Der Baum ist wunderschön geschmückt. Regina und Jürgen Kessler sowie die Söhne Christoph (hinten rechts) und Alex Kessler freuen sich auf das Weihnachtsfest und die Auszeit vom Alltag. Tochter Karolina fehlte gerade in diesem Moment. Foto: Roland Sigwart Foto: Schwarzwälder Bote

Weihnachten: Heiligabend bei der Donaueschinger Sportlerfamilie / Training muss aber auch sein

Weihnachten bedeutet vor allem auch Heimkommen, Besinnlichkeit und Tradition pflegen. Genauso laufen die Feiertage bei der Donaueschinger Sportlerfamilie Kessler. Ideal: Alle fünf Familienmitglieder spielen auch ein Musikinstrument.

Es gibt eine Neuigkeit bei den Kesslers. In diesem Jahr wurde der Weihnachtsbaum bereits drei Tage in dem wunderschönen Haus aufgestellt. Ansonsten war dies erst am Heiligabend der Fall. Mutter Regina kommt dies sehr entgegen. Auch für sie ist wichtig, in den Tagen vor dem Fest das Tempo rauszunehmen. Die allgemeine Hektik ist in diesen Tagen überhaupt nicht ihr Ding.

Deshalb brechen sie, ihr Ehemann Jürgen, die Söhne Christoph und Alex sowie Tochter Karolina am Heiligabend nach Kaffee und Kuchen frühzeitig zur Christmette auf. "Wir wollen einfach in einer dicht gedrängten Kirche den Gottesdienst auch richitg genießen."

Nach der Rückkehr gegen 18 Uhr sind dann die Großeltern zu Besuch. Es wird Hausmusik gemacht. Mutter Regina (Tenor-Sax), Vater Jürgen (Alt-Sax), Christoph (Posaune), Alex (Trompete) und Karolina (Klarinette) sind langjährige Mitglieder bei der Stadtkapelle Donaueschingen. Weihnachtliche Stücke werden gespielt, bevor es dann zur Bescherung geht. Anschließend wird die Familie bei einem Fleisch-Fondue den Weihnachtsabend genießen. Regina Kessler schmunzelt: "Danach setzen wir uns vor den Kamin, beginnen noch einmal mit weihnachtlichen Liedern, ehe es dann vielleicht auch zu weltlichen Stücken übergeht." Also Oldtimer, Pop, Jazz – das Repertoire ist groß. Dann hat Vater Jürgen Kessler die Gitarre ebenfalls griffbereit.

Nur an wenigen Tagen ist die Familie im Jahr komplett beisamen. Umso mehr genießen sie diese Zeit nun. Wie in vielen Familien auch wird an den Feiertagen dann die Verwandschaft eingeladen oder besucht.

Christoph und Alex waren bereits einige Tage vor Heiligabend angereist und genossen die Weihnachtsfeiern beim TV Donaueschingen und auch bei der Stadtkapelle. Auch wenn beide 800-Meter-Spezialisten schon einige Jahre in Karlsruhe studieren, blieben sie immer heimatlich "geerdet".

Auf das tägliche Training können Christoph und Alex in diesen Tagen daheim nicht verzichten. Rund eine Stunden gehen die beiden Kesslers im Wald täglich laufen. Beliebt als Trainingsalternative war für sie früher der Skilanglauf im Schwarzwald, doch diese Einheiten wurden im Laufe der Jahre aufgrund der unsicheren Schneelage natürlich immer wackliger.

Olympia 2020 bleibt das große Ziel

Christoph Kessler (24) wurde im Juli erfolgreich an der Hüfte operiert und konnte sein Comeback bisher – wie geplant – optimal vorbereiten. Seine ersten Laufeinheiten machte er bereits wieder Ende September. Anfang Januar absolviert er zusammen mit seiner Karlsruher Trainingsgruppe ein Trainingslager in Portugal. Der erste Härtetest bei seiner Rückkehr auf die große Leichtathletik-Bühne wird für den deutschen Vizemeister (2018) über die 800 Meter das Internationale Hallenmeeting Ende Januar in Karlsruhe sein. Christophs großes Ziel bleiben im neuen Jahr die Olympischen Spiele in Tokio. "Aber es ist nun nicht so, dass ich jeden Tag daran denke. Ich muss es Schritt für Schritt sehen. Ich freue mich momentan einfach sehr darüber, dass bisher im Training alles perfekt lief und es keinerlei Rückschläge gab", berichtet er. Keine Frage, die Qualifikation für Olympia wird für ihn sehr intensiv im neuen Jahr.

Sein Bruder Alex (20) hat ebenfalls große sportliche Ziele für 2020. Mit der Staffel der LG Region Karlsruhe will er national weitere Erfolge feiern. "Da haben wir wirklich gute Perspektiven." Dazu hat er außerdem auch eine gute Platzierung bei der U23-DM im Sommer auf seinem Wunschzettel.