Die Jugendförderung liegt den hiesigen Vereinen am Herzen, das zahlt sich aus. Gleich 31 Vereine aus dem Bezirk wurden für ihr Engagement geehrt. Fotos: Stock Foto: Schwarzwälder-Bote

Tennis: Reger Austausch mit Basis bei Versammlung in Horb / Erhöhtes Teilnehmer-Entgelt bei LK-Turnieren sorgt für Diskussionsstoff

Es war vor allem ein Thema, das den Verantwortlichen im Tennisbezirk E "Neckar/Alb/Schwarzwald" unter den Nägeln brannte, wie die Bezirksversammlung am Samstag in Horb deutlich machte: die erhöhte Teilnahmegebühr bei LK-Turnieren. Ansonsten sieht sich der Bezirk gut aufgestellt.

Das jedenfalls geht aus dem Bericht des Bezirksvorsitzenden Dieter Kinkelin hervor. Allem voran lobte er in der Region die Turnierlandschaft: "Mit den Weltranglistenturnieren in Hechingen und Bildechingen, aber auch mit den European Senior Open in Baiersbronn finden im Bezirk hochkarätige Veranstaltungen statt. Hinzu kommen WTB-Circuits und auch viele LK-Turniere, die das Turniergeschehen abrunden."

LK-Gebühren

Die LK-Turniere, mittlerweile ein wunder Punkt. Die Teilnahmegebühren werden nämlich für ebenjene ab dem 1. April teurer, um fünf Euro, das hat der DTB so beschlossen – und stößt vielen Vereinen im Bezirk bitter auf (wir berichteten). Der Kritik ausgesetzt sah sich bei der Bezirksversammlung WTB-Präsident Ulrich Lange. Er stellte sich in der Diskussion den Vereinssprechern. "Ich weiß nicht, wie ich das unseren Spielern plausibel vermitteln soll, es ist nicht transparent", monierte etwa TC Bochingens Sprecher; auch vor dem Hintergrund, dass das Geld in die Förderung des Spitzensports fließe. Die Anmeldezahlen würden zurückgehen, befürchtet man im Verein.

In eine ähnliche Kerbe schlug der Vereinstrainer des TC Dettingen, Frercks Hartwig: "Für viele sind fünf Euro mehr bei einem Startgeld zwischen 25 und 35 Euro einfach zu viel", sagte er und befürchtet, dass sich für ihre Events weniger Spieler anmelden und dadurch weniger Turniere ausgetragen würden. "Doch das", konterte Lange, "glaube ich nicht. Warten wir’s doch erstmal ab".

Lange räumte ein, dass man die Vereine vorab besser hätte informieren müssen, eine adäquate Alternative für die Maßnahme sehe er gleichwohl nicht. Verschiedene Möglichkeiten habe man durchgespielt, etwa die, linear alle Vereine mittels Mitgliedsbeitragserhöhung zu belasten. Davon hält Lange nichts: "Dafür würden ungefähr 60 Prozent, 900 Vereine, bestraft, die überhaupt keine LK-Turniere veranstalten. Wollen wir das?" Ein lautstarkes "Nein" war aus dem Plenum zu vernehmen.

Eine weitere Option, beispielsweise die Einführung eines Spielerpasses wie im Fußball oder anderen Sportarten, möchte Lange den Sportlern auch nicht zumuten, "die Kosten liegen da weit höher als die fünf Euro". Damit würde man den Vereinen nur schaden. Die Kritik, dass ein Spieler moniere, nicht zu wissen, wohin der zusätzliche Beitrag gehe, eben in die Förderung des Spitzensports, lässt Lange zudem nicht gelten, das sei doch in der Satzung festgeschrieben. Ja, es sei nie schön, Beiträge zu erhöhen, und man habe es sich auch nicht einfach gemacht, sondern die Wahl zwischen Pest und Cholera, "wir haben uns für die Pest entschieden".

Mitgliederstatistik

Ungeachtet dessen treibt den Bezirk E hinsichtlich der Mitgliederstatistik weniger Sorgen um. Zwar sei er laut Kimkelin noch nicht zum Stillstand gekommen, "der Vergleich der Zahlen von 2015 zu 2016 lässt jedoch hoffen". Auf WTB-Ebene betrage der Rückgang insgesamt 1,59 Prozent, bei der Jugend allerdings noch 2,35 Prozent.

Das größte Minus mit 0,9 Prozent verzeichne der Bezirk bei der Gruppe der 19- bis 40-Jährigen, im Vergleich mit den anderen Bezirken habe man mit -0,19 Prozent die geringsten Verluste, sagte Kinkelin.

Kosten

Von Verlusten blieb einmal mehr auch die Haushaltskasse des WTB-Bezirks E verschont. Berthold Goebes, seines Zeichens seit März 2016 neu im Amt als Schatzmeister, beschied dem Plenum einen ausgeglichenen Jahresabchluss. Den Ausgaben von rund 34 000 Euro steht eine Einnahme "in etwa gleicher Höhe gegenüber".

Beratungen im Bezirksrat

Ein großer Teil der Beratungen des Bezirksrats beschäftigte sich mit dem Thema "Stützpunkt Empfingen". Vor etwa einem Jahr war die BTG Balingen an den Bezirksrat mit der Bitte herangetreten, den Stützpunkt für das Jugendtraining von Empfingen nach Balingen in die Hobbylandhalle zu verlagern. Das Interesse der BTG war dabei, sich im Zuge der anstehenden Verlagerung der Freiplätze infolge der Gartenschau beim Neubau von Freiluftplätzen besser stellen zu können, falls Balingen Stützpunkt würde.

Der Bezirksrat hat daraufhin die Halle in Augenschein genommen und festgestellt, dass der Boden der Halle "gravierende Nachteile aufweist, die wir Schülern des Stützpunkttrainings nicht zumuten wollten". Unter Abwägung aller Umstände habe man von einer Stützpunktverlagerung abgesehen. Zum Ende des vergangenen Jahres hat der Bezirk den bisherigen Trainer der Jüngsten, Günter Frank, in den Ruhestand verabschiedet. Die Nachfolge treten Roger King und Andreas Kimmich an.

Auszeichnungen

Mit der positiven Nachricht, dass der Sulzer Hugo Bronner die Seniorenrunde fortsetzt, wartete der Vereinsvorstand auf. Bronner hatte sich seinerzeit in den Ruhestand verabschiedet. Nachdem die Suche nach einem Nachfolger indes erfolglos war, hatte sich Bronner zuletzt dann doch bereit erklärt, zusammen mit Wolfgang Fritz weiterzumachen. Bronner, seit 2001 Mitglied des Bezirksrats, wurde für seine Verdienste prompt mit der vergoldeten silbernen Ehrennadel des WTB ausgezeichnet. "Man muss helfen, wo man kann", sagte Bronner, und war komplett überrascht. Seine Ehefrau wusste da wohl schon mehr. Bronner: "Sie sagte heute morgen zu mir: Heute ziehst Du Dir bitte einen gescheiten Kittel an."

Jugendarbeit

Gleich 31 Vereine aus dem Bezirk E wurden für ihr Engagement in der Jugendarbeit ausgezeichnet. Um dabei weiter am Ball zu bleiben, erweiterten die anwesenden Jugendsportwarte ihr Wissen in einem Arbeitskreis, der unter anderem die Verbandsspielrunde, die Wettspielordnung, die Reform des Riege U 10 und generell "gute Jugendarbeit zum Thema hatte.

Insgesamt 31 Vereine sind für ihre Jugendarbeit geehrt worden:

TA TSV Altheim

TC Baiersbronn

TC Bildechingen

TG Bisingen

TC Bochingen

TC Burladingen

TC Dettingen

TC Dornhan

TG Ebingen 1929

TC Ergenzingen

TA TSV Frommern

TA FC Grünmettstetten

HTC Harthausen 1998

SV Hemmendorf Abt. Tennis

TA TSV Hirschau

TV Klosterreichenbach

TC Loßburg

TV Bad Niedernau 1985

TC Onstmettingen

TC Ratshausen

TG Rosenfeld

TC Rottenburg

TA Spfr. Salzstetten

TC Schierenberg-Freudenstadt

TC Schramberg

TC RW Spaichingen

TC Stetten

TC Tübingen

TC RW Tuttlingen

TV Wachendorf 77

TC Winterlingen

Sechs von acht vorgestellten Delegierten sind für die Delegiertenversammlung am 27. März gewählt worden:

Delegierte:

Dominik Bordt (TA TV Neufra)

Claus Eberwein (TC Tübingen)

Axel Feige (TG Balingen)

Robert Frittrang (TC Frittlingen)

Gerhard Frommer (TC Hechingen)

Angelika Kopf (TG Ebingen)

Ersatzdelegierte:

Karl Braun (TG Obertal)

Harald Weisser (TG Rosenfeld)