeit drängten die TSV’ler wieder offensiv nach vorne, erhöhten noch einmal Spieltempo – sie wollten endlich punkten. Die "Schwarz-Gelben" hielten mit viel Aufwand und entsprechendem körperlichem Einsatz dagegen und konnten sich so durch lange Kicks immer wieder Platz für eigene Angriffe verschaffen. Kurz nach der verletzungsbedingten Auswechslung von Gedrängehalb Calvin Bahr, den Marian Toader ersetzte, wurden die Seiten gewechselt.

Mit Beginn der der zweiten Halbzeit spielten sich die Gastgeber (mit mehreren Spielern aus dem Erstliga-Kader) wieder in der Hälfte der Rottweiler fest. Nach mehreren regelwidrigen Abwehrversuchen der RCR’ler wurde dem TSV ein Strafversuch zugesprochen, stand es nach Erhöhung 12:7.

Es kribbelte kurz beim Rottweiler Anhang, aber gefährlich wurde es trotz aller TSV-Bemühungen nicht. Der RCR ließ nicht lange auf eine Reaktion warten und ihr Spiel wurde wieder dominanter. Vor allem im Phasenspiel zeigte der RCR seine Klasse und kam zu zwei weiteren Versuchen durch Michael Oswald. In der 70. Minute konnte Neuzugang Antoine Nnana nach einem Durchbruch gegen mehrere Gegenspieler Michael Oswald anspielen, der die Führung zum 17:7 ausbaute. In der Nachspielzeit setzte Schlussspieler Costinel Croituru nach einem gewonnenen Gedränge einen Kick ins Viertelfeld der Gastgeber, den wiederum Michael Oswald mit seinem dritten Versuch zum 22:7 abschloss.

Steve Ball (RCR-Trainer): "Ein gutes, kampfbetontes Spiel beider Mannschaften. Meine Jungs haben gezeigt, dass sie hoch konzentriert und willensstark waren. Wir konnten mit unserer Taktik und Technik dem Gegner die Grenzen aufzeigen und beherrschten ihn über einen Großteil der Spieldauer. Ihre Punkte mit dem Strafversuch waren verdient. Das Spiel bei knapp über 30 Grad hat gezeigt, dass die Saisonvorbereitung erfolgreich war. Trotz allem können wir noch manches verbessern. Besonders freue ich mich über die Leistung von Markus Brausam, Antoine Nnana, Noah Volkers und Niklas Kattenbeck, die ihr erstes Spiel im RCR-Trikot machten und viel zu unserem Sieg beitrugen."

Franz Schmiederer (Co-Trainer RC Rottweil): „Die stärkere Defensive hat den Unterschied gemacht. Allerdings hätte ich mir mehr Ruhe und die Besonnenheit vor dem Malfeld gewünscht. Unser Ziel ist es, vorne mitzumischen. Dass dies möglich sein wird, hat das Team mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung und viel Einsatz und Kampf gezeigt."

RC Rottweil: Markus Brausam, Swen Engelhardt, Maurice Ternig, Noah Volkers, Niklas Kattenbeck, Michael Oswald, Nick Long, Florian Dicu, Szani Ladislau, Leonard Holpp, Markus Wiener, Martin Storck (alle Sturm); sowie Calvin Bahr, Stephan Holpp, Tobias Oswald, Ilie Tatarciuc, Fabian Schüler, Antoine Nnana, Costinel Croituru, Marian Toader, Martin Ross und George Patrascu (alle Verbindung und Drei-Viertel).