Dem konstant hohen Tempo von Elena Burkard (1) konnten auch die beiden Tübinger Youngsters Levin Maurer (181) und Mark Wörner (189) am Ende nicht mehr folgen. Fotos: Müller Foto: Schwarzwälder Bote

Leichtathletik: Streckenrekord beim "Nous Lauf der Asse" in Dornstetten um neun Sekunden verbessert / Marco Kern Herrensieger

Oft war er nahe dran, am Sonntag hat es für den Deutsch-Schweizer Marco Kern erstmals zum Sieg im "Nous Lauf der Asse" beim Dornstetter Adventslauf gereicht.

Das Glanzlicht setzte allerdings seine Vereinskameradin Elena Burkard von der LG farbtex Nordschwarzwald. Bei der 23. Austragung des Rennens glänzte sie mit dem neuen Streckenrekord der Frauen von 20:32 Minuten.

"Nicht zu schnell angehen", war wie im Vorjahr bei ihrem Rekordlauf von 20:41 Minuten die Devise der gerade bei den Cross-Europameisterschaften ebenso wie zuvor über 3000 Meter Hindernis auf der Bahn auf Platz sechs gelandeten Vorzeige-Athletin. Danach aber stellte Elena Burkard schnell fest, dass entgegen der Erwartungen angesichts von Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt und vorherigem Schneefall die Bedingungen auf der Strecke doch rekordreif waren.

Runde um Runde hielt sie das Tempo hoch und kam knapp hinter Nils Holocher als Gesamt-Neunte und mit neuer Streckenbestzeit nach 6600 Metern und mit deutlichem Abstand vor den Ulmerinnen Miriam Thies (23:28) und Verena Cerna (24:15) ins Ziel. Das war es für sie auch noch nicht in diesem Jahr, verriet sie danach im Siegerinterview mit dem neuen Streckensprecher Ewald Walker, denn am 31. Dezember stellt sie sich nochmals großer internationaler Konkurrenz beim bedeutendsten deutschen Silvesterlauf in Trier.

Die Karten neu gemischt wurden in Abwesenheit des Vorjahressiegers Marcin Blazinski und dem EM-Siebten über 1500 Meter, Timo Benitz, beim Kampf um den Sieg bei den Männern. "Ich tippe auf Marco Kern; aber hoffe auf jeden Fall auf einen Sieg von einem unserer Jungs von der LG farbtex Nordschwarzwald", so der momentan von einem Ermüdungsbruch im Kreuzbein am Training gehinderte Timo Benitz zu Ewald Walker, nachdem er die Teilnehmer des "Nous Lauf der Asse" mit der Startpistole auf ihre sechs Runden durch die Altstadt geschickt hatte.

Auch mit seinem Tipp für den Gewinner der Sprintprämie für die schnellste erste Runde lag er nicht schlecht, die sich in seinem letzten großen Rennen Denis Bäuerle nach 3:08 Minuten sicherte. Danach wurde es auf den folgenden fünf Runden richtig hart für den LG farbtex-Läufer, der nach 22:58 min als 23. das Rennen beendete, "aber die letzte Steigung hätte ich fast gar nicht mehr gepackt."

Mächtig Gas gab dafür schon in der zweiten Runde Marco Kern, obwohl seine Renntaktik eigentlich ganz anders geplant war. "Eigentlich wollte ich in eine Gruppe mitlaufen und erst am Ende attackieren, aber dann habe ich mich spontan umentschieden." Mit seinem frühen Antritt überraschte er die gesamte starke Konkurrenz mit zahlreichen Spitzenläufern aus Baden-Württemberg, die seinem Tempo erst einmal nicht folgen wollten oder konnten. Als erste Verfolger kristallisierten sich dann zwei Läufer es LAV Stadtwerke Tübingen heraus, wobei wiederum Robert Baumann seinen Teamkameraden Lorenz Baum bereits in der dritten Runde deutlich hinter sich ließ.

An den vorne weiter auf das Tempo drückenden Marco Kern kam Baumann trotz aller Bemühungen aber nie näher als 25 bis 30 Meter heran, obwohl er bergauf den Abstand immer wieder etwas verringern konnte. "Bergab konnte ich aber nicht richtig auf Druck laufen und habe immer wieder an Boden verloren. Das geht schon an die Moral, wenn man einfach über drei bis vier Runden nicht richtig näher kommt", so der sieben Sekunden hinter Kern ins Ziel gekommene Robert Baumann, der sich dennoch nach seinem ersten Start in Dornstetten sehr positiv über die Strecke äußerte. Derweil war Marco Kern froh, trotz rapide nachlassender Kräfte in der Schlussrunde seinen Vorsprung gehalten zu haben und sich nach 19:15 Minuten als Sieger feiern lassen zu können. Auch er bezeichnete die Streckenverhältnisse als zufriedenstellend. "Nur im unteren Teil war es in den Kurven etwas rutschig."