Für die an Position drei gesetzte Jil Teichmann war am Donnerstag Schluss. Foto: Schwarzwälder Bote

Tennis: Fünf deutsche Spielerinnen im Viertelfinale der Ladies Open / Lottner, Schoofs und Teichmann aus dem Rennen

Das große Favoritensterben ist am Donnerstag bei den 21. Boso Ladies Open auf der Tennis-Anlage im Hechinger Weiher erlebt. Mit Antonia Lottner, Jil Teichmann und Bibiane Schoofs verabschieden sich die Nummer, zwei, drei und vier des Turniers.

Zahlreiche Zuschauer wollten auf dem Center-Court beim Duell zwischen der an zwei gesetzten Düsseldorferin Antonia Lottner (WTA 152) und Titelverteidigerin Tamara Korpatsch aus Hamburg (WTA 161) dabei sein.

Doch all zu viel Spannung bekamen sie am frühen Abend nicht geboten. Korpatsch legte gleich eine 3:1-Führung vor. Zwar glich die von einer leichten Kopfverletzung gehandicapte Lottner zum 4:4 aus, doch danach gewann Korpatsch acht Spiele in Serie und zog mit einem 6:4/6:0 ins Viertelfinale ein. Außer Lottner ereilte am Donnerstag beim 60 000-Dollar-Turnier des TC Hechingen nur noch eine weitere deutsche Spielerin das Aus. Anna Gabric zog gegen die an Position sechs gesetzte Georgierin Ekaterine Gorgodze klar mit 2:6/1:6 den Kürzeren.

Laura Siegmund gewann ihr Match gegen die Amerikanerin Chiara Scholl ganz souverän. Nach 35 Minuten entschied sie den ersten Satz mit 6:2 für sich, im zweiten Durchgang führte sie schnell mit 5:2, hatte dann einen Matchball, aber Scholl stemmte sich gegen die drohende Niederlage, breakte Siegemund zum 3:5. Dann aber nahm die Metzingerin ihrer Gegnerin zum dritten Mal im zweiten Satz ihren Aufschlag ab und gewann nach 1.16 Stunden mit 6:3. "Der erste Satz war okay. Es war auch gut, dass es mal ein glatter Sieg war, und es ging auch recht flott. Aber mit meinem Spiel war ich nicht zufrieden. Die Variabilität ist da, aber ich hätte viel druckvoller spielen müssen", sagte Siegemund.

Ganz abgeklärt löste Anna Zaja ihre Aufgabe gegen die Chilenin Daniela Seguel. "Am Anfang war es sehr schwierig für mich. Bei heftigen Windböen hatte ich Probleme mit meinem Aufschlag, und der ist nun mal eine meiner Stärken. Aber ich habe eine gute Lösung gefunden, mein Spiel einfach gehalten, viel über die Mitte gespielt. Als der Wind nachgelassen hatte, habe ich ihr keine Chance mehr gelassen", sagte Zaja nach ihrem 6:4/6:2-Erfolg.

Einen richtig starken Job lieferte Lena Rüffer ab. Die 19-Jähige aus dem Porsche-Talent-Team des Deutschen Tennisbunds eliminierte mit der Niederländerin Bibiane Schoofs die Nummer vier des Turniers. 6:2/6:3 hieß es am Ende für die Berlinerin. "Ich bin sehr zufrieden. Natürlich hofft man dass es so läuft. Es war sicher enger, als es das Ergebnis ausdrückt. Ich habe eben die wichtigen Punkte gemacht", sagte Rüffer. Mit ihren starken Aufschlägen brachte sie Schoofs ein ums andere Mal in Verlegenheit. "Sie konnte bei Return nicht so draufgehen, wie sie das sonst gerne macht und damit auch nicht ihr Spiel aufziehen. Ich habe selbst die Initiative übernommen und sie mehr Fehler gemacht, als ihr sonst unterlaufen", so Rüffer weiter.

Im Viertelfinale am Freitag trifft die mit einer Wildcard ausgestattete Nummer 390 der Welt nun auf Laura Siegemund, die gestern die Gelegenheit nutzte, sich Rüffers letzte Ballwechsel anzuschauen. Besondere Erkenntnisse durfte sie daraus nicht geschöpft haben, denn in den letzten Games hatte sich Schoofs bereits aufgegeben.

Neben Schoofs verabschiedet sich mit der Schweizerin Jil Teichmann eine weiter Favoritin aus dem Wettbewerb. Die Nummer drei des Turniers unterlag der russischen Qualifikantin Varvara Flink 1:6/6:2/2:6. Mit Katharina Hobgarski schaffte eine weitere Spielerin des DTB-Talent-Teams den Sprung unter die letzten Acht. Nachdem sie bereits am Mittwoch gegen Carina Witthöft die Oberhand behalten hatte, schlug sie gestern die in der Weltrangliste gut 80 Plätze vor ihr liegende Italienerin Anastasia Grymalska 1:6/6:3/ 6:1.

Die Achtelfinalspiele am Freitag haben es in sich. Auf dem Center-Court eröffnet Anna Zaja den Turniertag um 12.30 Uhr gegen Varvara Flink. Nicht vor 14.30 Uhr kämpfen Laura Siegemund und Lena Rüffer gegeneinander um den Einzug ins Halbfinale. Nicht vor 17 Uhr greift Titelverteidigerin Tamara Korptasch gegen die Österreicherin Julia Grabher – sie lag gestern gegen Tena Lukas mit 6:0/3:0 in Front, ehe die Kroatin aufgab – zum Racket.

Ebenfalls um 12.30 Uhr beginnt auf Platz 3 das Viertelfinale der Doppel-Konkurrenz zwischen Katarzyna Piter (POL)/Daniela Seguel (CHI) und den an zwei gesetzten Polina Monova (RUS)/Chantal Skamlova (SVK). Nicht vor 14 Uhr trifft dort Katharina Hobgarski auf Ekaterine Gorgodze. Anschließend steht das erste Doppel-Halbfinale zwischen Giulia Gatto-Monticone (ITA)/Michaela Honcova (CZE) und Ksenia Palkina (KRG)/Sofia Shapatava (GEO) auf dem Programm. Nicht vor 17 Uhr steht in einem rein deutschen Match zwischen Anna Gabric/Jule Niemeier und Lena Rüffer/ Anna Zaja der Einzug ins Halbfinale auf dem Spiel.