Die Kampfsportler des JKA Karate Dojo Calw standen bei der deutschen Meisterschaft im Blickpunkt. Foto: JKA

Kampfsport: Kata-Team und Kumite-Team sichern sich jeweils Platz eins bei deutscher Meisterschaft in Bochum.

Die Kampfsportler des JKA Dojo Calw haben Geschichte geschrieben. Noch nie hat es zuvor bei den Herren ein Verein geschafft, sich die deutschen Mannschaftstitel in den Disziplinen Kata und Kumite zu holen.

Den Sieg in der Disziplin Kumite der Herren holten Steven Kaun, Robin Kaun, David Gisy und Frieder Diegner.

Steven Kaun gewann seinen ersten Kampf ohne Mühe. Im zweiten Kampf kam gleich der erste Rückschlag des Tages: Frieder Diegner musste einen Treffer zum Kopf einstecken, worauf ihm Blut über das Gesicht lief. Resultat: Nase gebrochen.

Den dritten Kampf konnte Robin Kaun souverän gewinnen. Zum Glück hatten in Person von David Gisy einen Ersatzmann für diese Disziplin gemeldet, so dass die Calwer wieder zu dritt antreten konnte. David Gisy verlor zwar seinen ersten Kampf des Tages, doch aufgrund der Siege von den Kaun-Brüdern zog das Team ins Halbfinale ein,

Dort zeigte Steven Kaun, wie viel Energie er am Ende eines anstrengenden Tages noch hatte. Er kontrollierte seinen Gegner permanent und beendete den Kampf sogar direkt mit einem Ippon (2 Punkte).

Den zweiten Kampf bestritt David Gisy mit dem Wissen, dass er mit einem Sieg den Finaleinzug perfekt machen könnte. Allerdings ging er etwas zu unvorsichtig in den Kampf. Er handelte sich einen Treffer am Kopf ein und wurde vom Turnierarzt mit einer leichten Gehirnerschütterung aus dem Turnier genommen.

Im dritten Kampf hatte Robin Kaun die Chance auf eine Revanche gegen den Mann, der ihn zuvor im Einzel bezwungen hatte. Robin Kaun lag zunächst mit einer Wertung zurück, konnte den Kampf im weiteren Verlauf drehen, was dem Calwer den Finaleinzug bescherte.

Da Frieder Diegner und David Gisy nicht mehr kämpfen konnten und den Calwern kein weiterer Ersatzmann zur Verfügung stand, war klar: Steven und Robin Kaun mussten nur zu zweit im Finale antreten. Das hieß, beide müssen gewinnen um den Sieg nach Calw zu holen.

Doch vom Finalgegner aus Wattenscheid hatte sich im Halbfinale ein Mann verletzt. Er wurde zwar nicht vom Arzt aus dem Turnier genommen, war aber kampfunfähig. So kam von den Wattenscheidern das Angebot, den dritten Kampf im Vorhinein unentschieden zu werten, so dass es ein ausgeglichenes und faires Finale wird. Diese sportliche Geste wurde von den Calwern gerne angenommen.

Jetzt waren beide Teams heiß auf den Titel. Steven Kaun ging für die Hessestädter in den ersten Kampf. Wie zuvor in den Vorrundenkämpfen kontrollierte er seinen Gegner, geriet dann aber mit einem gut platzierten Konter des Gegners in Rückstand. Er konnte anschließend zwar noch ausgleichen, hat sich danach aber noch von seinem Gegner überraschen lassen und verlor somit den Kampf.

Nun lag es an Robin Kaun. Verliert er, ist der Titel weg, gewinnt er, gibt es zumindest einen Stichkampf. Und Robin Kaun hat sich seinen besten Kampf des Tages für den Schluss aufgehoben. Mit viel Gelassenheit sah er die Lücken und setzte zwei Mal gezielte Angriffe zum Kopf des Gegners. Zwei Angriffe, zwei Punkte, Kampf gewonnen. Das bedeutete Stichkampf.

Nach kurzer Beratung der beiden Brüder war schnell klar, dass Steven Kaun in den alles entscheidenden Kampf gehen sollte. Und auch er hob sich seinen besten Kampf für den Schluss auf.

Auch die Wattenscheider hatten ihren Athleten aus der ersten Runde auf die Kampffläche geschickt, was Steven Kaun nur noch mehr motivierte, da er mit ihm noch eine Rechnung offen hatte. Der Calwer landete bereits nach vier Sekunden einen Treffer zum Kopf.

Noch ein einziger Punkt fehlte zum großen Triumph. Dann war es der Wattenscheider. der einen Angriff startete und den perfekt platzierten Konter von Steven Kaun einstecken musste – 2:0, das Märchen war perfekt. Die Kaun-Brüder holten den zweiten Mannschaftstitel nach Calw.

Nachdem es für das Kata-Team der Herren bei der Europameisterschaft "nur" zu Platz vier gereicht hat, wollten die Calwer den Status als national bestes Team untermauern, so dass der Bundestrainer auch im nächsten Jahr die Kämpfer aus dem Schwarzwald wieder einsetzen wird. Und das viele Training machte sich bezahlt. Ohne Fehler konnten die Calwer Power und Dynamik zeigen, was sie mit großem Abstand zum Titel führte. Es kämpften Steven Kaun, Robin Kaun und Frieder Diegner.

Steven Kaun, Robin Kaun, Frieder Diegner und David Gisy kommen aus Calw und starten schon jahrelang für das JKA-Karate Dojo Calw.