Immer wieder emotional ist für Wolfgang Epting der Zieleinlauf bei einem Ironman-Wettbewerb. Foto: Epting Foto: Schwarzwälder Bote

Triathlon: Wolfgang Epting in Hamburg 180 km auf dem Rad so schnell wie noch nie

Der Freudenstädter Triathlet Wolfgang Epting konnte seine bisherige persönliche Bestzeit über die 180 km Radfahren, aufgestellt bei der Ironman Europameisterschaft 2007 in Frankfurt, am Wochenende in Hamburg um 20 Minuten auf genau 5 Stunden und 40 Sekunden verbessern.

Die flache Strecke in den Südosten Hamburgs und die Tatsache, dass die Auftaktdisziplin, das 3,8 km lange Schwimmen, aufgrund einer zu hohen Blaualgenkonzentration in der Alster nicht wie geplant durchgeführt werden konnte, begünstigen diese fulminante Steigerung. Der Veranstalter hatte das Schwimmen gezwungenermaßen durch einen 6 km langen Auftaktlauf ersetzt, was den Triathlon faktisch zu einem Duathlon machte.

Da Epting in der Woche zuvor zu allem Überfluss mit einem Infekt zu kämpfen hatte, ging er den ersten Teilabschnitt verhalten an und wechselte nach 28:43 Minuten auf seine Zeitfahrmaschine, um die zwei Runden zu jeweils 90 Kilometer möglichst flott zu absolvieren. Die Temperaturen waren nicht mehr ganz so hoch wie an den Tagen zuvor, jedoch hatten die Teilnehmer punktuell immer wieder mit Windböen zu kämpfen.

Am Ende konnte Epting den zweiten Teilabschnitt mit einem Stundenmittel von 36 km/h und einem neuen persönlichen Rekord hinter sich bringen, um erneut in die Laufschuhe zu schlüpfen und den abschließenden Marathonlauf über 42,2 Kilometer in Angriff zu nehmen.

Mittlerweile stieg auch das Quecksilber im Zentrum von Hamburg wieder über die 30 Grad-Marke, so dass Wolfgang Epting sein anfängliches Tempo von 5 Minuten pro Kilometer nicht ganz bis zum Schluss durchhalten konnte. Mit einer Laufzeit von 4:01 Stunden und nach insgesamt 9:41 Stunden durfte Epting nach seiner vierten Runde entlang der Alster am Hamburger Rathausmarkt ins Ziel einlaufen und über den 44. Platz von 300 Teilnehmern in seiner Altersklasse jubeln. Die Emotionen waren für ihn, auch nach 18 erfolgreichen Langdistanz Triathlon-Teilnahmen, erneut überwältigend.

Trotz der erzwungenen Änderung des Rennablaufs konnten sich die Athleten in Hamburg für die Ironman-Weltmeisterschaften auf Hawaii qualifizieren. Obwohl es für Epting nicht ganz reichte, da in seiner Altersklasse nur sechs Qualifikationsplätze vergeben wurden, war er mit seinem Ergebnis sehr zufrieden, zumal die sofortige Wiederqualifikation in diesem Jahr nicht sein primäres Ziel war.

Wertvolle Erkenntnisse konnte er auf jeden Fall sammeln. Zum einen, dass der Umfang und die Intensitäten seines Radtrainings den gewünschten Effektivitätsgrad erreichten. Zum anderen, dass er in der Vorbereitung für seinen nächsten Ironman zusätzliche lange Läufe einplanen wird.